Geschichten:Zwingsteiner Brachenhatz - Diese Albernier!

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Albernier!‘ Schallte es in Leubrechts Gedanken. Ganz offensichtlich hat sich das gesamte Fürstentum kollektiv weggeduckt als die Allweise Herrin Hesinde den Menschen ihren Verstand gegeben hatte, vermutlich hatten sie sich in ihrem unsäglichen und unnötigen Freiheitsdrang davon gestohlen und stattdessen im Matsch gespielt. Was nur war an der Bedeutung eines Schutzheiligen nicht zu verstehen? Ein gemeinsames Leitbild das ihnen allen als Vorbild bei ihrer Pflicht dienen sollte. Ein Vorbild an Aufopferung und Aufrichtigkeit. Ein Diener der Götter der mit göttlicher Unterstützung bereits in der Vergangenheit eine ähnliche Aufgabe bewältigen musste und seither den Sterblichen als Vorbild zum Nacheifern dienen soll. Welche Einheit sollte bitte aus diesem Unsinn entstehen, wenn jeder einem anderen Leitbild folgen sollte?

Tatsächlich fiel es Leubrecht schwer überhaupt die Existenz dieses Vorschlages zu akzeptieren. Ein Hirngespinst wie es eigentlich nur aus dem Mund eines Tsa-Jüngers stammen konnte, außer Stande den einmal begonnenen Gedanken auch nur im Entferntesten zu überdenken. Aber mit dem Denken war es ja scheinbar nicht so gut bestellt. Ganz ungeachtet der Aberwitzigkeit dieses Vorschlages war doch bereits vor der zu Wort Meldung klar das dieser Vorschlag nicht aufgehen würde und das auch gleich mehreren Gründen.

Ganz offensichtlich hatte der Markvogt zwölf Lehen rund um die Brache geschaffen und deren Wächter bestellt. Zu diesem Zwölf gehörte die Brache jedoch nicht dazu, diese gehörte ebenfalls zur Wacht verblieb aber in der Obhut des Jagdmeisters. Somit zählte die Wacht mitnichten Zwölf Lehen, es waren Zwölf plus eins!

Darüber hinaus stand die Frage im Raum wie es gelingen sollte das jeder Wächter sich einer anderen Gottheit Alverans verschrieb? Für den Götterfürsten hatten sich bereits jetzt drei von ihnen ausgesprochen. Zerber von Mersingen hatte sich bereits hinter der Leuin positioniert und aus ihrem Gespräch konnte Leubrecht gut mutmaßen das Korwin ebenfalls der Sturmherrin zugetan war. Wer von ihnen sollte sich dem launenhaften Efferd widmen? Der Wächter dessen Gut am meisten von Sumpf bedeckt wurde oder doch derjenige der am nächsten zu einem Gewässer oder Meer aufgewachsen war? Für die gütige Travia würde sich gewiss jemand finden, vielleicht lud er dann auch gleich die Kreaturen in sein Heim ein und ließ sie sich an seinem Kaminfeuer wärmen oder darin. Ein Blick reichte um die Quelle dieser Idee auch gleich Boron zuzuschreiben, hätte sie sich doch nur in Schweigen gehüllt. Nicht nur Boron hätte ihr diese Ruhe gedankt. Auch Hesinde würde ihnen viele Möglichkeiten bieten, immerhin könnte derjenige Wälzer um Wälzer mit neuen Erkenntnissen aus der Brache füllen. Blieb nur die Frage ob sie überhaupt das Schreiben und Lesen beherrschten. Für Firun gab es offensichtlich ebenfalls Kandidaten. Wobei das Vorrecht wohl beim Jagdmeister liegen dürfte und Hane von der Aue wohl leer ausging. Wenn man es sich jedoch recht überlegte, sollte der Jagdmeister wohl lieber die junge Göttin wählen, immerhin lag der Quell all der verschiedenen Wesen doch in seiner Obhut. Um Phex musste er sich keine Sorgen machen, der alte Fuchs war verschlagen und würde schon jemanden finden. Es ging ums Gold, vermutlich würde es ihm sogar selbst gut anstehen. Wer in Peraines Namen den Acker pflügen sollte wusste er nicht, doch wäre Praiosmar von Hinn einer der Wächter er hätte mit seinen Armbrüsten sofort den Schmiedegott zugestanden bekommen. Und wer auch immer der liebreizenden Rahja sich andiente, so sollte sich allerdings eher auf die Rosenzucht als auf das Weingelage konzentrieren.

Um sich das Empfinden der Absurdität dieses Vorschlags nicht anmerken zu lassen trank Leubrecht lieber einen weiteren Schluck von seinem Bier, während er im Stillen Hesinde anrief allen anderen Anwesenden hoffentlich ausreichend Beschenkt zu haben.


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24. Bor 1042 BF spät am Abend
Diese Albernier!
Zwölf Lehen, zwölf Herren, zwölf Götter


Kapitel 15

Blick von oben herab
Autor: Vairningen