Benutzer:Robert O./Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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==Kressenburger Neujahrsstechen 1042 BF==
 
===Teil 29===
 
'''Nach dem Tjost'''
 
 
''Vor den Toren [[Handlungsort ist::Greifenfurt:Stadt Kressenburg|Kressenburgs]], Baronie Kressenburg, Praios 1042 BF''
 
 
„So ein Mist, wirklich, Aardor“, brummte Fählindis. „Das waren zwei blitzsaubere Anritte. Bessere habe ich heute im ganzen Teilnehmerfeld nicht gesehen. Man würde meinen, dass die Herrin Rondra so was honoriert. Sie hätte dich ruhig gewinnen lassen können.“
 
 
„Ne, schon gut“, presste ihr Vetter zwischen den Zähnen hervor, derweil Aldgirdas sich am Verband um seine linke Schulter zu schaffen machte. „Ist mir ganz recht so. Ich weiß ehrlich nicht, ob ich noch eine Runde durchgestanden hätte.“
 
 
„Hättest du vielleicht, du dummer Hornochse, aber für deinen Arm hätte es schlimme Folgen gehabt“, meinte Algirdas trocken.
 
 
Fählindis richtet den Blick auf den mittlerweile wieder knallroten Verband des Rauheneck und ein paar dünne Blutfäden, die sich den Weg über seine breite Brust bahnten. Ausnahmsweise musste sie dem Stockacher Spaßverleider Recht geben: Es wäre sicher nicht klug gewesen, Aardor noch einmal antreten zulassen. Und gut gestritten hatte er – also trotz allem etwas Ruhm an seinen Schild geheftet.
 
 
„Und du Algirdas“, meinte sie dann grinsend. „Das war ganz ordentlich für den ersten Lanzengang in einer Turney, würd ich meinen. Außerdem hat der Dschungelmensch eine Rüstung getragen – also vielleicht hat gar nicht jeder gemerkt, dass es nur einer von denen war.“
 
 
„Spottdrossel“, sagte Aardor und schüttelte den Kopf. „Hör schon auf! Wie er da im Fußkampf anfangs gegengehalten hat, das war aller Ehren wert. Hast deine Haut teuer verkauft, Algirdas, und die Familie stolz gemacht. Zumal du am Ende nicht wieder auf dem Hosenboden gelandet bist.“ Er blinzelte gutmütig.
 
 
„Und was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Fäh?“, hakte der Stockacher nach. „Bist im ersten Anritt gefallen wie ein nasser Sack.“
 
 
„Pft!“, machte sie und lachte. „Ich hab mir überlegt, ob ich den blauen Fleck auf meinem Brustbein vielleicht mit nem Dolch nachziehe. So dass ein X als Narbe bleibt. Da könnt ich dereinst drauf deuten und zu meinen Enkeln sagen: Schaut her, hier hat mich die Lanze des Koscher Prinzen getroffen. Das wär doch was?!?“
 
 
Ihre Vettern starrten sie an. Belämmert grinsend und zugleich kopfschüttelnd. Ein bisschen so, als wüssten sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollten.
 
 
„Wie dem auch sei“, meinte Algirdas schließlich. „Wir sind alle raus. Was machen wir jetzt?“
 
 
„Jetzt tragen wir eine Bank rüber zur Turnierbahn, setzen uns bequem hin und machen, was ihr die ganze Zeit schon wolltet“, beschloss Fählindis. „Wir besaufen uns!“
 
