Benutzerin:Gramhild/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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Gramhild (D | B)
 
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== Muttertag ==
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== Hochzeit auf Dreihügeln ==
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=== Gästeliste ===
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Brautleute:
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* [[Greifenfurt:Wulfhart_von_Keilholtz|Wulfhart von Keilholtz]], Bräutigam
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* [[Greifenfurt:Rahjamunde_Praioslieb_von_Schroffenstein-Grünfels|Rahjamunde Praioslieb von Schroffenstein-Grünfels]], Braut
  
'''[[Handlungsort ist::Greifenfurt:Dorf_Dreihügeln|Dreihügeln]], 11 Peraine 1035 BF'''
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adlige Gäste (nach Rang):
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* ggf. [[Greifenfurt:Irmenella_von_Wertlingen|die Greifin]] nebst [[Greifenfurt:Edelbrecht_vom_Eberstamm|Gemahl]]
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* Baron [[Greifenfurt:Ardo_von_Keilholtz|Ardo von Keilholtz]] zu [[Greifenfurt:Baronie_Kressenburg|Kressenburg]], ältester Sohn des Bräutigams, mit seiner Gemahlin [[Greifenfurt:Praiadne_Leuinherz_Keilholtz|Praiadne Keilholtz]]
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* Baron [[Greifenfurt:Greifwin_Treuherz_Keilholtz|Greifwin Treuherz Keilholtz]] zu [[Greifenfurt:Baronie_Eslamsroden|Eslamsroden]]
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* Baron [[Greifenfurt:Adran_von_Schmalfurt|Adran von Schmalfurt]] zu [[Greifenfurt:Baronie_Nardesfeld|Nardesfeld]]
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* Baron [[Greifenfurt:Anselm_Hilberan_von_Hundsgrab-Bugenbühl|Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl]] mit Familie
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* Baron [[Greifenfurt:Gerbald von Reiffenberg|Gerbald von Reiffenberg]] zu [[Greifenfurt:Baronie Hexenhain|Hexenhain]], sein Sohn [[Greifenfurt:Urion von Reiffenberg|Urion]] nebst Gattin [[Greifenfurt:Renzi von Reiffenberg|Renzi]]
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* Baron [[Greifenfurt:Tyrian_Gelfert_von_Schelentorff-Zalgo|Tyrian Gelfert von Schelentorf-Zalgo]] zu [[Greifenfurt:Baronie_Zalgo|Zalgo]]
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* Baron [[Greifenfurt:Cordoran_von_Beldenhag|Cordoran von Beldenhag]] zu Beldenhag
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* Baron [[Greifenfurt:Avrok_von_Bredenhag|Avrok von Bredenhag]] zu Donfanger
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* Baronin [[Greifenfurt:Thargrîn_von_Arpitz|Thargrîn von Arpitz]] zu Wehrfelde
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* Baron [[Greifenfurt:Bernhelm_Adersin_von_Dunkelsfarn|Bernhelm Adersin von Dunkelsfarn]]
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* Landvogt [[Greifenfurt:Frankwart_von_Gallsteyn|Frankwart von Gallsteyn]] zu Breitenbruck
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* Junkerin [[Greifenfurt:Edelgunde_Gramhild_von_Schroffenstein|Edelgunde Gramhild von Schroffenstein]], Mutter der Braut
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* Junkerin[[Greifenfurt:Yadviga_Keilholtz_zu_Schroffenstein|Yadviga Keilholz]] zu [[Greifenfurt:Junkertum_Schroffenstein|Schroffenstein]]
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* [[Greifenfurt:Edelgunda_Dorothea_Keilholtz|Edelgunda Dorothea Keilholtz]], Erbin des Junkertums [[Greifenfurt:Junkertum_Schroffenstein|Schroffenstein]] einschließlich ihres Gemahls
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* [[Greifenfurt:Sigane_Wilfaria_Keilholtz|Sigane]], [[Greifenfurt:Tsaiana_Elida_Keilholtz|Tsaiana]] und [[Greifenfurt:Sonnfried_Keilholtz|Sonnfried]] Keilholtz, Kinder von Edelgunda Keilholtz
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* Edle [[Greifenfurt:Ingrimma_Keilholtz|Ingrimma Keilholtz]], Verwalterin des [[Greifenfurt:Junkertum_Weidensee|Junktertums Weidensee]]
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* Edle [[Greifenfurt:Gunelde von Zweifelfels|Gunelde von Zweifelfels]], Mutter des Bräutigams
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* Edler [[Greifenfurt:Seguld_von_Breitenquell|Seguld von Breitenquell]] zu Breitenquell
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* [[Greifenfurt:Algrim_Gryffonian_Keilholtz|Algrim]] und [[Greifenfurt:Yanis_Praioslieb_Keilholtz|Yanis]] Keilholtz, zweiter und dritter Sohn von Ingrimma Keilholtz
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* [[Greifenfurt:Firnward_von_Keilholtz|Firnward von Keilholtz]], vierter Sohn des Bräutigams, Krieger in Ausbildung
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* [[Greifenfurt:Lisande von Keilholtz|Lisande von Keilholtz]], Tochter des Bräutigams, Pagin am Hof des Barons von Hundsgrab
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* [[Greifenfurt:Rondraja_Tsafreud_von_Schroffenstein-Grünfels|Rondraja Tsafreud von Schroffenstein-Grünfels]], Schwester der Braut, Offizierin der [[Greifenfurt:Das_kaiserliche_Garderegiment_Greifenfurts|Greifenfurter Garde]]
  
