Greifenfurt:Vom Blutigen Habicht und seiner Bande

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In den unzugänglichen Gebieten des Finsterkammes und in den tiefen Wäldern findet sich Unterschlupf für manche düstere Kreatur: dunkle Magier, Schwarzpelze und Vigilanten. Eine der gefürchtetsten Geißeln der Mark aber ist der Blutige Habicht, ein berüchtigter Räuberhauptmann, und sein Haufe.

Zwei Schritt mißt der bullige Kerl, dessen Namen nur seine engsten Kumpane kennen, ein berüchtigter Schwert- und Axtkämpfer. Lang hängen ihm die schwarzen Strähnen in die Stirn und ein wilder Bart umwuchert sein auffällig bleiches, durch eine große Narbe verunstaltetes Gesicht. Gnade, so heißt es, kennt er nur mit jenen, die seinen Zoll in Gold und Silber zu zahlen vermögen, allen anderen aber nimmt er das, was er für sein erachtet, in Blut.

Man nimmt an, daß er zu den Söldlingen gehörte, die mit der kaiserlichen Armee nach Greifenfurt kamen. Als man ihm den Sold schuldig blieb und auch durch Plündern keine nennenswerte Beute zu machen war, beschloß der grobe Gesell’, es den Herren, die ihn angeworben hatten, heimzuzahlen. Er scharte allerlei übles Gelichter um sich - Soldaten, Vagabunden, landvertriebene Bauern und gar ein paar Orks -, und erklärte den Märkern seinen eigenen Krieg.

Der Blutige Habicht © BB

Seitdem machen er und sein Haufen die Straßen der Mark unsicher. Geschickt weiß der Unhold dabei auszunutzen, daß die Befugnis eines jeden Barons an den Grenzen seines Landes endet, die Zahl der markgräflichen Büttel aber immer noch zu gering ist, der Bande erfolgreich nachzustellen.

Zwar hat es mehrfach Bemühungen der Barone gegeben, gemeinsam des Übels Herr zu werden, doch vermochte der gerissene Räuber sich allen Nachstellungen mit List und Tücke zu entziehen.

So gewitzt weiß der Kerl sich seinen Häschern zu entziehen, daß manch einer glauben mag er sei mit dem Namenlosen im Bunde. Weniger abergläubische Gemüter jedoch hegen, wohl nicht zu Unrecht, den Verdacht, daß einige Landadelige mit dem Burschen unter einer Decke stecken, und ihm gegen ein Säckel Silber Unterschlupf oder freien Durchzug gewähren. Und so stehen dem Habicht fette Jahre bevor, nun, da der Handel, und mit ihm ein gewisser Wohlstand, ins Land zurückkehrt

Die Namen der berüchtigtsten Mitglieder der an die 20-köpfigen Bande, wie der der gelben Sinja, einer Ex-Söldnerin und gefürchteten Säbelfechterin, des furchterregenden Halborks Sharraz, des schönen Yilmaz und des gerissenen Phexdans, sind mittlerweile Legende, ängstlich geflüstert oder voller Zorn verflucht.

Ihr frechstes Stück war wohl, als die Bande den schwach bemannten Rittersitz der Edlen Ahrlinde von Krähenklamm zu Nebelstein im Handstreich nahm, als diese zum Hoftag nach Gareth gereist war. Als die Edle, von Getreuen alarmiert, nach Hause geeilt kam, war ihre Burg zu einem Räubernest geworden, von wo aus die Bande ihre Raubzüge machte. Ahrlinde ersuchte Nachbarn und Markgräfin um Hilfe, doch war schon der Winter über das Land gekommen, man vermochte den Dachs nicht aus seinem Bau zu treiben. Erst im Frühjahr, als sich eine ansehnliche Streitmacht sammelte, verließ der Übeltäter mit seiner Truppe die Burg, nicht ohne den Roten Hahn auf das Dach zu setzen und alles mit sich zu nehmen, was von Wert war.

Der Ruf der Bande ist mittlerweile über die Grenzen der Mark gedrungen, und mancher Strolch sucht beim Habicht Anschluß. Der aber nimmt nur die besten in seine Reihen auf.

Die anderen versuchen ihr Glück auf eigene Faust, zumeist mit weit weniger Glück als ihr Vorbild. Oft sieht man diese Elendigen an Galgen längs des Weges baumeln, denen zur Mahnung, die vom rechten Pfade abgekommen sind.

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