Geschichten:Die Falle einer Ratte - Unwichtige Steine im Moor: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Baronie Brendiltal, Besh a'hassal Ammay'shar (Halle der Herren der Pferde)'''
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Die Gerüchte um die Festsetzung des Höllenwallers machte die Runde, selbst im Wirrwarr der Baroniekämpfe in Bärenau drangen die schlechten Nachrichten an das Ohr der Baronin Treumunde von Eychgras.
  
 
   
 
   
  
Eslam, der Baron von Brendiltal zernknüllte das Schreiben voller Wut und warf es in den Kamin, wo es zugleich Feuer fing und zu Asche verging.
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Wie konnte der Hartsteener sich bloß so tief sinken lassen. Ein bisschen mehr Anstand hätte sie ihm schon zugetraut. Wenn auch nicht viel, aber dennoch ein wenig. Aber so war das nun mal in Hartsteen. Ein jeder beanspruchte rondragefällige Taten und Auftreten für sich, doch leider hielt sich keiner an den eigenen erwarteten Kodex, wenn er selbst betroffen war. Mit dieser Scheinheiligkeit hatte sich Treumunde in den letzten Götterlaufen abgefunden.
  
„Diesär...“ Knurrte er hasserfüllt. „Diesär Wätterfels...“
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„Was ist?“ Fragte ihn schließlich Ra’oul, sein Erstgeborener und Erbe verwundert.“Warr där Brief nicht von Arjescha, ,mainär Schwester?“
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Den Höllenwaller betrachtete Treumunde als guten Bekannten und wenn sie an die Geschichten ihres Großvaters dachte, der den Baron immer noch den "Kleinen Malepartus" nannte, musste sie schmunzeln. Tatenlos konnte sie nicht zusehen, doch viel Unterstützung konnte sie ihm nicht bieten.
  
„Doch!“ Blaffte Eslam zurück. „Und genau das ist äs ja. Sie WILL nicht ainmal mähr zurick, sie WILL dort blaiben schraibt sie, bai diesäm älten Radschak (Schweinehirte), Esh’ben (Sohn eines Esels), diesäm... Oh... Ich wärde ihn fordärn und endlisch teten, so wie ich äs hätte vor Jahren tun sollen.“
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Der Marben brachte sich gerade so richtig in Rage – und Ra’oul kannte seinen Vater gut genug um zu wissen, dass er ihn davon auch nicht abhalten sollte – als Rashid in den Saal eilte und sich vor Eslam auf die Knie warf.
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Da Alissa nach dem Tod Thalionmels mit ihren Mannen nach Erlenstamm zurückgekehrte, musste Treumunde selbst Schloss Lilienmoor halten. Aber was waren schon ein paar Steine im Moor? Einen Freund konnte man nicht in der Not zurücklassen.
  
Fast wimmernd entschuldigte sich der Diener für die Störung, aber da sei eine weitere Botschaft soeben überbracht worden. Mit kerzengeraden Arm hielt Rashid das Schreiben in die Luft, während er sein Gesicht noch immer auf den kühlen Fliesen presste. Der Marben wollte seine Wut gerade an dem armen Rashid auslassen, als dieser die rettenden Worte jammerte. „Sie kuommt aus Gallstain Härr!“
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Als Eslam dies hörte, hielt er in seine Litanei inne und entriss dem zitternden Diener das Schreiben. Schnell überflog er die Zeilen seines Freundes und Bundesgenossen. Doch die Hoffnung Ra’ouls, dass sich mit dem Schreiben Yendors die Stimmung seines Vaters besserte, starb so schnell, wie eine scharfe, präzise geführte Klinge brauchte, um in das Fleisch eines Mannes zu stechen.
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So entschied sich Treumunde ihre Mannen aus dem westlichen Bärenau abzuziehen und Gerwulf von Bärenau das Land dort kampflos zu überlassen.
  
„Oh... Diesär, diesär...“ Fing Eslam von neuem an. „Diesä Kemsha (Ratte) von Truollpfortäneshali (Eshali = Esel).“ Auch dieses Schreiben zerknitterte Eslam, hielt es aber noch in der Faust, als er seine Befehle bellte.
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„Ra’oul, luass mainär Koro’san aufsitzän und noch waitäre draisig Ammyin (Krieger), abär nur die schnellstän Raitär. Und nimm die Hundä mit, wir raitän gen Ohrenbick.“
 
“Värzaih Vatär, wohin?“
 
 
 
„Uhrentick, Omenbick... Na äben dahin wo där beklopptä Tiro von däm Ordän die die Muttär Kors dienän uns Gasträcht verwaigert.“
 
 
 
„Ah Du mainst Osenbrick?“
 
 
 
„Ja, genau dahin! Wir währden ärst dän Höllenwaller be’fraien und dann einen Kemsha’ben (Sohn einer Ratte) jagen, zertreten und sainä Laiche zum Schräken allär hinter unseren Pferdän herschlaifen.“
 
  
Ra’oul nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte und verließ den Raum. Er war froh, dass der Zorn seines Vaters sich jetzt entladen konnte....
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Sie fühlte sich verpflichtet mit dem kleinen Trupp ihrem Anverwandten zu helfen. Treumunde war sich sicher, dass noch andere Vertraute des Barons aus Eslamsgrund gen Norden ziehen würden und hoffte sich diesen anschließen zu können.
  
  

Version vom 8. September 2009, 13:02 Uhr

Die Gerüchte um die Festsetzung des Höllenwallers machte die Runde, selbst im Wirrwarr der Baroniekämpfe in Bärenau drangen die schlechten Nachrichten an das Ohr der Baronin Treumunde von Eychgras.


Wie konnte der Hartsteener sich bloß so tief sinken lassen. Ein bisschen mehr Anstand hätte sie ihm schon zugetraut. Wenn auch nicht viel, aber dennoch ein wenig. Aber so war das nun mal in Hartsteen. Ein jeder beanspruchte rondragefällige Taten und Auftreten für sich, doch leider hielt sich keiner an den eigenen erwarteten Kodex, wenn er selbst betroffen war. Mit dieser Scheinheiligkeit hatte sich Treumunde in den letzten Götterlaufen abgefunden.


Den Höllenwaller betrachtete Treumunde als guten Bekannten und wenn sie an die Geschichten ihres Großvaters dachte, der den Baron immer noch den "Kleinen Malepartus" nannte, musste sie schmunzeln. Tatenlos konnte sie nicht zusehen, doch viel Unterstützung konnte sie ihm nicht bieten.


Da Alissa nach dem Tod Thalionmels mit ihren Mannen nach Erlenstamm zurückgekehrte, musste Treumunde selbst Schloss Lilienmoor halten. Aber was waren schon ein paar Steine im Moor? Einen Freund konnte man nicht in der Not zurücklassen.


So entschied sich Treumunde ihre Mannen aus dem westlichen Bärenau abzuziehen und Gerwulf von Bärenau das Land dort kampflos zu überlassen.


Sie fühlte sich verpflichtet mit dem kleinen Trupp ihrem Anverwandten zu helfen. Treumunde war sich sicher, dass noch andere Vertraute des Barons aus Eslamsgrund gen Norden ziehen würden und hoffte sich diesen anschließen zu können.



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