Geschichten:Angespült - Durch das Lager

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Schmugglerlager in der Perrinmarsch, 13. Rondra 1042BF, 17:00 Uhr


Mit der Geisel voran war es ein leichtes für die Gruppe sich durch die kleine Ansammlung an Hütten zu bewegen ohne von den herumstehenden Schmugglern belästigt zu werden.

Alles in allem waren es drei behelfsmäßig zusammengezimmerte Verschläge aus modrigem Holz ergänzt mit allerlei, was der Darpat so vorbeizuspülen schien. Die meisten Unterschlüpfe waren zu einer Seite hin offen und der komplette Hausrat der darin lebenden Bewohner hing an Haken, Leinen und Stühlen darin verteilt.

Alle Bauten verteilten sich auf einer augenscheinlich gerodeten Fläche von etwa 50 Rechtschritt inmitten einer kleinen Ansammlung an halbhohen Nadelbäumen. Ein matschiger Trampelfpfad wand sich wie ein Fluss mit allerlei Nebenarmen durch das Lager, hin zu einer kleinen geschlossenen Gartenhütte - zumindest wäre es in Leuingen nicht viel mehr als das gewesen.

“Da! Dort drin ist er.”, nasal und schmerzverzerrt wies die lädierte Schmugglerin auf den hinteren Rand der Lichtung in Richtung der Hütte.

“Dann auf! Bring uns hin und kündige uns an. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!”

Bestimmt stieß Bärfried die Frau nach vorne.

“Das haben wir allerdings nicht mehr. Die Praiosscheibe geht jeden Moment unter. Dann ist es hier sicher finsterer als der Mudd.”, dachte Yanda und reckte ihren Kopf nach den letzten Strahlen des Tages.

Nach kurzem Fußweg hatten sie die Tür der Hütte erreicht. Auffordernd sah der Ritter zum Junker, der sich nicht zweimal bitten ließ.

Mit einem kräftigen Schwung stieß er so stark die Tür auf, dass sie mit einem lauten hölzernen Scheppern gegen die Wand knallte.
Sofort verstummten alle Gespräche abrupt, die noch bis gerade eben hörbar im Inneren geführt wurden.
Insgesamt fünf Augenpaare waren nun auf die Eindringlinge gerichtet.


Can machte direkt zwei große Schritte auf den mittig platzierten Tisch zu um den sich die Schmuggler, allesamt dürftig mit rostigen Haumessern und Knüppeln bewaffnet, drängten.

“Wär ist hier värantwortlich?”, in seinem vollen Bass füllte er nun auch klanglich die Hütte aus.

Einen kurzen Moment herrschte verhaltene Stille, während sich nun auch Bärfried mit Geisel und Yanda in die enge Hütte schoben. Diese war nun endgültig zum Brechen gefüllt, so das der Knappe, der Adjutant und der Offizier unter keinen Umständen mehr hineinpassten.

Zwischen den beiden Parteien war nun kaum noch eine Armlänge Abstand.

Yanda fiel auf, dass hier der unangenehme Fäkalgeruch, der sich außen um das Lager gelegt hatte, kaum wahrzunehmen war.
Es roch viel mehr nach modrigem Schweiß gemischt mit irgendeinem exotischen Räucherwerk.

Als der Blick des Ritters so zwischen den anwesenden Personen umherstreifte, erkannte er plötzlich das feiste Gesicht des jungen Baronets. Sein Auge weitete sich als er sah, dass dieser offensichtlich unversehrt und nicht einmal gefesselt war. Der übergewichtige und vornehm gekleidete Junge erwiderte fast weinerlich und schuldbewusst den überraschten Blick Bärfrieds.