Geschichten:Begegnungen - Abtasten

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Baronie Rabensbrück, Feidewaldstraße, Wegtaverne ca. einen halben Tagesmarsch von Stadt Rabensbrück, Anfang Travia 1037, früher Abend

AlsLyn den Schankraum betrat blickte sie sich wie gewohnt einmal um. Denn auch mit den nebachotischen Kriegern zum Geleit mochte sie keine unangenehmen Überraschungen. Ihr Blick glitt prüfend über die Anwesenden, lag ein wenig länger auf den beiden Rittmännern und blieb kurz an Der Name des Attributs „Selo hängen. Seine Kleidung, relativ praktische aber typisch garetische Mode eines Höflings in den gedeckten Farben rot und gelb, verriet seinen Stand und auch das Symbol der auffälligen Ziernadel war ihr bekannt, auch wenn ihr nicht einfallen wollte für welches Haus es stand. Sie sollte dringend noch einmal einen Blick in die Wappenrolle werfen, dachte sie noch ehe ihr Blick schon zu dem noch freien Tisch in der Nähe des Mannes ging.</br></br>Dort angekommen nahm sie ihren Umgang ab. Darunter kam eine für diese Region recht untypische Lederrüstung zum Vorschein, praktisch aber mit fremdländischen Symbolen verziert, die [[Hauptdarsteller ist“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann. nach Albernia einordnete. Generell schien die rothaarige Frau mit den an den Schläfen herab hängenden geflochtenen Zöpfen nicht so recht zu den sie begleitenden Nebachoten zu passen. Jedoch zeigten sie ihr gegenüber Ehrerbietung und Respekt. Während sie Platz nahm ging einer der Männer zur Theke und verlangte vom Wirt mit einem sehr breiten Akzent, dass sich jemand um die Pferde kümmern sollte. Ferner ein Zimmer für die Mar'olum und Plätze im Schlafsaal für sich und seine Männer. Dann ging auch er zu Lyn an den Tisch. Nur noch ein anderer der Begleiter hatte sich zu ihr gesetzt, die anderen Krieger saßen ein wenig entfernt an einem anderen noch freien Tisch.

Selo grübelte lange nach und fuhr sich dabei mit der Hand durch den akkurat gestutzten Bart. Dann dämmerte es ihm, vor einiger Zeit hatte er gehört der Baron von Haselhain, sein Bruder, hätte ungewöhnlicherweise eine raulsche Frau, noch dazu vom anderen Ende des Kontinents, als Vögtin seiner Lande eingesetzt, was kurzzeitig zu einigen Verstimmungen geführt haben sollte. Das musste diese Frau sein. Ihr Name war ihm nur entfallen, was suchte sie wohl hier so kurz nach dem Tod seines Bruders? Seinen Rittleuten zum Schreck erhob er sich plötzlich und schickte sich an geradewegs auf den Tisch der Fremden zuzugehen. Dies blieb Lyn und den beiden Kriegern an ihrem Tisch, die das Zeichen der Schwarzen Wölfe von Haselhain zierte, natürlich nicht verborgen und der breitschultrige Rucho sich auf- und sich Selo in den Weg stellte. Mit einem prüfenden, strengen Blick schaute er auf Selo herab und kurz wurde es etwas stiller im Schankraum. "Ähm, verzeiht edler Mann, ich hätte gern auf ein Wort mit Eurer Herrin gesprochen." Und noch bevor der fremde Edelmann den Satz beendete fielen Lyn seine für einen Garetier ungewöhnliches Aussehen auf und zudem erinnerte er sie an irgendwen. "Ach, verzeiht...mein Name ist Selo von Pfiffenstock..."

Lyn runzelte irritiert die Stirn, als der Mann sich in Richtung ihres Tisches begab. Als er sich vorstellte blieb ihr Blick noch einen Moment lang auf sein Gesicht gerichtet, dann erhob sie sich. Dabei überlegte sie, was ihr Simold über seinen Bruder erzählt hatte, denn dass jener Mann Simolds Bruder sein musste, daran bestand kein Zweifel, jetzt wo sie es wusste erkannte sie hinter der garetischen Fassade die deutlichen Ähnlichkeiten. Rucho machte einen Schritt zur Seite um ihr Platz zu verschaffen, blieb aber weiterhin wachsam stehen.

Respektvoll nickte Lyn Selo zu. "Es wäre mir eine Ehre, Euch an meinem Tisch begrüßen zu dürfen. Aber erlaubt mir, mich vorzustellen, Lyn ni Niamad von Brendiltal." Damit machte sie eine einladende Geste zu ihrem Tisch. Rucho, der immer noch stand blickte Lyn fragend an und sprach auf Nebachotisch "Herrin, möchtet ihr allein mit diesem Mann reden?" Dabei musterte er Selo leicht abfällig, denn wenn auch dessen Name Pfiffenstock war, so war das ganze Auftreten des Mannes dieses Namens nicht würdig. Lyn dachte für einen Moment nach, ehe sie Rucho und dem noch sitzenden Krieger zunickte und auf Garethi antwortete "Ja, das würde ich gerne." Sie nahm gegenüber von Selo Platz während die beiden Nebachoten sich auf den Weg zu ihren Gefährten machten.