Heroldartikel:Endlich Ruhe in Kressenburg

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Verbrechen von Adepten der Pfeile des Lichts aufgeklärt, Prophetin des Rubins entkommen!

Kressenburg. Mord, Überfälle und ein nächtlicher Brandanschlag haben Kressenburg, die Hauptstadt der gleichnamigen Baronie Kressenburg, in den vergangenen Wochen heimgesucht (der Herold berichtete). Nun aber sind die Vorfälle, den Zwölfen sei Dank, endlich aufgeklärt. Mit Hilfe des Adepten der Pfeile des Lichts, Magister Zacharion Praioslieb, konnte dem bösartigen Treiben ein Ende gesetzt werden. Laut Auskünften der Baronin Faralda von Hasenfeld-Kressenburg wurde die Baronie von einer einzelnen, magiebegabten Frau tyrannisiert. Sie nannte sich selbst die ”Prophetin”. Offensichtlich ist sie Angehörige der verruchten ”Bruderschaft des Rubins”, deren Mitglieder gerade in Garetien, insbesondere in Waldfang, ihr Unwesen treiben. Die Frau konnte leider entkommen, auf den entsprechenden Steckbrief wird nachdrücklich hingewiesen.

Die Vorfälle hatten - wie berichtet - mit einem Mord begonnen. Dann wurden mehrere Personen überfallen und letztlich war der Pferdestall der Baronin angezündet worden. Dem Treiben wurde jedoch durch Magister Praioslieb ein baldiges Ende gesetzt. Er berichtet von der Entlarvung der Verbrecherin wie folgt: ”Nach meiner Ankunft begann ich sofort, sämtliche Anwesenden zu befragen. Ich beschränkte mich dabei nicht auf die Besucher, sondern unterzog auch das Gesinde einer strengen Befragung. Die Baronin hatte bereits einen dubiosen alten Mann festnehmen lassen, der sich verdächtig benommen hatte und dem noch dazu das gleiche Auge fehlte wie dem Mordopfer. Beim Verhör stammelte er nur wirres Zeug von einer wahnsinnigen Prophetin, die ihren Opfern die Augen aussticht. Der Alte entpuppte sich als Absolvent einer Akademie, er trug ein verblichenes Gildensiegel in seiner Handfläche. Wie sich herausstellte, hatte er eine Besucherin des Künstlerwettbewerbes, die Dame Mendine von Waldmark, mit einem Schutzzauber vor der Mörderin belegt. Es war jedoch nichts Vernünftiges aus ihm herauszubekommen. Und doch war er der einzige Hinweis, dem man folgen konnte. Die Befragung der übrigen Leute verlief ergebnislos, so musste ich mir das meiste selbst zusammenreimen. Zum ersten schien der Täter nicht nur darauf aus, seine mörderischen Triebe zu befriedigen. Er hatte vielmehr sowohl mit seinem Überfall auf seine Hochgeboren von Greifenhorst und seine Begleiterin als auch mit dem Brandanschlag auf die Stallung versucht, Aufsehen zu erregen. Er wollte augenscheinlich Panik, Angst und Schrecken verbreiten, entweder um sein eigentliches Ziel zu vertuschen oder weil die Verwirrung ihm das Erreichen desselben leichter machte. Fraglich blieb, was er erreichen wollte. Glaubte man den wirren Aussagen des alten Mannes, so handelte es sich um eine Verrückte, die ihren Opfern das Auge ausstach. Hatte sie vielleicht selbst keines mehr? Könnte es sein, dass sie junge hübsche Mädchen so entstellen wollte, wie sie selbst es war? Fragen über Fragen, für die es keine Antworten gab. Keine Fakten, kaum Hinweise und überraschenderweise niemanden, der etwas Verdächtiges bemerkt hatte. Was bei der auffälligen Handlungsweise des Täters doch verwunderlich schien. Es gab nur eine Chance: Wir mussten ihm eine Falle stellen und so versuchen, den Kreis der Verdächtigen wenigstens zu beschränken. Wenn auch vielleicht nur das haltlose Gerede eines Verrückten – der alte Mann meinte, Mendine von Waldmark schützen zu müssen. Schutz braucht aber nur ein potentielles Opfer. Sie war bereit, den Lockvogel zu spielen.

Wir fingierten ein Gerücht, dass ihr Pferd krank und sie schrecklich in Sorge sei. Ständig liefe sie zum Stall. Vielleicht würde der Übeltäter es ausnutzen, Mendine vermeintlich alleine im Stall überraschen zu können. Wir vertrauten uns niemandem an und bezogen Stellung, als es dämmerte. Mendine wurde jedoch bereits auf dem Weg zu Stall überfallen. Ich hätte wissen müssen, dass der Täter magisch begabt sein muss. Nur so hatte er absolut unbemerkt bleiben können, vielleicht mit einem aus dem hexischen bekannten Zauber, der eine harmlose Gestalt verleihen kann. Und mit der Thesis ”Silentium Silentille” konnte er sein ruchloses Werk in aller Stille vollenden. Diesen Zauberspruch verwendete er wohl auch, als er über Mendine von Waldmark herfiel. Wie konnten den Täter jedoch verfolgen und innerhalb kürzester Zeit aufspüren. Es war eine Frau und wir hatten sie schnell umzingelt. Jedoch trug sie ein magisches Amulett, welches mit einem Teleportationszauber versehen war, und sie verschwand, noch bevor sich die Flammen des Ignifaxio aus meinen Fingern lösen konnten. Sie entkam uns, nachdem sie den Zwölfen auf so entsetzliche Art gelästert hatte, dass meine Zunge nicht fähig und nicht willig ist, solch unbeschreibliche Lästerungen zu wiederholen. Jedoch haben wir das Übel erfolgreich ausgeräumt. Nach meiner Überzeugung und auch nach der meiner herbeigeorderten und mich unterstützenden Collegae, handelte es sich um eine Einzeltäterin. Unsere Magisch unterstützen Ermittler durchkämmten die gesamte Baronie, weitere Frevler wurden jedoch nicht ausfindig gemacht. Bleibt nur noch, vor der Mörderin zu waren und ihr gegenüber zur äußersten Vorsicht anzuraten.”

