Heroldartikel:Das Ende des Blutigen Habichts

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Das Ende des Blutigen Habichts


Die Zeiten in Greifenfurt sind mehr als nur unruhig in diesen Tagen. An anderer Stelle berichtete der Herold bereits, wie sich des Greifener Land gegen die Gefahren wappnet, die an seinen Grenzen lauern. Doch auch innerhalb der Mark dräuen Gefahren. Einer dieser Plagen Greifenfurts scheint nunmehr vom Antlitz Deres getilgt worden zu sein.

Der Herold berichtete in seinen vergangenen Ausgaben von der Dreistigkeit des Blutigen Habichts, welcher eine ständige und ernst zu nehmende Bedrohung der inneren Ordnung der Mark war. Nur der Tapferkeit und Ausdauer der Grenzjäger unter Hauptmann Rosco Falkenblick war zu verdanken, daß nach der letzten großen Missetat bei Pechackern die Spur nicht wieder verloren ging. Das beherzte Handeln Baron Genzmer von Radulfshausen und der Baroness Lydia von Kieselburg führte schließlich dazu, daß letzten Endes das geheime Lager der Räuber ausgehoben wurde.

Der Blutige Habicht © BB

Eine bittere Niederlage für die Räuber, mitnichten jedoch der Todesstoß für den Habicht. Dreist wie er war, verhehlte er Teile der Diebesbeute in Greifenfurt und nach Weiden und niemand war davor gefeit, dieser üblen Gaunerei auf den Leim zu gehen. Sogar in Klöstern und Tempeln wir wollen diese götterverhöhnende Niederträchtigkeit nicht verschweigen, wurde heiße Ware gegen blinkend Münze untergeschoben. In Eslamsroden nahm das Kontor eines Händlers Schaden, als eine wütende Menge die vermeintliche Hehlerlager des Habichts stürmte. Der gutgläubige Händler hat sein Geschäft mit dem Habicht bitter bereut. Auch der Baron von Finsterkamm soll in den Besitz kostbarer Tuche aus dem letzten Überfall gekommen sein. Er versicherte, er wolle, in Praios Namen, die Angelegenheit mit dem Pechackerner Junker klären und schwieg ansonsten in dieser unangenehmen Angelegenheit.

Das Ausmaß dieser Umtriebe macht wieder deutlich, daß der Habicht offenbar gute Kontakte zu vermeintlich gesetzestreuen Adligen und Untertanen hat, die ihm dies ermöglichen. Mehr noch: Noch während er das Diebesgut in der Mark veräußerte, begann er wieder mit der niederträchtigen Räuberei.

Diesmal hatte er sich jedoch verschätzt. Im Verborgenen hatten Getreue des Barons Genzmers und der Baroness Lydia die Verfolgung aufgenommen. Und dieses Mal, die Götter seien gepriesen, konnte der Habicht sie nicht abschütteln. Allzu dreist war sein Handeln, allzu sicher wähnte er sich. Sein Hochmut brachte ihn zu Fall. Die Getreuen konnten mehrere Geschäfte mit Diebesgut enttarnen und entdeckten zudem ein geheimes Warenlager der Bande. In Eslamsroden konnten sie einen Teil der Habichtbande ergreifen, der inzwischen gerichtet wurde. Zwar entkam damals noch die restliche Bande, doch die Häscher hatten die Spur nicht verloren.

Bei Weihenhorst schließlich konnten sie einen erneuten Übergriff auf einen Wagenzug verhindern. Und diesmal ging ihnen die restliche Bande ins Netz.

Die Räuber wehrten sich heftig, ihr verdientes Ende konnten sie nicht mehr abwenden. In blutigem Kampfe wurden alle Räuber niedergerungen und erschlagen. Der Blutige Habicht selbst, welch Ironie, wurde bei seinem verzweifelten Fluchtversuch vom Baum geschossen.

Dieser Sieg gegen das langjährige Übel wäre perfekt gewesen, wenn man denn den Kopf des Blutigen Habichts nach Greifenfurt hätte bringen können. Gerade Baron Genzmer wäre ein triumphaler Einzug zu gönnen gewesen, nicht zuletzt nach all den Mühen und Bürden, welche ihn zuletzt plagten.

Allein: Noch im Tode entzog sich der Schurke abermals und ließ so dem Baron und die Häschern den Kelch des Sieges ein wenig glanzlos und schal erscheinen. Der Verfehmte stürzte hinab in die Breite und ließ sich vom eiligen Fluß durch das Land tragen, welches er so lange Jahre terrorisiert hat. Allein Efferd mag wissen, wo sein Leichnam geblieben ist.

Ein Triumph zwar für die Mark, doch es bleibt nur wenig Zeit zur Freude. Was getan werden mußte, ist getan und schon stehen neue Feinde an der Grenze.