[[Greifenfurt:Yadviga_Keilholtz_zu_Schroffenstein|Yadviga Keilholtz von Schroffenstein]] reist nach Dreihügeln, um ihrer Ziehtochter [[Greifenfurt:Edelgunde_Gramhild_von_Schroffenstein|Gramhild von Schroffenstein]] einige gute "Ratschläge" zu erteilen.
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Geweihtenschaft:
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* [[Greifenfurt:Roderich_von_Keilholtz|Roderich von Keilholtz]], Peraine-Geweihter, Bruder des Bräutigams, Subprior des Peraine-Klosters [[Greifenfurt:Sankt Therbûn im Walde|Sankt Therbûn im Walde]]
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* [[Greifenfurt:Kornibert_Erntegut|Kornibert Erntegut]], Peraine-Geweihter aus dem Kloster Nardeshain
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* [[Greifenfurt:Travhelm_von_Keilholtz|Travhelm von Keilholtz]], dritter Sohn des Bräutigams, Travia-Geweihter
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* [[Greifenfurt:Trautmunde Traviatreu|Trautmunde Traviatreu]], Travia-Geweihte
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* [[Greifenfurt:Rondrian von Reiffenberg|Rondrian von Reiffenberg]], Rondrageweihter
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* [[Greifenfurt:Perdan_von_Grevinghoff|Perdan von Grevinghoff]], Peraine-Geweihter
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* [[Greifenfurt:Roderich_von_Goyern|Roderich von Goyern]], Praios-Geweihter und Tempelvorsteher, Beichtvater der Baronin zu Wehrfelde
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* [[Greifenfurt:Praan_von_Rieperngaum|Praan von Rieperngaum]], junger Praios-Geweihter
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* [[Greifenfurt:Bruder_Peranor|Bruder Peranor]], Abt des [[Greifenfurt:Therbûniten-Kloster zu Greifenfurt|Ordenshauses]] der {{Mitglied|Therbûniten|Therbûniten}}  in [[Greifenfurt:Reichsstadt Greifenfurt|Greifenfurt]]
  
- Die Töchter sollten dringend verlobt werden, sie werden ja auch nicht jünger und sollten langsam für Kinder sorgen.
 
  
- Eine Adlige, die als Handwerkerin arbeitet, ist eine Schande. Das Rahjamunde soll sich lieber mit dem für sie ausgesuchten Bräutigem (Vorschlag?) eine Horde Kinder zulegen, da hat sie genug zu tun.
 
  
- Die Dörfler haben ja gar keinen Respekt vor dem Adel. Ihnen gehört erstmal der anständige Umgang mit ihrer Junkerin und deren Verwandtschaft eingebläut. Dass hier überhaupt etwas funktioniert, ist ja kaum zu glauben.
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Knappen, Pagen, Bürgerliche:
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* [[Garetien:Firnwulf_von_Hirschfurten|Firnwulf von Hirschfurten]], Page Ardos
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* [[Greifenfurt:Mechthild_von_Kieselholm|Mechthild von Kieselholm]], Knappin Ardos
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* [[Greifenfurt:Edelbrecht_Roban_zu_Stippwitz|Edelbrecht Roban zu Stippwitz]], Page Wulfharts
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* [[Greifenfurt:Leuthardt_von_Eslamsberge-Krolock|Leuthardt von Eslamsberge-Krolock]], Wulfharts Knappe
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* Sianka Madaela Falcomar di Rastino, (almadanische) Knappin Tyrians
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* [[Greifenfurt:Thoralf_von_Breitenquell|Thoralf von Breitenquell]], Bernhelms Knappe
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* [[Greifenfurt:Reto_von_Trollingen|Reto von Trollingen]], Page Frankwarts
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* [[Greifenfurt:Gerding_von_Karseitz|Gerding von Karseitz]], Knappe Edelbrechts
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* [[Greifenfurt:Travholde_von_Grevinghoff|Travholde von Grevinghoff]], Pagin von Irmenella
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* [[Greifenfurt:Prailinde_von_Keilholtz|Prailinde von Keilholtz]], Pagin Irmenellas
  
