Heroldartikel:Von den Geschehnissen des Erneuerungsfest auf der Angenburg, gelegen in Wengenholm im Kosch 1028 BF

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Von den Geschehnissen des Erneuerungsfest auf der Angenburg, gelegen in Wengenholm im Kosch 1028 BF

Zusammen mit den edlen Herrschaften Baronin Gunilde von Dergelstein, dem Baron Otwin von Greifenhorst-Schwarzberg, der edlen Dame Khorena von Ahrenstedt und der Edlen Dame Nyah Dare reiste ich, Parainor von Kieselburg, Baronet zu Hundsgrab in die Herzogenstadt Elenvina am Großen Fluß – der Stadt des Reichsregenten, seiner königlichen Hoheit Jast Gorsam. Dort erreichten uns auf Schloß Eilenwied-über-den-Wassern die Botschaft, dass seine Königliche Hoheit samt Gefolge aufgebrochen war, um auf der Angenburg im Wengenholmschen dem Erneuerungsfest am 30. Tsa teilzuhaben. Zudem erreichte uns eine persönliche Einladung Ihrer Durchlaucht Thalessia von Eberstamm-Ehrenstein-Eberstamm, der Fürstinnenmutter. Doch dazu später.

Ihre Hochgeboren Gunilde von Dergelstein reichte im Namen der Markgrafschaft die Steuern ein. Unmittelbar danach machten wir uns auf gen Firun, um die Angenburg schnellst möglichst zu erreichen. Der Weg war beschwerlich und zehrte an unseren Kräften. Mehr als einmal mußten wir das Nachtlager im Freien aufschlagen und der klammen Kälte Firuns trotzen. Schließlich jedoch kam die beschädigte Burg in Sicht. An vielen Orten des Kosch war die Zerstörung durch den Alagrimm zu sehen, doch nirgends erschien sie uns so stark wie im Wengenholmschen.

Dort wollte es jedoch das Schicksal, dass wir ein wahrlich unglaubliches ‚Abenteuer‘ erleben duften. Der geneigte Leser sollte jedoch noch erfahren, dass die Einladung auch von der Fürstinnenmutter ausgesprochen wurde, um den Tsatag Blasius vom Eberstamm, dem Fürsten des Kosch zu begehen. Dies war ihm jedoch nicht bekannt. Wie groß doch seine Überraschung war, als ihm seine Mutter dies kundtat und da so viele Adlige bereits angereist waren „solle man doch feiern, wenn man schon einmal da ist“ und so wurde der Abend unserer Ankunft, der 29. Tsa, ein vergnüglicher Abend.

Am Morgen des 30. Tsa zelebrierte die Geweihte der Heiteren Göttin das heilige Fest. Jäh wurde es unterbrochen als ein Wesen, eine gefesselte Seele aufstieg und durch den Raum schwebte. Mit hallender Stimme verhöhnte es die anwesenden Familienmitglieder derer zu Eberstamm und verlangte ‚seine“ Kaiserkrone. Mit einem Zischen stieg es empor verfluchte die fürstliche Familie, die augenblicklich Zusammenbrach. Uns blieb nichts, als dem Wesen hinterher zu blicken. Ratlosigkeit und Erregung zeichnete die Anwesenden und so ergriff der Reichsregent persönlich das Wort und rief uns in der großen Halle der Burg zusammen, auf dass berieten werden sollte was zu tun sei.

Während dieser Beratung erfuhren wir von den Verwicklungen derer zu Eberstamm und eines Mannes, der sich während der Erbfolgekriege und der kaiserlosen Zeiten zum Monarchen aufschwingen wollte und nur durch die Eberstammer daran gehindert werden konnte viel Leid über das Volk zu bringen. Dies, seine ruhelose Seele mußte sich von der Präsenz der Eberstammer angezogen gefühlt haben. Doch was war nur mit denen, die nun gestürzt waren. Ein Boroni, der auch während der heiligen Messe zugegen war erklärte die Zusammenhänge: Die gefesselte Seele hatte die Seelen der Eberstammer zu sich gerufen. Sie waren nicht tot, sondern befanden sich in einer Art Zwischenwelt. Mit Borons Gnade sei es jedoch möglich sie zurück zu holen. Mit Borons Gnade!

