Geschichten:Amtsübergabe in der Halsmark - Ankunft

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Dramatis personae:


Burg Menzelshall, Kaiserlich Halsmark, 5. Tsa 1034 BF

Das Land lag im weißen Griff des Wintergottes Firun. Die Äste der Bäume bogen sich unter ihrer Schneelast und die Seen und Bäche waren zugefroren. Und wo man sonst in den Sommertagen die Vögel zwitschern hörte, war in den Wintertagen nur die klirrende Kälte zu spüren. Und ab und an konnte man einen Wolf am Waldrand sehen, der gierige Blicke auf die Hühnergehege der Bauern warf. Und als ein kalter Wind über die schneebedeckten Felder, Wälder und Dörfer wehte, und die Kälte nur noch unerträglicher machte, bahnte sich eine Kutsche den gewundenen Weg zur Burg hinauf, die auf einem Hügel errichtet worden war.

Die Burg Menzelshall war ein beeindruckendes Bauwerk. Errichtet wurde sie einst in den Zeiten der Klugen Kaiser und im Laufe der Jahrhunderte wurde sie immer wieder umgebaut und erweitert. Diese schloßartige Festung würde als Sitz sogar einem Kaiser gerecht werden und allein das untere Torhaus, auch "Schneidgards Schuppen" genannt (nach dem alten Ritter Schneidgard, der einst hier wohnte) gereichte wohl einem vornehmen Edlengeschlecht zur Würde. Der berühmte Rosengarten auf der Rahjabastion lag allerdins größtenteils unter einer Schneedecke verborgen, doch konnte man die schönsten und edelsten Gewächse weiterhin in einem Wintergarten bewundern, das für die ankommenden Gäste besonders hergerichtet wurde.

Auf den vereisten Wegen bahnten sich Diener ihren Weg um die Ankunft der Gäste zu erwarten, oder anderen Aufgaben nachzukommen, die ihnen aufgetragen wurden.

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Erulf Tucher, der Haushofmeister auf Burg Menzelshall, stand mit mehreren Bediensteten in der Kälte vor dem großen Eingangsportal und zog die Krempe hoch um sich vor dem kalten Wind zu schützen, während er beobachtete wie die Kutsche mit dem Wappen des sertiser Pfalzgrafen vorfuhr. Seine Aufgabe war jeden einzelnen Gast willkommen zu heißen und ihn sein Quartier zu zeigen. Er wußte nicht mehr genau wie viele Gäste er bereits dieser Tage begrüßt hatte. Es waren bereits Dutzende und die meisten waren Adlige aus der Kaisermark. Doch das schlimmste war in dieser Kälte zu warten!

Nun blieb die Kutsche endlich vor ihm stehen und ein merklich durchgeforener Hilbert stieg aus.

"Im Namen ihrer Hochgeboren Raulwine von Luring-Rabenmund heiße ich Euch auf Burg Menzelshall willkommen, Euer Hochwohlgeboren", verbeugte sich Erulf vor dem Pfalzgrafen. "Ich hoffe, Ihr hattet eine angenehme Reise."

"Mmh? Oh, ja. Das heißt nein. Es war niederhöllisch kalt, sogar in der Kutsche! Er soll mich sogleich an einen wärmeren Ort bringen. Am besten zu einem mit Kamin."

"Natürlich Herr. Wenn Ihr bitte folgen würdet."

Erulf brachte den Pfalzgrafen sogleich in den Gästeflügel und ließ ihm seine Zimmerflucht zeigen. Anschließend eilte er wieder in den Burghof, da er Reiter ankommen hörte.

Dieser Tage hatte man viel zu tun. Denn er mußte nicht nur die Gäste begrüßen, sondern ihm oblag auch die Aufsicht der Vorbereitungen für die Zeremonie, bei der Ihro Edelhochgeboren Irmhelde ihren Lehenseid leisten sollte, für die Festbankette, für den Ball, den Irmhelde verlangte, und auch über die Jagd die am letzten Tage stattfinden solle.

Er kam gerade rechtzeitig wieder auf den Burghof, um die fünf dickvermummten Reiter zu begrüßen. Erulf war ein wenig irritiert keine Wappen zu sehen. Wer mochten sie wohl sein? Einer von ihnen war eine Frau und sie mußte eine Magierin sein. Das erkannte er an dem, in seiner Längsachse verdrehten, Zauberstab den sie trug. Zwei trugen Lederrüstungen unter ihrem Umhang, während ein weiterer einen fellgefütterten Mantel trug.

Der fünfte trug die edelsten Kleider und auf diesen schritt er zu. Es war ein junger Mann mit blaugrauen Augen. "Im Namen ihrer Hochgeboren heiße ich Euch willkommen. Darf ich fragen, mit wem die Burggräfin die Ehre hat?"

Der Angesprochene blickte ihn leicht überrascht an und wollte eben was sagen - die Magierin fing an zu kichern -, doch dann verwies er ihn an den Reiter mit dem gefütterten Mantel, der dann auch antwortete.

"Mein Name ist Balrik von Keres, Ritter des Reiches und Junker zu Hohenlinden." Er deutete auf den Mann mit den edlen Kleidern und die Magierin. "Und das ist mein Sohn Gerion von Keres und meine Tochter Asamandra von Keres."

"Nun, sehr wohl, hohe Herrenschaften. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet."

Nachdem diese ihre Pferde den Stallburschen übergeben hatten, zeigte Erulf den neuen Gästen ihre Quartiere. Die beiden Waffenknechte, die mit ihnen reisten würden andere Unterkünfte bekommen.

Erulf hatte ihnen ihre Quartiere zeigen lassen - und hatte sich schon auf eine Pause am warmen Kamin gefreut -, als abermals eine Kutsche die Auffahrt hochgefahren kam. Bei den guten Göttern! Konnte er sich denn nicht einmal für ein paar Minuten am Feuer wärmen?



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5. Tsa 1034 BF zur mittäglichen Traviastunde
Ankunft
Einladung


Kapitel 1

Irmhelde
Autor: Balrik