Greifenfurt:Hunger - Zweite Etappe: Hinter Dergelstein

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Hinter Dergelstein - Land und Leute

Der weitere Handlungsverlauf ist nicht mehr örtlich oder zeitlich festgelegt, der Weg sollte aber insgesamt ca. 15 Tage dauern, um den ‚Hungerpegel‘ zu betonen. Dabei dürfte wohl ca. die Hälfte des Weges in Dergelstein spielen, was demnach auch die Dauer unseres Abenteuers ist. Die restlichen sieben Tage sind dann dem unbeschadeten Weg nach Lowangen zugedacht, der aber nur noch kurz durch Dana’ahn zusammengefasst wird: ‚Nach sieben Tagen beschwerlichen Marsches kam die Gruppe endlich in dem kleinen Städtchen Lowangen an, wo sie dann auch die Steuern der Gilde der Kaufleute übergeben konnte.‘ Die 15 Tage sollen also eher als Grundlage der Hungertabelle und des mitgeführten Proviants fungieren. Jeder Tag Verzögerung wird sich demzufolge negativ niederschlagen.


Bettler und Flüchtige werden den Weg der Gruppe genauso kreuzen, wie die Leichen Verhungerter, die den Straßenrand zieren, von Raben zerhackt und von Plünderern ihrer letzten Habe beraubt. Die Felder zu beiden Seiten des Weges sind staubige Flächen, auf denen kaum noch etwas wachsen kann; die Bauern müssen ihre Obstbäume fällen und verhungern, oder aber im Winter erfrieren. Die Höfe am Wegrand sind teilweise verfallen, ansonsten in schlechtem Zustand. Vieh ist keines zu sehen, die mageren Bauern plagen sich mit der Saat in der Angst, dass die Herrin PERaine sie im Stich gelassen hat. Denken sie daran: Die Greifenfurter Lande sind ausgeblutet. Auf den Ebenen findet sich kaum noch genug Grün, um über die Farbe der Erde hinweg zu täuschen. Die Ackerkrume wird in Wolken feinsten Staubes verweht. Die Bäume sind größtenteils verdorrt, natürliche Erosionen haben in einigen Fällen die Hänge bis auf den bloßen Felsen abgetragen. In den letzten Jahren gab es nur vereinzelte Regenfälle, welche dann zu sintflutartigen Überschwemmungen führten, demzufolge sind auch die Straßen in sehr schlechtem Zustand, Brücken gibt es nicht mehr, und mehr als einmal muss sich der Ochsenkarren seinen Weg durch ein Bachbett suchen. Die Helden werden wohl (gerade wenn sie ob fehlender Hungerpunkte entkräftet sind) des Öfteren über lose Steine stolpern oder in Schlaglöcher treten.

Die Schwangere

Als sich die Gruppe abends ihr Lager bereitet hat, errichtet nicht weit entfernt eine weitere Gruppe ein kleineres Lager. Ein Mann, eine hochschwangere Frau (wahlweise mit Maultier) und vier kleine Kinder rasten in einer Bodensenke nahe der Gruppe und teilen einen einzigen Brotkanten, wobei auffällt, dass weder der Vater, noch die ältesten zwei Kinder von dem Brot essen und ihren Teil der Hochschwangeren überlassen. Die Gruppe besitzt weder Zelt, noch Decke und kampiert im Dreck. Mitten in der Nacht wird die Gruppe durch Schreie geweckt, die Schwangere liegt in den Wehen. Die Frau ist völlig ausgemergelt und so wird es der Gruppe zwar gelingen, das Kind zu retten , die Mutter aber wird ihr Leben verlieren. Das Neugeborene hat das Geschlecht seines Geburtshelfers (des Helden also, welcher zu Hilfe eilt) und prompt erbittet der bestürzte Vater den Namen des Helden, damit dieser dem neuen Derebürger gegeben werden kann. Ein BORongefälliges Begräbnis ist natürlich angebracht und anschließend verlässt die Familie den Ort des Geschehens, sich in ihr göttergewolltes Schicksal einfügend... oder sollten die Helden bereits ein erstes mal schwach geworden sein und das Los der Familie mit ein wenig Proviant erleichtert haben?