- Wenn Gramhild schon Hunde züchten muss, soll sie die doch lieber auf dem Greifenfurter Markt für gutes Geld verkaufen und sie nicht ihrem Pöbel schenken.
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* verschiedene Kammerdiener und Zofen, Mägde und Knechte
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* eine Faust Grenzreiter
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* die Dörfler
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* eine Hand voll Fahrender
  
Gramhild wird ihrer Ziehmutter erst möglichst freundlich, später aber auch mit treffenden Worten sagen, was sie von diesen Ratschlägen hält.
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siehe [[Geschichten:Hochzeit_auf_Dreihügeln_-_Ankunft_der_ersten_Gäste|Hochzeit auf Dreihügeln - Ankunft der ersten Gäste]] ff.
  
Yadviga wird daraufhin schon bald (noch am gleichen Tag oder am nächsten Morgen) bereits wieder zurück nach [[Greifenfurt:Baronie_Nebelstein|Nebelstein]] und zurück auf ihren [[Greifenfurt:Junkertum_Schroffenstein|Junkerssitz]] heimkehren.
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== Nardesfelder Landwehr ==
  
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'''[[Greifenfurt:Dorf_Dreihügeln|Dreihügeln]], irgendwann im Herbst'''
  
== Schroffensteiner Familienangelegenheiten ==
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Es war mal wieder an der Zeit: Die Ernte war vorrüber, die Abgaben sollten zum Baron gebracht werden, die jungen Burschen sollten auf [[Greifenfurt:Burg_Schmalfurt|Burg Schmalfurt]] vorstellig werden. Es war mal wieder Zeit, dass der Rondra-Geweihte, der den Burgschrein dort pflegte, die Burschen im Umgang mit den Waffen schulte. Also wurden die Halbstarken mit den Wagen die Straße rüber nach Schmalfurt geschickt. Ohne Murren gingen sie los und begleiteten hoch erhobenen Hauptes den Zehntzug zum Baron, jeder mit einem Speer, einem Spieß oder gar dem einen oder anderen Familienerbstück bewaffnet. Nicht wenige trugen zudem noch einen Kurzbogen mit sich, denn jeder hier wusste, dass ein guter Bogenschütze sich den einen oder anderen Feind mit einem gezielten Schuss vom Leibe halten konnte. Die Legenden um den [[Greifenfurt:Rosco Falkenblick|Schmalfurter Vogt]] mussten nicht weit wandern, um hier zu Gehör zu gelangen.
  
'''[[Greifenfurt:Gut_Dreihügeln|Dreihügeln]], Anfang Praios 1036 BF'''
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Als die kleine Truppe gegen späten Nachmittag in [[Greifenfurt:Stadt Schmalfurt an der Ange|Schmalfurt]] ankamen, sahen sie schon den einen oder anderen kleineren Trupp, die ebenfalls ihre Wagen in Richtung der Burg lenkten und aus überwiegend jungen Leuten bestand. Gut gelaunt schlossen sie sich den anderen an und reihten sich in die Kolonne. Doch lange warten brauchten sie nicht, denn der Burghof war gut sortiert und in der Zehntscheuer warteten bereits Leute, die genau wussten, wohin was zu lagern war. Nur das Säckchen mit den Perlen sollten die Burschen nicht selbst verräumen, sondern übergaben es einer alten Dame, die langsam und vorsichtig damit zum Palas wanderte. Das musste die [[Greifenfurt:Rowena von Schmalfurt|Mutter]] des [[Greifenfurt:Adran von Schmalfurt|Barons]] sein.
  
