Geschichten:Zweifelfelser Zwist – Chronik einer Familie: Tod an den Zwiefelsen

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Burg Zweifelfels, Baronie Zweiflingen, 2. Rondra 1040 BF:

Besorgniserregende Kunde erreichte uns heute aus Zweifels, unserem nördlichsten Posten an der Grenze zu Greifenfurt. Ritterin Jadwiga von Gauternburg brachte die Nachricht vom Tod ihres Gemahls Ritter Gisbert von Zweifelfels. Ihren Bericht zufolge wurde Ritter Gisbert höchstwahrscheinlich von Schmugglern erschlagen. Ritter Radulf von Hellrutsberge fand den übel zugerichteten Körper am Fuße der Zwiefelsen. Ausgerechnet an diesem mystischen, wie heiligen Ort der Baronie. Leisteten hier doch seit alters her die Barone von Zweiflingen ihren Treueeid. Auch dienen die beiden Felsen als Versammlungsort des Adels der Region um grenzübergreifende Angelegenheiten, wie etwa den Schmuggel, zu beratschlagen.

Wie es scheint hat sich der Tod unseres ruhmreich im Kampf gefallenen Barons - Boron und Rondra haben ihn selig – bereits unter dem üblen Gelichter herum gesprochen und so wittern sie nun Morgenluft. Viele viele Götterläufe hielt Ritter Gisbert wacht an der nördlichen Grenze. Unzählige Schmuggler konnte er stellen und ihrer gerechten Strafe zuführen. Nun ist er nicht mehr. Selten habe ich ihn hier auf Burg Zweifelfels zu Gesicht bekommen. Er zog die Einöde des Reichsforstes vor. Mir bleiben vor allem seine schlechten Manieren in Erinnerung. Rüpelhaft, ungehobelt , aber immer gerade heraus. Ein Kämpfer der gerechten Sache. Seine ritterliche Ausbildung erhielt der aus einer Nebenlinie der Zweifelfelser stammende am Hof des legendären König der Ritter Leuwyn von Zweifelfels. Doch war es dessen Gemahlin, die die nicht weniger edelmütige Rondrissa von Sighelms Halm, die sich Gisbert annahm. In der Ogerschlacht kämpfte er Seite an Seite mit seiner Schwertmutter und dem König der Ritter gegen die Bestien und musste zusehen, wie Rondrissa von einem der Menschenfresser in Stücke gerissen und verspeist wurde. Der jugendliche Baron Denkhart ernannte den heldenhaften Recken nach der Schlacht schließlich zum Ritter an den Zwiefelsen. Seither wachte er dort gewissenhaft über die Nordgrenze der zweifelfelser Lande.

Sein Tod ist ein großer Verlust, besonders für die Vögtin, die sehr bemüht ist die praiosgefällige Ordnung aufrecht zu erhalten. So ernannte Ehrgard von Wetterfels im Namen ihrer Enkel auch umgehend Jadwiga von Gauternburg zur Vögtin von den Zwiefelsen. Einen neuen Ritter oder eine neue Ritterin vermöchte die Vögtin noch nicht zu ernennen. Vermutlich weil ihrer eigene Herrschaft noch auf tönernen Füßen steht und noch der Legitimation des Familienrates bedarf.

Warum die Mörder den Leichnam des Ritters ausgerechnet an den Zwiefelsen ausbluten ließen und seltsame Zeichen, mit Blut geschrieben, auf den Felsen hinterließen, bleibt das große Geheimnis dieser furchtbaren Tragödie.

Fialga von Eschenborn, Chronistin der Familie Zweifelfels