 
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==Unruhige Zeiten==
 
==Unruhige Zeiten==
 
===Kapitel 6===
 
===Kapitel 6===

Version vom 30. Oktober 2019, 23:51 Uhr

Unruhige Zeiten

Kapitel 6

Mitte Tsa 1043 BF, Schloss Sonnenfeld

Auf dem Hof des Schlosses stand eine abfahrbereite geschlossene Kutsche. Zwei Elenviner waren vorgespannt und tänzelten nervös. Der Kutscher hatte große Mühe das Gefährt ruhig zu halten. Ganz offensichtlich spürten die Tiere die Aufregung um sie herum. Mehrere Waffenknechte warteten neben ihren gesattelten Pferden, offensichtlich um der wartenden Kutsche als Eskorte zu dienen. Der Blick aller ging in Richtung Praios, wo in etwa einer Meile Entfernung eine kleine Steinbrücke über den Raulsbach führte und noch ein paar hundert Schritt weiter die Reichsstraße von Gareth nach Angbar verlief.

In diesem Moment erschien ein einzelner Reiter, der im gestreckten Galopp auf die Brücke zuhielt. Kurz bevor er sie erreichte, zügelte er sein Ross, damit es auf den eisglatten Steinen nicht ausglitt. Kaum auf der anderen Seite des Raulsbaches angekommen, gab er dem Pferd wieder die Sporen und war innerhalb kürzester Zeit heran. Die Waffenknechte hatten erst eine Abwehrstellung eingenommen, entspannten sich aber schnell wieder, als sie den grünen Wappenrock mit dem schwarzen Keil erkannten. Diesen Reiter hatten sie erwartet. Der Hauptmann der Wache klopfte an das Fenster der Kutsche.

„Euer Wohlgeboren? Ritter Ingmar ist eingetroffen.“

Der Kesselsteiner, seit neuestem Junker von Sonnenfeld, steckte kaum die Nase heraus in die Kälte und blieb nervös in der Kutsche sitzen, bis sein Schwiegersohn herangekommen war.

„Nun? Wie sieht es aus?“

Ingmar stieg neben der Kutsche vom Pferd und trat näher heran, ohne Anstalten zu machen die Zügel an den herbeieilenden Knecht abgeben zu wollen.

„Wie es aussieht ist Rondra gegen uns, aber Phex bleibt uns hold. Die Reichsforster Truppen mussten sich vor der erdrückenden Übermacht aus der Kaisermark in die Randersburg zurückziehen. Reichsvogt Udilbert von Hardt hat mit dem Befehlshaber der Angreifer die Neutralität der Pfalz bestätigt. Eine kaiserliche Pfalz anzugreifen wagen sich selbst die ehrlosen Kaisermärker nicht, insofern sind unsere Leute dort sicher. Der Weg in die Grafschaft steht jetzt wieder weit offen, weil unsere Haupstreitmacht in der Halsmark im Felde steht.“

„Inwiefern ist Phex uns dann hold? Zwischen uns und den kaisermärker Söldlingen steht nichts als der Raulsbach und das halbe Dutzend Schwerter die ich hier zur Verfügung habe.“

Die Waffenknechte des Junkers tauschten erneut nervöse Blicke aus.

„Keine Sorge, wir werden unsere Schwerter heute nicht brauchen. Sie sind von der Reichsstraße gen Praios abgebogen und nehmen die Landstraße über Rosendorn nach Syrrenholt. Sicherlich werden sie auf dem Weg jeden Schober und jede Scheune plündern, die sie finden können, aber wie es aussieht sind wir diesmal davongekommen.“

„Das nenne ich wahrhaft Phexens Gunst.“ Mit einem polternden Lachen stieg der beleibte Junker aus der Kutsche. Hinter ihm folgte Retos Tochter Jolande, die Wölbung des Bauches von der dicken Winterkleidung nur noch unzureichend verborgen, mit Ingmars kleiner Tochter Alruna auf dem Arm. „Wohlan, dann wollen wir uns wieder ins Warme begeben, Ingmar. Hauptmann Marbert, lasst je einen eurer Leute die Wege nach Randersburg, Radeberg und Hornbach beobachten. Und lasst die Kutsche vorerst angespannt. Man kann ja nie wissen.“