Gerade auf dem Dorfanger vor ihrem Gut im Gespräch mit einigen Dörflern vertieft, wann wohl bei gutem Wetter der beste Zeitpunkt für die diesjährige Heuernte sein würde, blieb der Blick der Junkerin plötzlich an einer Gestalt hängen, die sich mit einem kleinen Packtier dem Dorf näherte. "Sofern ihr die Heuballen dann gebunden habt, bis der Roggen fertig ist, könnt ihr die Zehntscheuer als Zwischenlager nehmen. Ich will nicht mit unseren Abgaben an den Baron in Verzug geraten." Mit diesen Worten und einem freundlichen Wink schickte [[Greifenfurt:Edelgunde_Gramhild_von_Schroffenstein|Gramhild]] die Bauern wieder an die Arbeit und schaute weiter auf den Reisenden. Kurz darauf erkannte sie den Knecht, den sie ihm Rahja gen [[Greifenfurt:Burg_Kressenburg|Kressenburg]] gesandt hatte. Also wartete sie ab, bis sie ihm ein Zeichen geben konnte, sich zu eilen.
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Als sie fertig waren, wurde ihnen einer der Dörfler gewiesen, bei dem sie die Ochsenwagen unterstellen konnten. Am kommenden Morgen sollten sie sich dann zu Sonnenaufgang auf dem Burghof einfinden. Aufgeregt machten sich die Halbstarken von dannen und gingen ihrer Wege. Kaum einer von ihnen war jemals so weit von zuhause fort gewesen, und schon gar keiner ohne die Eltern! Neugierig machten sie sich auf die Stadt außerhalb der Burg zu erkunden und stellten beinahe enttäuscht fest, dass es auch nicht viel mehr war, als ein größerer Fluss und einige Häuser mehr als zuhause. Doch der Efferd-Tempel übte eine gewisse Faszination auf sie aus, wie der Fluss unter dem Gebäude hindurch floss. Schnell fanden sich auch einige Gleichaltrige, die ebenfalls zu den Wehrübungen scheinbar aus der ganzen Baronie zusammen gekommen waren. Einige Gruppen hatten aber wegen der längeren Reise dann doch noch den einen oder anderen Erwachsenen dabei.
  
Als er nach einer gefühlten Ewigkeit - das Maultier wollte nicht so wie er - endlich bei ihr angekommen war, fragte sie ungeduldig nach. "Was ist nun mit [[Greifenfurt:Rahjamunde_Praioslieb_von_Schroffenstein-Grünfels|Rahjamunde]], Henner? Hast du sie gesehen? Ist sie schon dort? Oder wieso bist du schon wieder hier?"
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Schnell verbreitete sich eine Stimmung ähnlich der eines Volksfestes und manche meinten, dass es in der Baronie das größte jährliche Treffen sei, um alte Bekannte mal wieder zu treffen, wie es schien. Jeder hatte hier irgendwelche Freunde und Verwandte, so dass niemand unter freiem Himmel schlafen musste, denn zumindest einen Platz im Stroh war immer noch irgendwo frei.
Sich zu einer Pause zwingend trat sie fast wie ein junges Mädchen ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
 
"Herrin, die haben nur gewollt, dass sich der Raul ein bisschen einlebt. Um ihn hab ich mich dann gekümmert und ein wenig im Stall geholfen und Sachen getragen, wenn sie was brauchten. Wollten mich nicht vorher schicken. Der Vater vom Herrn Barion ist dann selbst losgezogen. Sagten, sie brauchen mich nicht, weil sie ja zu dritt sind. Sein Knappe und ein Bursche waren da noch. Sind dann los, als ich auch wieder heim geschickt wurde. Aber die anderen Sachen konnte ich auf dem Markt losschlagen."
 
Er reichte ihr ein Beutelchen mit einigen Münzen, die sie ohne einen Blick einfach wegsteckte. "Also wird sie auf Kressenburg bleiben und der Hund auch. Das ist gut. Dann bring mal das Tier in den Stall und ruh dich heute noch ein wenig von der Reise aus. Morgen ist dann aber Schluß mit den Ferien." Lächeln klopfte sie dem Knecht auf den Unterarm, der sie fröhlich angrinste und sich dann davon machte.
 
  
Schnellen Schrittes ging Gramhild dann in Richtung ihres Gutes. Ihr war gerade eingefallen, dass sie ein wichtiges Schreiben vergessen hatte: Sie hatte ihrer Tochter nicht mitgeteilt, dass sie auf Kressenburg bleiben sollte. Aber es würde sich sicher bald jemand finden, der ein Schreiben dort abliefern könnte. Dann würde sie der Tochter alles erklären. Und die Stadt war nun auch nicht so weit fort, dass man das Kind nicht auch einmal besuchen könnte...
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Am nächsten Morgen waren alle pünktlich auf dem Hof und der alte [[Greifenfurt:Alrik Leuenzahn von Berleichen|Rondrageweihte]] blickte aus funkelnden Augen über die jugendlichen Bauersleute. Alt war er geworden, hatte die Hoffnung fast aufgegeben, noch in der Schlacht zu fallen. Doch diese Burschen und Mädels waren der Grund, warum er nicht verzagte. Ihnen konnte er das Streiten für die rechte Sache lehren, und wenn es nur genug war, ein paar Hiebe länger durchzuhalten. Nach einer kurzen Ansprache und dem Segen der donnernden Leuin begannen sie mit Übungen. Nur wenige Pausen legte der Alte ein, und meist nur, um den Jüngeren den einen oder anderen Hieb oder eine Verteidigung zu zeigen. Drei Tage dauerten die Lehrstunden, von der Morgendämmerung bis zum Abendrot. Kaum einer der Angereisten blieb dann noch länger als bis zum Abendbrot wach, doch wanderten schließlich alle mit ihren leeren Wagen müde aber zufrieden und zuversichtlich nach Hause.
  
