Heroldartikel:Die Blutnacht von Rommilys
Rommilys/Gareth/Uslenried. Im darpatischen Lande haben Intrigenspiel und Erzfeindschaft einen neuen, traurigen Höhepunkt erreicht, als die Feierlichkeiten anlässlich des Traviabundes zwischen den Häusern Rabenmund und Bregelsaum in einem Blutbad endeten. Dieses Fiasko, in welchem auch Angehörige garetischer Adelshäuser ihr Leben verloren, wird daher mit Sicherheit auch weitreichende Auswirkungen auf die diplomatischen Beziehungen der Provinzen untereinander haben.
Unter den beklagenswerten Opfern befindet sich als prominentestes garetisches Opfer Burggraf Sighelm von Gareth-Sighelmsmark, mit dem Königshause eng versippt, welcher obschon nur unschuldiger Gast geradezu hingeschlachtet wurde. Wie weiter aus der Staats-Cantzley verlautete, soll es verlässlichen Quellen zufolge keine Untersuchung der Ereignisse geben, was gerade die Garether Burggrafen des Zedernkabinetts in Rage versetzte, da immerhin einer der ihren dahingemeuchelt ward, Burggraf Oldebor der Falke von Weyringhaus-Rabenmund erklärte kürzlich in einer offiziellen Mitteilung, den Tod seines verehrten Freundes »durch die unglückseligen Ereignisse in der darpatischen Fürstenstadt mit tiefstem Bedauern« zur Kenntnis zu nehmen.
Harschere Worte waren da aus Uslenried zu vernehmen, da auch Baronin Alruna Nella von Aschenfeld, die Mutter der Gemahlin Seiner Hochgeboren Wulf von Streitzig j.H. zur Greifenklaue, während dieser unseligen Nacht ihr Leben verlor. Der Baron soll zudem verfügt haben, dass ein jeder Angehöriger des Hauses Bregelsaum, der sich in der Baronie Uslenried aufhalte oder diese betrete, umgehend der Lande zu verweisen ist. Ferner wurden jegliche Kontakte und Beziehungen zum Hause Rabenmund bis auf weiteres für ruhend erklärt, bis dass Licht in das Dunkel dieser bereits als »Blutnacht« weitaus bekannten Angelegenheit gebracht würde. Die ohnehin derzeit von wilden Gerüchten umrankte Burggräfin der Alriksmark, Ginaya von Luring-Gareth, war zu einer Stellungnahme nicht bereit – wohl auch, um nicht noch mehr Wasser in die Töpfe der Gerüchteköche zu geben. Weitere Mitglieder des Zedernkabinetts verweigerten denn bislang unseren Schreibern gar den Zugang zu ihren Residenzen, so dass eine endgültige Stellungnahme des Adels noch immer aussteht.