Ein jeder im Saal zeigte nun seine Bereitschaft den Weg Borons zu gehen, um zu helfen. Die Ehre der Anwesenden war beinahe spürbar. Auch wir, die Greifenfurter traten für den Vater seiner Liebden Edelbrecht ein und gingen den Weg, der uns nicht über das Nirgendmeer, doch dicht daran führte. Eine Welt erwartete uns, ähnlich der unseren, doch auch anders und fremd. Seltsam erschien uns die Umgebung und unsere eigenen Worte und Schritte. Es ist mir heute kaum fassbar was wir sahen und erlebten als wir in dieser Welt eine faszinierend verzerrte Angenburg vorfanden und dort die Fürstinnenmutter befreien konnten. Aber nicht nur Boron war uns gnädig bei dieser Queste. Tsa war es schließlich, die uns den Weg ins Leben zurück wies und auch die Familie des Fürsten zurück geleitete. Seltsam war aber auch, dass allem Anschein jeder der Adligen auf der schemenhaften Burg weilte und einen der Gefallenen befreite, ohne dass wir uns gegenseitig sahen.

Auch die anderen Adligen hatten Erfolg und einige hatten so wie wir die Bergung einer Krone in den Wassern der Ange beobachtet. Diese Krone barg die Flußgarde. Wie Seine Liebden Hartuwal Gorwin vom Großen Fluß feststellte handelte es sich bei der Krone um eine, der zur Zeit der Erbfolgekriege, gehäuft vorkommenden falschen Krone. Diese Krone jedoch band den Geist des Verdammten an die Scheinwelt und mußte zerstört werden, wenn endlich Ruhe einkehren sollte und war für den nächsten Morgen anberaumt.

Der Abend gehörte der gemütlichen Stimmung und der Feier des Tsatages des Fürsten Blasius. Es war nun an uns aufzustehen und dem Jubilar unsere Glückwünsche und ein Geschenk – Hundsgraber Met, den Therengar-Met, zu überreichen. Die Baronin von Dergelstein nutze die Gelegenheit sogleich gegenüber dem Reichsregenten die Abgabe unserer Steuern zu berichten und Unterstützung für die Mark-Greifenfurt in Form von Truppen zu fordern. Der Regent versprach sein Möglichstes und wir werden einmal sehen, wen oder was er uns entsendet.

An diesem Abend sprach er auch zu den anwesenden Alberniern, die sich von der Königen Invher lossagten und dem Reich bei den Feierlichkeiten die Treue erwiesen. Er hieß sie willkommen und drückte sein Bedauern aus im Westen Krieg führen zu müssen, wo doch eigentlich der Osten seine ganze ungeteilte Aufmerksamkeit verlangte.

An dem nächsten Tage versammelten sich die Adligen wieder und die Gemeinschaft der Eberstammer rief nach dem Verfluchten, der zum Entsetzen einiger auch erschien und seinen giftigen Hauch versprühte. Doch als Prinz Hartuwal als erster Hand an die falsche Krone legte und die Bügel brach tat es ein lautes Gekreische und in dem Masse wie die Krone zerstört wurde und die Edelsteine auf den Boden fielen verging der Geist.

Gar großzügig erwies sich Fürst Blasius indem er einen jeden der anwesenden Adligen, die jeder einen Teil zur Errettung seiner Familie getan hatte einen großen Brillanten aus der Krone überreichte. Den restlichen Teil nahm Seine Liebden Hartuwal, um die Säckel des Reiches zu füllen.

Aber auch für die stolze Mark-Greifenfurt spendeten einige Frauen und Männer. Seine Hochgeboren Barox, S.d. Burgamon, Vogt von Brüllenbösen, Ituberga von Firnsaat, Leutenantin der Flussgarde und ein mir namentlich nicht bekannter Herr spendeten ihre Steine für die Mark. So können wir heute stolz unserer ‚Greifin‘ sieben große Brillanten überreichen. Mögen sie für das Wohl der Mark im Sinne der edlen Spender verwendet werden.