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== Bittstellung um einen Traviabund ==
  
'''[[Greifenfurt:Gut_Dreihügeln|Dreihügeln]], Anfang Rondra 1036 BF'''
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[[Garetien:Gwynna Olpurga von Eychgras|Gwynna Olpurga von Eychgras]] saß in der Küche der kleinen [[Garetien:Innocensier-Abtei zu Eychgras|Innocensier-Abtei]] zu [[Garetien:Markt Eychgras|Eychgras]] und putzte Gemüse. Neben ihr saß die jüngere Schwester im Glauben [[Garetien:Barmhilde von Lobenbrück|Barmhilde]], die sich um die Entsteinung frischen Obstes zum Einkochen kümmerte. Die jüngere schaute immer wieder zur älteren Geweihten hinüber, sagte aber schon seit geraumer Zeit nichts. Über dieses Verhalten wunderte sich Gwynna schon lange nicht mehr, war das doch eine Angewohnheit, die Barmhilde schon als Kind eigen war. Wenn sie es nicht mehr aushielt, würde sie schon etwas sagen.
  
Es war ein langer Tag gewesen. Beim Austreiben der Tiere auf die Weiden des Dorfes kurz nach Sonnenaufgang war in einer der Bauersscheuern ein Stützbalken eingestürzt. Das ganze Dorf war auf den Beinen gewesen, um die Hütte vor dem endgültigen Einsturz zu bewahren und den Balken zu ersetzen. Da die [[Hauptdarsteller ist::Greifenfurt:Edelgunde_Gramhild_von_Schroffenstein|Junkerin]] bei der Reparatur nicht helfen konnte, hatte sie sich mit ein paar der Jüngeren und Ältesten zusammengetan und die Kleinsten beaufsichtigt, während die übrigen auf den Feldern das Heu einholten oder Hilfstätigkeiten erledigten.
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Diesmal dauerte es nur etwa 1 Stundenglas, bis die jüngere Geweihte unruhig auf ihrem Schemel hin und her rutschte und sich fast in den Finger schnitt, weil sie nicht mehr auf das schaute, was sie zu tun hatte. "Schwester Gwynna, darf ich um einen Rat bitten?" Mit anchsichtigem Schmunzeln schaute die ältere Geweihte auf, legte das Messer demonstrativ zur Seite, mit dem sie gerade Rüben geputzt hatte, und blickte die andere Frau direkt an. "Warum heute so förmlich Barmhild? Ich kenne dich, seit du mit sechs Jahren hierher gekommen bist. Sprich frei heraus!"
Zum Glück war bei diesem Vorfall keiner ihrer Dörfler zu Schaden gekommmen. Als dann am späten Nachmittag der Balken endlich ersetzt und das Schlimmste überstanden war, setzte sich Gramhild hinten raus auf eine Bank zur Koppel mit Blick auf die Pferde und den Bach. Wieder einmal war ihr heute deutlich geworden, wie anders das Leben auf dem Land und die Verantwortung für ein ganzes Dorf war im Gegensatz zu ihrer Zeit in dem Haus in Wandleth, wo sie nur ein paar Mägde, einen Knecht und ein paar Kleintiere gehabt hatte. Doch das Haus war verkauft, die ältere Tochter [[Akteursnennung ist::Greifenfurt:Rahjamunde_Praioslieb_von_Schroffenstein-Grünfels|Rahjamunde]] inzwischen wohl ebenfalls auf der Reise nach Greifenfurt und die [[Akteursnennung ist::Greifenfurt:Rondraja_Tsafreud_von_Schroffenstein-Grünfels|jüngere]] in der Armee.
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Seufzend schaute Barmhild zu Boden, um ihre sich rötenden Wangen zu verbergen, die ihr Gesicht immer ein wenig runder wirken ließ.
Sie war sich manchmal nicht ganz klar darüber, ob sie der Zeit in Wandleth nachtrauerte. Doch hier hatte sie endlich den Platz, den sie schon immer haben wollte. Die Hunde hatten genug zu tun, die Leute waren ehrlich und genügsam und es wurde einem nie langweilig!
 