Auf dem Holzweg

Gebotene Eile

Mitte Praios 1041 BF, Kressenburg

Die kleine Keilholtzer Reisegruppe war schnell vorangekommen. Neben Baron Ardo, seinem Vater Wulfhart und dem entfernten Vetter Unswin, bestand sie noch aus den diversen Knappen und Pagen der hohen Herren. Sie hatten von Gareth aus den Weg durch Waldstein, den Elfenpfad, gewählt. Ardo war vor allem neugierig, wie weit die bauliche Instandsetzung dieses Handelsweges auf der garetischen Seite fortgeschritten war. Die elfische Gräfin hatte sich damals sehr entschieden gegen den weiteren Ausbau ausgesprochen, was den hochfliegenden Plänen des Waldsteiner Adels und den angrenzenden Greifenfurter Baronen etwas den Wind aus den Segeln genommen hatte. So stimmte es Ardo sehr froh zu sehen, dass die Waldsteiner Edlen sich unter dem Einfluss Leomars von Zweifelsfels doch mehrheitlich gegen den Wunsch ihrer Gräfin zu stellen schienen und das einzig Richtige taten, was den Handel in dieser Region voranzubringen vermochte. Der Karrenweg Richtung Greifenfurt war an vielen Orten verbreitert und bis zur Stadt Osenbrück sogar vollständig mit Feldsteinen befestigt worden. Auch zwei neue Gasthäuser waren dem Kressenburger aufgefallen, die bei seiner letzten Durchreise noch nicht fertig gestellt gewesen waren. Auch das letzte Teilstück durch das Gebiet der Junker von Hagenbronn war trotz der schwelenden Feindschaft friedlich verlaufen. Drei gut gerüstete Ritter samt ihrem Gefolge schüchterten die Büttel genug ein, dass sie sich diesmal kaum mehr als ein paar unfreundliche Blicke und ein mürrischen Knurren gewagt hatten. So war die Heimreise vom Kaiserturnier in Gareth deutlich angenehmer gewesen, als Baron Ardo es erwartet hatte.

Im heimatlichen Kressenburg öffneten sich schnell alle Tore vor ihnen. Ardo merkte vor allem am Baufortschritt des Praios-Tempels, dass er schon wieder für mehrere Monde fern seines Lehens gewesen war. Die üblichen Schuldgefühle überkamen ihn und zum wiederholten Male nahm er sich vor, in Zukunft deutlich mehr Zeit bei seiner Gemahlin und den Kindern zu verbringen. Sie waren auch kaum auf den Burghof geritten und von den Pferden gestiegen, als eine kleine lärmende Kleinkinderschar aus den Stallungen stürmte und sie umringte. Kurz danach traten zwei jungen Edeldamen dazu. Die eine zierlich von Gestalt und von fast elfenhafter Anmut. Die andere nicht minder schön, doch von eher muskulöser Statur, der man die Kriegerin auf eine halbe Meile Entfernung ansah, die zudem einen etwa fünf Monde alten Säugling auf dem Arm hielt.

Noch bevor Wulfhart und Ardo ihre Gemahlinnen begrüßen konnten, trat eine dritte, noch etwas jüngere Frau dazu, gewappnet und in den Farben der Mark gewandet. Das eher gezwungene Lächeln, das sie zur Schau stellte als sie Ardo sah, sagte dem Baron, dass seine Tante nicht auf einen Freundschaftsbesuch vorbeigekommen war. Nachdem sich der größte Trubel des Willkommens gelegt hatte, nahm die Ritterin der Mark den Baron dann auch kurz zur Seite, um ihre Botschaft los zu werden.