Kressenburg sei jedenfalls von diesem Ungeziefer nun völlig bereinigt, betonte auch die Baronin. Und sie werde durch verstärkte Wachgänge, verschärfte Meldepflichten und weitere harte Maßnahmen ihr Lehen vor solchen Wahnsinnigen zu schützen wissen, verlautbarte sie gegenüber dieser Postille. Des weiteren werde Magister Zacharion Praioslieb zur Sicherheit bis auf weiteres in Kressenburg verweilen. Alle Beteiligten warnten jedoch vor der ”Prophetin”. Es sei nicht klar, ob sie eine Hexe, oder gar eine Magierin sei, denn sie praktiziere nachweislich sowohl hexische als auch Gildenzauber. Näheres zu ihrem wahnsinnigen Ansinnen konnte die Betroffene Mendine von Waldmark geben, die dem Tode durch die Verrückte nur knapp entronnen ist.

Die "Prophetin des Rubins"

Mendine von Waldmark hierzu: ”Die Prophetin sprach mit ihrer tiefen, kehligen Stimme zu mir und immer wieder durchbrach irres Kichern ihr wirres Gerede. Ich war wie betäubt vor Angst, als sie mit ihrer messerbewehrten Hand meinen Hals festhielt und ihr fauliger Atem mir ins Gesicht schlug. Sie brächte gerne Opfer für ihre Brüder, zischte sie, aber am liebsten nähme sie so süße Liebchen wie mich. Mein Leben bedeute nichts, gar nichts, aber mein Tod würde mich wichtig machen, meinem kleinen Dasein Sinn geben. Denn ich würde für die einzig wahre Religion, die einzig wahre Bruderschaft sterben. Sei und ihre Brüder und Schwerstern würden die Herrschaft vorbereiten, für die Statthalter und für den großen Herrn und schon jetzt seien sie überall im ganzen Reich verteilt. Versteckt und Getarnt. Aber bald werde überall das Chaos ausbrechen, denn sie seien seine Assassinen und sie wurden seiner Herrschaft Weg bereiten. Sie würden meucheln und töten, rauben und plündern und Angst und Panik würden den großen Herrn willkommen heißen. Sie würden die Adligen gegeneinander aufbringen und die Bauern gegen ihre Herrn. Männer würden ihre Frauen fürchten und Kinder von ihren Eltern getötet werden und alles werde ihm Irrsinn versinken. Und ich dürfe durch meinen Tod bei dieser wichtigen Aufgabe helfen, ob das nicht ganz wunderbar sei. Er müsse qualvoll und blutig sein, mein Tod, damit die Vogtin von Waldmark aufgebracht und wütend werde über die Unfähigkeit der Kressenburger. Dann werde es Unfriede geben und der Herr und seine Statthalter wären erfreut und zufrieden. Doch zuallererst müsse sie mir mein Auge nehmen, denn dadurch würde ich im Tode zu seinem Diener, wie sein erster Statthalter Und dann wäre meine billige kleine Seele erlöst. Doch bevor sie mir etwas antun konnte, wurde ich glücklicherweise befreit.”

Aus den Ereignissen in Kressenburg zeigt sich, dass die seltsamen Rubinbrüder keinesfalls unterschätzt werden dürfen, haben sie ihre Finger doch schon weiter ausgestreckt, als jemand geahnt hatte. So ist denn ein jeder aufgerufen zur Wachsamkeit üder seinen Nächsten, um die meuchlerischen Übeltäter zu entlarven, ehe sie weiteres Unheil verrichten können. Denn ist auch Kressenburg nun sicher, wer wei8 schon, welche Baronien noch infiziert sind von der blutigen Seuche der Rubinbrüder

Steckbrief

GESUCHT - Tot oder Lebendig wird diese Frau:

Ihr schulterlanges, strähniges Haar ist von nachtschwarzer Farbe und ihre Augen von so auffällig hellem Grün, dass sie fast gelblich erscheinen. Sie ist ungefähr ein Schritt und siebzig Halbfinger groß, in schäbige Gewänder gekleidet und trägt um ihren Hals einige Amulette an einer Lederschnur. Die Person fällt durch ihre Magerkeit und ihre besonders tiefe und kehlige Stimme auf. Sie nennt sich selbst die ”Prophetin”. Es wird zur äußersten Vorsicht angeraten. Die Frau gehört einer gefährlichen Vereinigung an und ist aufs äußerte brutal und gewalttätig. Sie ist magiekundig und beherrscht Gilden- wie auch Hexenzauber. Es ist anzunehmen, dass sie im Besitz magischer Artefakte ist. Bewaffnet ist die Gesuchte zudem mit einem ledernen Handschuh, an welchem fünf lange und überaus scharfe Messer befestigt sind, ähnlich der Klaue eines wilden Tieres. Auf die Ergreifung der Person sind einhundert Dukaten ausgesetzt, zahlbar durch Ihro Hochgeboren Faralda von Hasenfeld-Kressenburg, Baronin zu Kressenburg, Markgrafschaft Greifenfurt.



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Autor: M. Noeth