  
Als sie so ihren Gedanken nachging, trat ein kleines Mädchen neben sie. "Herrin? Da ist ein Bote, Herrin."
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"Mein Bruder, also den jüngeren meine ich, der hat mich bei seinem letzten Besuch auf dem Markt gefragt, ob ich nicht jemanden wüsste, mit dem er den Traviakreis beschreiten könne. [[Garetien:Bulwarth Rakull von Lobenbrück|Bulwarth]] möchte so gern endlich auf eigenen Füßen stehen und vom Hof meines älteren Bruders [[Garetien:Owilmar von Lobenbrück|Owilmar]] fort. Aber er traut sich nicht recht, die Damenwelt auf seinen Heiratswillen anzusprechen. Er ist jetzt immerhin auch schon bald 30 Götterläufe und hatte noch nie ein rechtes Liebchen, dem er den Hof gemacht hätte. Alle haben sie Furcht, glaubt er, dass er eine Braut für seinen Bruder sucht. Wie kann ich denn dem jüngeren eine Braut anempfehlen, wenn [[Garetien:Rhys Sieghelm von Lobenbrück|Vater]] und ich doch vergeblich nach einer Braut für den älteren suchen?" Mit einem Seufzen schloss sie ihre Rede und schaute die Ältere Geweihte erwartungsfroh an. Sie wusste, dass sie bei anderen genau diesen Fragen stets souverän und bestimmt antworten konnte. Aber so sehr ihr die Erfahrung der letzten 30 Jahre in diesem Tempel half, den Bauern und Bürgern des Umlandes mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, so war sie wie verloren, wenn es um ihre eigene Familie ging.
"Ist gut, Irmhild, schick ihn her." Mit einem Lächeln nickte sie dem Kind zu, das schnell kehrt machte und durch den Stall zum Vordereingang lief. Die Junkerin stand auf und strich sich das Kleid glatt. Gegen die Flecke konnte sie jetzt auf die Schnelle ohnehin nichts tun. Kurz darauf brachte das Mädchen einen Reiter mit einem Schreiben mit und huschte dann nach einem höflichen Knicks wieder davon.
 
"Ich bringe Euch Nachricht aus [[Ortsnennung ist::Greifenfurt:Burg_Kressenburg|Kressenburg]], Euer Wohlgeboren." Mit einer Verbeugung überreichte der Bote ein Schreiben, gesiegelt mit dem Keilhöltzer Wappen. "Geh, hol dir in der Küche etwas zu essen und ruhe den Rest des Tages. Ich gebe dir heute Abend noch Bescheid, wann du wieder reiten sollst." Mit einer weiteren Verbeugung zog der Bursche sich zurück und ging in Richtung des Stalles davon.
 
 
 
Unruhig brach Gramhild das Siegel. Ob es endlich die Nachricht war, dass ihre Tochter heil auf der Kressenburg angelangt war? Als sie schließlich die Handschrift erkannte, mit der die Botschaft geschrieben war, legte sich ein sanftes Lächeln auf ihre Züge ud sie begann zu lesen.
 
 
 
''Geliebte Mutter,''
 
 
 
''ich wollte Euch mitteilen, dass ich nun auf Kressenburg einem neuen Lehrmeister anvertraut werden kann. Ich war erst überrascht, dass Ihr mir diese Nachricht nicht selbst habt zukommen lassen, doch die Überraschung war dadurch nicht weniger erfreulich.''
 
 
 
''Zudem freue ich mich, Euch berichten zu können, dass Ihr bald auf Dreihügeln eine Hochzeit abhalten könnt, denn ich habe mich verlobt!
 
Der ehrenwerte Ritter [[Akteursnennung ist::Greifenfurt:Wulfhart_von_Keilholtz|Wulfhart von Keilholtz]], der mich auch auf der Reise von Wandleth nach Kressenburg tapfer beschütze und gegen jegliche Harm verteidigte, hat um meine Hand angehalten.''
 
 
 
''Wir werden keine große Mitgift benötigen, denn ich habe von meinem alten Meister meine erste Aussteuer erhalten. Mein zukünftiger Gemahl hat zudem ebenfalls ein Gut hier in der Baronie und ist recht nah mit dem Baron verwandt. Bitte zürnt mir nicht, wenn ich Euch beichte, dass es der Vater des Barons [[Akteursnennung ist::Greifenfurt:Ardo_von_Keilholtz|Ardo von Keilholtz]] ist, dem ich mein Herz und meine Hand schenken möchte.''
 
 
 
''Doch wie sagtet Ihr früher immer: "Kind, lass dich von deinem Herzen und den Göttern leiten, dann wird alles schon kommen, wie es soll." Genau diesen Rat von Euch möchte ich befolgen. Doch da ich wohl als Erbin auf Eurem Gut vorstellig werden sollte, kam uns der Gedanke, dass der Traviabund auf Dreihügeln stattfinden soll.''
 