Der Überfall

Mitten in einer der folgenden Nächte wird das Lager des Nachts durch eine große Gruppe in Lumpen gehüllter und mit Knüppeln bewaffneter Menschen angegriffen. Die Angreifer sind zwar in verheeren-der Überzahl, können allerdings mit ihren Waffen kaum Schaden anrichten. Die Anrufung der Götter, wie das Auftauchen der Geweihten reicht aus, um sie kurzfristig zurückweichen zu lassen, bevor sie sich wieder nach vorne stürzen.

Werte AT: 5, PA: 4, TP: 1W.

Achtung Charakterscheide: Es geht hier darum, den Helden zu zeigen, dass diese Gegner ihnen weder ebenbürtig, noch überhaupt organisiert sind. Es handelt sich um eine völlig ausgehungerte Gruppe von Flüchtlingen, deren einziges Ziel es ist, die auf dem Wagen verladenen Vorräte zu rauben. Da sie nichts mehr zu verlieren haben, scheinen sie den Tod zu suchen. Nach dem Motto: Jeder Schlag ein Treffer sollten ihre ‚Helden‘ die Angreifer in Grund und Boden stampfen können, so sie Wert darauf legen. Sollten sie aber (RONdra sei’s anheimgestellt) von sich aus weit genug denken und ihre Handlungen den Gegebenheiten anpassen (nur mit der flachen Klinge oder der Faust schlagen, dabei betonend, dass sie die Gegner nicht richtig verletzen wollen!), dann können sie binnen kurzer Zeit die Gruppe überwältigen; übrigens lauter junge Leute im Alter zwischen 12 und 24, in schlechtestem körperlichem Zustand. Wenn es Tote in höherem Maße gibt, schließt sich hieran noch folgende Szene an: nachdem die Helden die Leichen betrachtet und die eigene Metzelei hoffentlich gewürdigt haben, wirft sich aus den Schatten eine Frau auf die Leiche eines jungen Mannes. Hysterisch weinend ruft sie BORon an und schluchzt immer wieder den Namen ihres Gatten, Bernulf. Dann, wenn sie der Metzgermeister gewahr wird, wird sie schwerste Vorwürfe gegen diese erheben, wie diese Männer der Götter (gemeint sind die zwei RONdra- und der PRAiosgeweihte) eine solche Metzelei zulassen können. Wie können die Götter das zulassen? Im Zweifelsfall wird sie die eigenen Lumpen zerreißen und mit bloßer Brust fragen, ob die ‚ach so ehrenwerten Männer‘ ihr, nachdem sie ihr schon den Mann und Vater zweier kleiner Kinder gestohlen haben, nicht auch noch das Schwert in die Brust rammen wollen...

Raslan

Der Kleine hat zwar nicht alles mit angesehen, aber die Reaktion ist deutlich: er wird von heftigen Fieberkrämpfen geschüttelt, kann nicht mehr essen und weint im Schlaf. Alles in allem ist der Knirps untröstlich. Je nach geschehen wurde hier nämlich das Bild, das er von ‚seinem‘ Helden hat, von Grund auf geändert. Auch kommt er mit seinem sonnigen Gemüt mit der ihn umgebenden Gewalt nur schwerlich zurecht und ist letztenendes auch sehr schwach. Betonen sie ruhig, dass die Helden nur hilflos neben dem kleinen Racker stehen können, während dieser sichtbar leidet. Aber übertreiben sie es auch nicht. Die Helden sollen eben den Eindruck haben, als habe sich die schützende Hand, die die Götter über Dergelstein und im Besonderen über die Gruppe halten, nun endgültig zurückgezogen.

