Geschichten:Angespült - Verabschiedung und Versprechen

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Version vom 10. September 2019, 06:32 Uhr von DreiHund (D | B)
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Markt Gaulsfurt, 14. Rondra 1042BF, 9:00 Uhr

„Ich denke jetzt wird es Zeit Abschied zu nehmen. Die Admiral ist bald wieder fertig zum Ablegen und ich muss Nabhahat schnell in die Reichsstadt bringen damit er ordentlich versorgt werden kann.
Ich hatte eigentlich gehofft noch bis Wasserburg zu kommen um die Personalprobleme endlich klären zu können. Daraus wird jetzt wohl wieder nichts.“, seufzend rieb sich Yanda die in Falten gelegte Stirn.
„Wenn ihr Beide sicher seid, dass ihr nicht mit nach Perricum wollt, trennen sich unsere Wege hier wohl vorerst.
Ich bin froh euch am Ufer getroffen zu haben, sonst wäre die Sache ganz sicher in einem Desaster geendet.
Das war mir eine Lehre!“

„Auch ich werde noch einige Zeit im Gebet verbringen müssen, bis ich mit diesem Abenteuer abgeschlossen habe.
Aber wenigstens mein Ehrenwort werde ich halten!
Ich werde dabei sein, wenn man diesem schleimigen Verbrecher endlich das Handwerk legt.“
Der auch am frühen Morgen bereits gerüstete Ritter schlug mit der Faust in seine Handfläche.
Doch eine Sache noch.
Welche Personalprobleme meint ihr denn? In der Sonderflottille?“

„Genau, durch eine kleine Umstrukturierung wegen des Tods Mira von Sanderns, fehlt uns ein Offizier für den Kapitänsposten in Wasserburg.“, die Kommandantin schlug ein Boronsrad mit der rechten Hand, als sie ihre ehemalige Vorgesetzte erwähnte.

„Mhh.. Da könnte ich einmal meiner Schwester in der Perlenmeerflotte schreiben.
Die hängt mir ohnehin bereits bei jedem Treffen in den Ohren, dass sie die Stelle als erste Offizierin im Galeerengeschwader anödet.
Mit der Aussicht auf die Leitung eines ganzen Außenpostens, wird sie sicherlich hellhörig.“

„Daher kam mir euer Name so bekannt vor…von Hardenstatt.
Wenn ihr mir noch garantieren könnt, dass sie wenigstens halb so Tatkräftig ist wie Ihr es seid, dann werde ich sie mit Handkuss nehmen.“

„Ich gebe lieber keine Versprechungen im Vorraus, ich werde ihr einfach schreiben, dass sie bei Euch vorstellig werden soll.“, witzelte Bärfried, bevor er wieder ernst wurde.
„Und ihr versprecht mir, dass ihr mir schreibt, wenn ihr etwas Neues vom Schmuggler hört, abgemacht?“

„Abgemacht.“, lächelte Yanda ihn an.

„Und ihr värsprächt mir bittä, dass ihr mir auf keinän Fall schreibt, wänn ihr nochmal so einän Ausflug übär dän Fluß macht. Ich habä vorerst genug vom Schwankän, das tue ich liebr nach ain paar Wein. Wänn Ihr dennoch ainen solchen geniessän wollt, said Ihr auf Schönbartheim immer willkommän. Auch wenn es mal wieder schön war, die Fäuste und den Säbäl zu schwingän - das Abenteurerleben ist einfach nichts mähr für mich. Ich habä nun ainä andäre Auf’gabe.“ Der Junker strich sich selbstzufrieden über den Bauch.
„Abär wänigstens ist mir jetzt klar, was mein Sohn für einä Statue bekommän soll.
Ich wärde mich gleich an die Arbeit machen!“

„Dafür dass das Abenteurerleben nichts mehr für Euch ist, wart ihr aber immer noch sehr schlagkräftig.
Ihr wart hier um eine Statue für Euren Sohn errichten zu lassen?“, fragte Bärfried interessiert.

„Ja. Er war tapfer, unerschrockän, edäl und stur wie ein Esäl.
All das woraus ächte Heldän eben gämacht sind.“, der Junker gluckste kurz.
“Und er hat mich zu euch geführt, da bin ich mir ganz sicher.
Ein wänig erinnert ihr mich an ihn, Bärfried. Abär nur ain wänig.“

Der Ritter entgegnete ihm ein dankbares Nicken, als er erkannte, dass das Lob des Junkers ehrlich gemeint war, wenn auch schwer erkennbar.

„Jetzt abär genug des tränenreichen Abschieds. Ihr habt noch einen Baronät zurück zu bringen und Ihr schaut, dass ihr euren Adjutanten wieder zusammenflickt.
Gero hat ja bis hierhin ganzä Arbeit geleistät.
Can nickte dem Waffenknecht ehrerbietend zu.
„Meine Einladung steht, Kapitänin.
Ein Essen in Schönbartheim gäht auf mich, damit ihr mal lärnt wie man richtig speist und trinkt.“

„Darauf werde ich sicher zurückkommen, Can.
Versprecht lieber nicht zu viel.“, die im Vergleich zum Nebachoten zierliche Frau streckte ihm die Hand zum Abschied hin. Dieser schaute sie nur kurz skeptisch an packte sie dann am Arm und gab ihr eine kräftige Umarmung.

„Danke.“, flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er sich ruckartig löste und zu Bärfried ging. „Und du auch, alter Blächaimer.“, mit einem scheppern knallte seine Kettenrüstung auf die Platte des Ritters.

Nach einem letzten Abschiedsgruß ging das ungleiche Trio wieder ihrer Wege.