 
 
''Ich hoffe inständig auf Euer Einverständnis und um Euren Segen,''
 
 
 
''Eure Euch zutiefst verbundene Tochter''
 
 
 
''[[Greifenfurt:Rahjamunde_Praioslieb_von_Schroffenstein-Grünfels|Rahjamunde von Schroffenstein-Grünfels]]''
 
 
 
 
 
 
 
Beim ersten Lesen des Briefes erstarrten die Gesichtszüge der Junkerin und nur die Augen flogen über die Textzeilen, die ihre Tochter ihr hatte überbringen lassen. Wieder und wieder überflog sie die Zeilen und fing dann - nach bestimmt dem fünften Mal, da sie den Brief gelesen hatte - lau an zu lachen. Es war erst ein wenig verkrampft, doch wurde es immer leichter und fröhlicher, bis sie schließlich vor lauter Lachen das Schreiben fallen ließ.
 
Einer der Knechte schaute um die Ecke: "Alles recht, Herrin?"
 
Strahlend schaute sie zu ihm und jubelte: "Ja, Franhold, wir werden bald eine Hochzeit ausrichten. Alles Bestens!"
 
Mit einem Nicken und einem Schulterzucken zog der Angesprochene sich wieder zurück und Gramhild atmete einige Male tief durch, bevor sie sich bückte und das Schreiben wieder aufhob. "Jetzt muss ich das nur irgendwie Yadviga beibringen..."
 

Aktuelle Version vom 19. März 2017, 14:10 Uhr

Hochzeit auf Dreihügeln

Gästeliste

Brautleute:

adlige Gäste (nach Rang):

Geweihtenschaft:


Knappen, Pagen, Bürgerliche:

  • verschiedene Kammerdiener und Zofen, Mägde und Knechte
  • eine Faust Grenzreiter
  • die Dörfler
  • eine Hand voll Fahrender

siehe Hochzeit auf Dreihügeln - Ankunft der ersten Gäste ff.

Nardesfelder Landwehr

Dreihügeln, irgendwann im Herbst

Es war mal wieder an der Zeit: Die Ernte war vorrüber, die Abgaben sollten zum Baron gebracht werden, die jungen Burschen sollten auf Burg Schmalfurt vorstellig werden. Es war mal wieder Zeit, dass der Rondra-Geweihte, der den Burgschrein dort pflegte, die Burschen im Umgang mit den Waffen schulte. Also wurden die Halbstarken mit den Wagen die Straße rüber nach Schmalfurt geschickt. Ohne Murren gingen sie los und begleiteten hoch erhobenen Hauptes den Zehntzug zum Baron, jeder mit einem Speer, einem Spieß oder gar dem einen oder anderen Familienerbstück bewaffnet. Nicht wenige trugen zudem noch einen Kurzbogen mit sich, denn jeder hier wusste, dass ein guter Bogenschütze sich den einen oder anderen Feind mit einem gezielten Schuss vom Leibe halten konnte. Die Legenden um den Schmalfurter Vogt mussten nicht weit wandern, um hier zu Gehör zu gelangen.

Als die kleine Truppe gegen späten Nachmittag in Schmalfurt ankamen, sahen sie schon den einen oder anderen kleineren Trupp, die ebenfalls ihre Wagen in Richtung der Burg lenkten und aus überwiegend jungen Leuten bestand. Gut gelaunt schlossen sie sich den anderen an und reihten sich in die Kolonne. Doch lange warten brauchten sie nicht, denn der Burghof war gut sortiert und in der Zehntscheuer warteten bereits Leute, die genau wussten, wohin was zu lagern war. Nur das Säckchen mit den Perlen sollten die Burschen nicht selbst verräumen, sondern übergaben es einer alten Dame, die langsam und vorsichtig damit zum Palas wanderte. Das musste die Mutter des Barons sein.

Als sie fertig waren, wurde ihnen einer der Dörfler gewiesen, bei dem sie die Ochsenwagen unterstellen konnten. Am kommenden Morgen sollten sie sich dann zu Sonnenaufgang auf dem Burghof einfinden. Aufgeregt machten sich die Halbstarken von dannen und gingen ihrer Wege. Kaum einer von ihnen war jemals so weit von zuhause fort gewesen, und schon gar keiner ohne die Eltern! Neugierig machten sie sich auf die Stadt außerhalb der Burg zu erkunden und stellten beinahe enttäuscht fest, dass es auch nicht viel mehr war, als ein größerer Fluss und einige Häuser mehr als zuhause. Doch der Efferd-Tempel übte eine gewisse Faszination auf sie aus, wie der Fluss unter dem Gebäude hindurch floss. Schnell fanden sich auch einige Gleichaltrige, die ebenfalls zu den Wehrübungen scheinbar aus der ganzen Baronie zusammen gekommen waren. Einige Gruppen hatten aber wegen der längeren Reise dann doch noch den einen oder anderen Erwachsenen dabei.

