Heroldartikel:Bündnis zu Höllenwall?

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Wieder einmal erfüllte reges Treiben Burg Nymphenhenhall. In den heißen Praiostagen, da das göttliche Gestirn die Täler und Gebirgshänge mit glutvoller Wärme füllte, verweilte eine große Gesandscbaft aus Gareth zu Gast bei Baron Malepartus und seiner Familie. Niemand anderes als Ihre Edelhochgeboren Merisa von Rabenmund-Weyringhaus, mit ihren Zwillingskindern Ondinai und Orlan und ihrer Schwiegertochter Rhodena samt Gefolge verweilten in den kühlen Mauern der Höllenwaller Residenz. Während des Tsatagfestes des Burggrafen Oldebor von der Raulsmark hatte Baron Malepartus die Familie derer von Weyringhaus zum Gegenbesuch in sein Lehen geladen. Besonderes erfreut war er über das Erscheinen von Ondinai, der er seine gesamte Aufmerksamkeit widmete. Zusammen unternahmen der Baron und die älteste Tochter des Burggrafen viele Ausritte in die Höllenwaller Lande. Ondinai zeigte sich von der Schönheit des Landes sehr ergriffen, und oft sah man die beiden mit wenig Gefolge an einem der vielen Hügel rasten and verweilen. Die achtbare Merisa hingegen nahm Burg Nymphenhall unter strengen Augenschein und besuchte während ihres Aufenthaltes das Felsenkloster Monte Marmonte, wo der Orden der Innocensier der holden Travia ein prachtvolles Monasterium erbaut hatte. Begleitet wurde sie dabei von Magnata von Hehlburg, die Ihro Edelhochgeboren eine gute Gesellschafterin war und darauf achtete, dass es der Gemahlin des Burggrafen an nichts mangelte. Die lebhafte und impulsive Rhodena hingegen besuchte derweil jeden Weiler, jedes Dorf und auch die Stadt Höllenwall, unterhielt sich viel mit der Bevölkerung, und es bedurfte zweier weiterer Helburger Geschwister, um sorgsam auf sie acht zu geben. Immerhin trug sie ein Kind im Leibe, so dass man versuchte, sie möglichst zu schonen. Orlan, der Zwillingsbruder von Ondinai, klammerte sich hingegen an seine Schwester, die dieses ihm jedoch meist wenig dankte. Im wahren garetischen Herrscherton befehligte sie ihren unglücklichen Bruder umher, wie es ihr beliebte.

Daraufhin beauftragte Malepartus seinen Bruder Moutarde-Mort, sich um den Zwillingsbruder zu kümmern und diesen von Ondinai abzulenken. Wie schon beim Besuch der Burggräfin Ginaya von Luring-Gareth veranstalteten die Helburger eine Jagd. Das Interesse der Gäste beschränkte sich allerdings auf das Reiten, zur Armbrust wollte nicht einmal die tatenvolle Rhodena greifen, Ondinai verstand es allerdings, zwischen ihrem Zwillingsbruder Orlan und Baron Malepartus einen kleinen Wettstreit zu entfachen, wer von beiden ihr die größere Jagdbeute bringen würde. Dem in der Jagd erfahrenen Höllenwaller war der arme Orlan nicht gewachsen, so dass er den Wettkampf nicht nur verlor, sondern auch noch die Spotttiraden seiner Zwillingsschwester ertragen musste. Den Demütigungen wurden dann durch wenige gezielte Worte Merisas ein Ende gesetzt.

Baron Malepartus beobachtete gründlich das Verhalten Ondinais und fasste seine eigenen Vorsätze. Es schien, als würde ihm die herrische Art zusagen. Galant machte er Ondinai den Hof, die sich für seine Zuwendungen sehr empfänglich zeigte. Auf einen Besuch der Stammburg, oben im Rashtulswall gelegen, wurde verzichtet. Ein Ritt die steilen Pässe und Serpentinen hinauf wollten die Helburger weder der sich dagegen protestierenden Rhodena noch der Gemahlin des Burggrafen zumuten. Stattdessen wurde ein großes Fest zu Ehren Ondinais veranstaltet, bei welchem sich die Familien noch näher kamen. Viele Honoratioren aus Höllenwall machten ihre Aufwartung, und Ondinai war so ausgelassen fröhlich, dass sie selbst für Orlan freundliche Worte hatte. Zu Gast weilte auch Junker Eberhelm von Eychgras aus der benachbarten Vogtei Kgl. Halhof mit den Seinen. Wenige Tage später brachen dann beide Familien und derer von Eychgras gegen Gareth auf, um zusammen mit dem Burggrafen Oldebor und weiteren Familienmitgliedern derer von Weyringhaus gen Trallop aufzubrechen.



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Texte der Hauptreihe:
21. Pra 1023 BF
Bündnis zu Höllenwall?
Die Wilderer von Serrinmoor


Kapitel 7

Vom Frevel wider Travias Gesetz
Autor: Marc M.