Radbruch

Auf dem Weg hinauf zum Greifensitz, unterhalb der TRAviakron, bricht das Rad des Ochsenwagens. Die Reparatur des Gefährtes dauert mindestens einen Tag. Einer der Gardisten erwähnt daraufhin, auch mit Blick auf den, vom Fieber geschüttelten Raslan, dass unweit des Passweges eine Einsiedelei steht, in der eine TRAviageweihte lebt. Die Hütte (eine ärmliche, gleichwohl saubere Behausung) ist schnell gefunden und tatsächlich ist Mutter Marja in der Lage, den kleinen Raslan zu heilen. Auch lädt sie die Reisenden auf eine nahrhafte Suppe aus Kräutern ein, welche das Hungerkonto eines jeden wieder auf den Ausgangsstand zurücksetzt. Sie sieht sich aber natürlich außer Stande, die Gruppe mit weiterem Proviant zu versorgen. Lediglich ein paar Heilkräuter für Raslan, der sich bei Abfahrt der Gruppe wieder auf dem Weg der Besserung befindet, sind drin. Noch etwas: lassen sie es nicht zu, dass die Gruppe Raslan an die Geweihte abschiebt. So einfach wollen wir es der Gruppe nun doch nicht machen.

Mutterkorn

Im weiteren Verlauf der Reise führt der Weg die Gruppe in die Nähe eines verwahrlost wirkenden Waldbauernhofes. Aus dem Gebäude dringen Schreie und Gelächter, auf der angrenzenden Wiese unter einem hohen Baum kann man eine liegende Gestalt erkennen, offensichtlich ein Kind. Bei näherem Hinsehen ist ein Junge von knapp elf Jahren von dem hohen Baum gestürzt und mit dem Hinterkopf auf den Boden aufgeschlagen. Genauere Beobachtungen ergeben jedoch, dass der Junge auf Zweige hätte klettern müssen, um auf dieser Stelle aufzutreffen, denen kein Mensch mit gesundem Ver-stand jemals sein Gewicht anvertraut hätte. Aus dem nahen Stalleingang ragen übrigens ein Paar fester Schuhe, welche noch an den Füßen eines alten Mannes stecken, der mit schreckgeweiteten Augen in das Innere des Stalles blickt, in welchem aber niemand etwas Merkwürdiges erkennen kann. Das Grauen müsste die Gruppe mit Betreten des Hauses, genauer der Küche im Untergeschoss überfallen. Dort wiegt eine Frau mit wirrem Gesichtsausdruck ihr totes Baby, nur um es im nächsten Augen-blick wild lachend an den Füßen durch den Raum zu schleudern. Der Kopf des Kindes drischt dabei gegen Wände und Schränke, nähere Details überlasse ich der Phantasie jedes Einzelnen. Im ersten Stock gewahrt der Eintretende die Gestalt eines Mannes Mitte zwanzig, welcher mit entblößtem Oberkörper und barfuß auf dem Fensterbrett balanciert, mit den Armen wedelt und immer wieder wiederholt: „Ich kann fliegen.“ Anschließend wirft sich der Fremde aus dem Fenster um beim Auftreffen im Hof einen Genickbruch zu erleiden. Im Nebenraum kratzt es von innen an die Tür eines Schrankes. In seinem Inneren sitzt ein etwa siebenjähriges Mädchen, welches mit vor Angst stierem Blick panisch gegen die Rückwand des Schrankes kratzt und sich auf diesem Weg bereits die Fingerkuppen bis auf die Knochen abgeschabt hat. Sollte ein Held das Kind berühren, fällt es schreiend in tiefe Bewusstlosigkeit. Eine Untersuchung des Hofes fördert zunächst nichts zu Tage, dann aber entdeckt man über dem Herd-feuer einen Topf, in dem ein Getreidebrei warm gehalten wird. Unter das Getreide gemischt finden sich schwarzviolette, spitz zulaufende Körner, die mit einer einfachen Pflanzenkunde- oder Heilkunde/Gift-Probe als Mutterkorn identifiziert werden können, einem Pilzbefall an Getreidekörnern . Sollte sich die Gruppe entschließen, Mutter und Kind mitzunehmen, so können diese im nächsten Dorf, dem kleinen Weiler Waldend, dem dortigen BORonpriesters überstellt werden. Ich gestehe, dass die tatsächlichen Folgen einer Mutterkornvergiftung eher in Krämpfen mit Todesfolge bestehen. Da die Wirkstoffe des Mutterkorns allerdings synthetisiert als LSD traurige Berühmtheit erlangten, griff ich auf dessen Wirkungen zurück...


Hunger