Schnell verbreitete sich eine Stimmung ähnlich der eines Volksfestes und manche meinten, dass es in der Baronie das größte jährliche Treffen sei, um alte Bekannte mal wieder zu treffen, wie es schien. Jeder hatte hier irgendwelche Freunde und Verwandte, so dass niemand unter freiem Himmel schlafen musste, denn zumindest einen Platz im Stroh war immer noch irgendwo frei.

Am nächsten Morgen waren alle pünktlich auf dem Hof und der alte Rondrageweihte blickte aus funkelnden Augen über die jugendlichen Bauersleute. Alt war er geworden, hatte die Hoffnung fast aufgegeben, noch in der Schlacht zu fallen. Doch diese Burschen und Mädels waren der Grund, warum er nicht verzagte. Ihnen konnte er das Streiten für die rechte Sache lehren, und wenn es nur genug war, ein paar Hiebe länger durchzuhalten. Nach einer kurzen Ansprache und dem Segen der donnernden Leuin begannen sie mit Übungen. Nur wenige Pausen legte der Alte ein, und meist nur, um den Jüngeren den einen oder anderen Hieb oder eine Verteidigung zu zeigen. Drei Tage dauerten die Lehrstunden, von der Morgendämmerung bis zum Abendrot. Kaum einer der Angereisten blieb dann noch länger als bis zum Abendbrot wach, doch wanderten schließlich alle mit ihren leeren Wagen müde aber zufrieden und zuversichtlich nach Hause.

Bittstellung um einen Traviabund

Gwynna Olpurga von Eychgras saß in der Küche der kleinen Innocensier-Abtei zu Eychgras und putzte Gemüse. Neben ihr saß die jüngere Schwester im Glauben Barmhilde, die sich um die Entsteinung frischen Obstes zum Einkochen kümmerte. Die jüngere schaute immer wieder zur älteren Geweihten hinüber, sagte aber schon seit geraumer Zeit nichts. Über dieses Verhalten wunderte sich Gwynna schon lange nicht mehr, war das doch eine Angewohnheit, die Barmhilde schon als Kind eigen war. Wenn sie es nicht mehr aushielt, würde sie schon etwas sagen.

Diesmal dauerte es nur etwa 1 Stundenglas, bis die jüngere Geweihte unruhig auf ihrem Schemel hin und her rutschte und sich fast in den Finger schnitt, weil sie nicht mehr auf das schaute, was sie zu tun hatte. "Schwester Gwynna, darf ich um einen Rat bitten?" Mit anchsichtigem Schmunzeln schaute die ältere Geweihte auf, legte das Messer demonstrativ zur Seite, mit dem sie gerade Rüben geputzt hatte, und blickte die andere Frau direkt an. "Warum heute so förmlich Barmhild? Ich kenne dich, seit du mit sechs Jahren hierher gekommen bist. Sprich frei heraus!" Seufzend schaute Barmhild zu Boden, um ihre sich rötenden Wangen zu verbergen, die ihr Gesicht immer ein wenig runder wirken ließ.

"Mein Bruder, also den jüngeren meine ich, der hat mich bei seinem letzten Besuch auf dem Markt gefragt, ob ich nicht jemanden wüsste, mit dem er den Traviakreis beschreiten könne. Bulwarth möchte so gern endlich auf eigenen Füßen stehen und vom Hof meines älteren Bruders Owilmar fort. Aber er traut sich nicht recht, die Damenwelt auf seinen Heiratswillen anzusprechen. Er ist jetzt immerhin auch schon bald 30 Götterläufe und hatte noch nie ein rechtes Liebchen, dem er den Hof gemacht hätte. Alle haben sie Furcht, glaubt er, dass er eine Braut für seinen Bruder sucht. Wie kann ich denn dem jüngeren eine Braut anempfehlen, wenn Vater und ich doch vergeblich nach einer Braut für den älteren suchen?" Mit einem Seufzen schloss sie ihre Rede und schaute die Ältere Geweihte erwartungsfroh an. Sie wusste, dass sie bei anderen genau diesen Fragen stets souverän und bestimmt antworten konnte. Aber so sehr ihr die Erfahrung der letzten 30 Jahre in diesem Tempel half, den Bauern und Bürgern des Umlandes mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, so war sie wie verloren, wenn es um ihre eigene Familie ging.