Heroldartikel:Tod eines Helden

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Perricum, Baronie Brendiltal: Ra’oul von Brendiltal, Erstgeborener des alten Eslams von Brendiltal und einer der großen Hoffnungsträgern auf Frieden und einer sicheren Zukunft der Mark ist tot.

Zerbricht damit die gerade begonnene, fragile Einheit zwischen Alt- und Neu-perricumer, zwischen Nebachoten, Raulschen und Trollberger wieder? Doch was war genau geschehen? Ra’oul von Brendiltal der erst im Ingerimm 1032 BF begleitet von vielen Freunden und Gefährten des Adels Perricums, Greifenfurts und Garetiens gen Albernia gezogen war um Lyn ni Niamad, seine Verlobte, zu ehelichen, zog erneut gen Albernia aus. Diesmal jedoch gemeinsam mit seiner Gemahlin, um das Land, das ihm bis dato nur als dem Reich untreu bekannt gewesen war zu bereisen und besser kennenzulernen.

Doch sollte man nicht das suchen, was es nicht zu finden gibt. Albernia ist ein dem praiosgefälligen Menschen feindlich gesonnenes Land und wird es ewig bleiben. Hexen, Feen und Daimonide sind dort ebenso zu Hause, wie Reichsverräter, Wortbrüchige und Orks. Denn kaum hatten sie die Grenze zu Albernia überschritten, hörten sie von einer Adelsversammlung die im Bredenhagschen abgehalten werden sollen. Da seine Gemahlin vermutete, dass ihre Familie genau dort zu finden sei, folgte er ihr ohne zu zögern und ritt geradewegs in seinen Untergang. Den Göttern sei Dank, ließen sie ihren Sohn Caihyn beim Tross und der Bedeckung zurück, die allesamt langsam folgten.

Wie sollen wir nun das Unfassbare in Worte fassen? Der Graf von Bredenhag, Jast Irian von Crumold, war einen verderbten und verfluchten Bund eingegangen, wie es nur Diener des Namenlosen vollbringen können. So gilt es als bestätigt, dass Jast Irian Crumold einen Pakt mit einer schwarzen Fee eingegangen war, um das Land mit Tod und Verderbnis zu überziehen. Kaum zu glauben, dass er ein Freund seiner Exzellenz Ugo von Mühlingen gewesen sein soll.

Natürlich bedurfte es einen Streiter aus unseren Landen, um Jast Irian Crumold, der zudem noch mit unheiligen Kräften von der schwarzen Fee versehen war, aufzuhalten. Denn nur mit einem besonders mächtigen und zweischneidigen Schwert, das den eigenen Träger ebenfalls vernichten würde, konnte man jetzt noch Jast Irian Crumold vernichten. Als daraufhin alle Albernier zögerten, das Schwert zu ergreifen, war es Ra’oul von Brendiltal der aufstand, dem Adel klar mache, was deren praiosgefällige Aufgabe war und sie damit bloß stellte.

So verwundert es nicht, dass die Götter auch Ra’oul als Stärksten und Fähigsten unter den dortigen anwesenden Adligen auserwählten, damit er Jast Irian Crumold vernichten solle und nicht nur Albernia sondern damit auch das gesamte Reich rettet, war es doch eindeutig, dass dessen schwarzen Truppen nicht an der albernischen Grenze halt machen würden.

Heldenmutig sah Ra’oul von Brendiltal dem Tod ins Auge. Fast schon gleichgültig trat er den schwarzen Horden, allen voran ihrem Anführer, auf Leben und Tod entgegen. Er, der einst von seinem Schwiegervater davongejagt und selbst bei der Hochzeit nicht mit offenen Armen empfangen worden war, er der als der Fremde in Albernia galt, der aufgrund seiner Freundschaft zu Ugo von Mühlingen geradeso geduldet wurde, er, der seinen Sohn ob der Abtrünnigkeit der Albernier und den damit verbundenen Kriegswirren nur zwei Götterläufe aufwachsen sehen konnte, er der genau wusste, dass er sterben würde, so er die Waffe gegen Jast Irian Crumold führen würde, tat es dennoch, genau wissend, dass es das Richtige war.

Keinen Augenblick wankte er, so wie es sich für einen göttergefälligen Mann gehörte, sondern tat es aus Pflichtbewusstsein, Götter- und Reichstreue, sowie aus Liebe zu seiner Gemahlin, seines Sohnes und seiner Familie und opferte somit sein Leben, um eine große Gefahr für das Reich abzuwenden. Ja, Albernia, seht wie ein wahrer Streiter handelt! Solche gibt es in unseren Landen.

Wie es nun mit der Einigkeit Perricums weiter geht, steht noch in den Sternen. Denn gerade Ra’oul von Brendiltal, der auch schon bei den Nebachoten als neuer „Al’Shuar a Khorim“ gesehen ward, galt mit seinen Ansichten sehr modern und zukunftsorientiert und wurde auch schon von vielen Adeligen raul‘scher Abstammung respektiert.

Sein Sohn Caihyn – gerade einmal sieben Sommer zählend – muss nun schnell heranwachsen, um diese entstandene Lücke zu füllen. Erleichtert dürfte die Witwe gewesen sein, dass ihr Schwiegervater sie nicht verstoßen hat, sondern sich ihrer und seines Enkels annahm und dessen Ausbildung nun in die eigene Hand nahm. Traurig, dass die beiden kleinen Töchter, die gerade einmal einen halben Götterlauf alt sind zwar von einem Helden abstammen, ihn aber nie wirklich gekannt haben.