Heroldartikel:Die Schlacht um Ebelried

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- Ein Augenzeuge berichtet –

Die greise Ebelriederin Finny konnte sämtliche Vorfälle vor Ort beobachten und erzählte dem Herold bereitwillig von ihren Beobachtungen:

»Ja, wo soll ich anfangen? War wieder mal ein Überfall von diesem widerlichen Finsterpack. Ham wir öfters, fast jeden Praioslauf kleinere Übergriffe und so. Kriegen den Hals nicht voll, diese Mistkerls. Hm. Ja. Und da neulich, da sind die auch wieder aufmarschiert. Warn viel mehr diesmal. Viele schwarze Söldner, ham die vielleicht geschrieen und gegrölt Und dieses niederhöllische Pack erst, was die wieder dabei hatten, pfui!. Ham wieder die ersten Häuser gestürmt, wie immer. Ich war mit meinen Freunden hinterm Haus gestanden. Der alte Orlall und der halbblinde Besserwisser, nenn ihn Meister Kalk, weil der rieselt schon bei ihm! Hihi! Äh, ja. Wo war ich? Ach ja, die Schlacht. Wir also da gewartet, wie immer, ich hatte schon die große Pfanne bereit. Mütterchen Travia, dachten wir, diesmal isses um uns jescheh’n. Die sahen wild aus wie nie, hechelten und geiferten rum, rollten sich jaulend über den Boden, schlugen gegen die Türen und Fenster. Aber dann, ai, war des schee! Unten, am Wiesenend, da waren plötzlich die Unsrigen! Und das war ein Anblick, sach ich Dir, mein Jüngelchen, so was Schönes hab ich selten gesehen. In Reih und Glied standen die Unsrigen, weiß und blau die Farben der Wappenröcke, was ham die geleuchtet! Und ganz vorne, da warn der Kanzler und, glaub’s oder nicht, der Herzog selber! Der arme Jung, hat schon so viel mitgemacht und stand da in vorderster Reihe! Und neben ihnen die Rondrianer an der Flanken und die Praiospfaffen! Und die schwarzen Mistkäfer ham gejohlt und geschrieen, aber unsere Leute sind ganz ruhig geblieben und dann sind sie vorgerückt, ganz in einer Linie. Und dann, ich sag noch zum Kalk, jetzt fehlt nur noch das schöne Lied, da fangen die Unsrigen schon an zu singen: ›Dir zu Ehren kämpfe und streite ich‹. Hajo, ich musste fast weinen, so gerührt war mein altes Herz. Das war ein Anblick, ja, mir isses ganz warm im Herz geworden. Und singend sind die Unsrigen dann in die Schlacht gezogen. Und als die götterlosen Mistkerls ihren Schlachtruf ›Finsternis‹ anstimmten, so was tumbes aber auch, da schritten die Inquisitorin, der Illuminierte und die Bannstrahler voran. Und sie riefen ›Praios, das Licht vertreibt die Finsternis!‹ und sie überstimmten die Schreierei der anderen. Und dann fingen sie an das Praiosloblied - Du weißt schon: ›Praios, Fürst der Götter, sei unser Retter‹ -, das fingen ’se an zu singen und immer mehr mussten die Dunklen zurückweichen. Tja, Jungchen, und dann sind der Herzog und der Kanzler vor und haben einen Ausfall gemacht. Meine Herrn, noch nie hab ich so einen Kampf gesehen. Soviel Wut in den Gesichtern. Und sie ham die verdammten Bösewichter zurückgeschlagen, jawoll, das ham sie. Aber dann ist der Kanzler zu Boden gegangen, aber ich hörte, es ist ihm nüscht passiert, den Zwölfen sei Dank. Herrje, dann warn die Schwarzen wieder vorerst mal zurückgeschlagen, und es wurde viel gebetet und Lieder gesungen. Und wir alten Leutchen warn froh, denn so was Feines und Ehrenvolles kriegt man auf unsre alten Tage nicht oft zu Gesicht. Aber die Finsterköppe kommen bestimmt zurück, drum heb ich meine alte, schmiedeeiserne Pfanne lieber mal noch auf. War das alles, was du wissen wolltest, Jüngelchen? Hab noch einen Tee am kochen.«


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Texte der Hauptreihe:
30. Tra 1021 BF zur nächtlichen Rahjastunde
Die Schlacht um Ebelried
Rasukko


Kapitel 8

Fluch der Acheburg
Autor: mn