„Die Greifin wünscht dich umgehend zu sehen, Neffe! Ich weiß, du bist gerade erst heimgekehrt, aber es wird das Beste sein, du lässt dein Pferd sofort wieder satteln und begleitest mich jetzt sofort, damit wir noch vor Sonnenuntergang in der Residenz sein können.“

Keilholtzer Neuordnung

Geordnete Verhältnisse

Ich, Ardo von Keilholtz ä.H., Baron zu Kressenburg, verfüge Folgendes als meinen letzten Willen:
 
 
 
 
1. Als Erbe der Baronswürde bestimme ich meinen Vater Wulfhelm von Keilholtz.

2. Ihm nachfolgen soll mein Erstgeborener Answin Shazar. Sollte dieser sein Erbe nach dem Willen der Zwölfen nicht antreten können, so bestimme ich an seiner Statt eines meiner nachgeborenen Kinder in der Reihenfolge ihrer Geburt.
3. Sollte nach der Götter Willen keines meiner Kinder das Erbe antreten können, so bestimme ich meine Geschwister aus der ersten Ehe meines Vaters in der Reihenfolge ihrer Geburt, mir nachzufolgen. Bedingung dafür sei, dass sie und ihre Nachkommen den Namen der Familie Keilholtz fortführen.
4. Sollte nach der Götter Willen keines meiner genannten Geschwister das Erbe antreten können, so bestimme ich die Geschwister meines Vaters und ihre Nachkommen in der Reihenfolge ihrer Geburt. Bedingung dafür sei, dass sie und ihre Nachkommen den Namen der Familie Keilholtz fortführen.
5. Sollte es dem Herrn Boron gefallen mich und meinen Vater zu sich rufen, bevor mein rechtmäßiger Erbe die Mündigkeit erreicht, so bestimme ich meine Gemahlin Praiadne Leuinherz Keilholtz zur Verweserin der Baronie Kressenburg, bis mein Erbe dieses antreten kann.
6. Meiner Gemahlin Praiadne Leuinherz Keilholtz sei das Edlengut Greifenwehr bis zu ihrem Tode als Wittibengut zugesprochen, auf das es ihr im Leben an nichts mangele.
7. Meine derischen Besitztümer vermache ich meinem rechtmäßigen Erben, ausgenommen der nachfolgend genannten.
8. Aus meiner Privatschatulle erhält die Praioskirche Zwölf mal Zwölf Dukaten um den Bau des neuen Kressenburger Tempels voranzutreiben.
9. Meine Gemahlin Praiadne Leuinherz Keilholtz erhält mein Gebetsbüchlein, auf das es ihr in dunklen Stunden Trost spende.
10. Mein Bruder Firnward von Keilholtz erhält mein Schwert Orkentod.
11. Meine Knappin Mechthild von Kieselholm erhält mein Streitross Boromil. Sollte das treue Tier mit mir verstorben sein, so erhält sie ein Streitross aus der Zucht des Märkischen Marstalls.
12. Es ist mein Wunsch und Wille in der Krypta des Praios-Tempels Sankt Garafan vor dem Tore zu Kressenburg meine letzte Ruhestatt zu finden. Dieselbe soll sein die Grablege meiner Familie auf immerdar.

Gegeben am 1. Tag des Herrn Phex im Jahre 1037 nach Bosparans Fall
 
 
 
 
Gesiegelt und bezeugt

Badilak von Praiostann
Ardo von Keilholtz ä.H.

Praiomel von Kieselholm

DEUS VULT

Bauarbeiten

  • Bauholz: aus Kressenburg
  • Stein: ggf. eigener Steinbruch (Neuerschließung mit Folgenutzung, mit Volker abklären) oder aus dem Finsterkamm (Spieler?)
  • Versorgung der Arbeiter: zusätzliche Getreidelieferungen aus Eslamsroden und Hexenhain
  • Gold: aus Gareth?
  • Marmor: Eslamsgrund? oder andere Quelle?
  • Arbeiter: Tagelöhner aus der Region (Mark und Waldstein), ggf.dauerhafte Erhöhung der Einwohnerzahlen durch Zuzug? (mit Volker abklären)

Gästeliste zur Einweihung

Geladene Gäste: