Geschichten:Zurück blieben nur Tränen Teil 2

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Cyberian stand neben der Gemahlin des Barons auf dem Bergfried und schaute der kleinen Ritterschar nach, die sich schnell in Richtung Hartsteen entfernten. Der Junker hatte von den Vorkommnissen erfahren, die seinen Freund und Lehnherrn so übel mitgespielt hatten und daraufhin sogleich eine kleine Abteilung Bewaffneter zum Schutz entsandt. Gerne wäre er selbst mit geritten und hätte die Mannen angeführt, doch würde Wulfhard sich dann darum schon kümmern. Cyberians Gedanken kreisten dabei immer wieder um die letzten Worte seines Freundes und Lehnsherrn, die er kurz vor der Abreise zu ihm sprach.

"Ich weiß, dass Du mich begleiten möchtest mein alter Freund. Damit ich wiederkommen und keine Dummheit begehe und dafür möchte ich Dir danken. Aber dennoch brauche ich Dich hier, denn sie trägt mein Kind unter ihrem Herzen und wird in den nächsten Tagen niederkommen. Ich brauche jemanden hier, dem ich vertrauen kann und der für ihre beider Sicherheit sorgt."

Cyberian hatte verstanden und schweren Herzen eingewilligt. Er würde sein Leben geben, um dass der Gemahlin des Barons von Gallsteins zu retten, darauf hatte er einen Eid geleistet, den er einhalten würde. Ja selbst dann, wenn er ein tiefes Misstrauen gegen die neue Gemahlin seines Freundes und Lehnsherren hegte. Irgendwie hatte sie Yendor noch kälter, noch unberechenbarer gemacht und selbst für Cyberian wurde es nun immer schwieriger an ihn heran zu kommen.

Doch sie trug sein Kind und dieses würde zur Welt kommen.

Jetzt stand Cyberian auf den Zinnen der Burg und Kälte umschloß sein Herz. Waren die Trauerfeierlichkeiten um den alten Hutt wirklich so wichtig gewesen? Eigentlich wollte Yendor nicht gen Hartsteen reiten, doch hatte ihn seine Gemahlin überredet sich mit einem Großteil der Pulethaner zu treffen und gemeinsam die Stärken und Schwächen des Reiches auszukundschaften. Irgendwie hatte der Ritter dabei ein ungutes Gefühl. Was genau war vorgefallen?

Ein zartes Schluchzen von der Seite riss den Hauptmann der Gallsteiner Garde aus seinen Gedanken. "Es zieht ein wenig." Gab die Dame des Hauses vor, als sie ein paar Tränen aus den Augen tupfte und ihren Mantel enger um sich schloss. Cyberian hatte soviel Taktgefühl die Tränen zu übersehen.

"Natürlich, verzeiht, lasst mich Euch helfen." Ganz nach ritterlicher Manier bot der Junker der Baronin erst seinen Mantel und dann seinen Arm an und half ihr vom Turm hinab.

Keiner von beiden bemerkte dabei den Schatten auf einer der kleineren Türme.

Die Gestalt mit dem langen Stab und der schwarzen Robe hatte sich dort versteckt gehalten und nicht der Reiterschar nachgeschaut sondern die Gemahlin des Barons und Cyberian beobachtet. Mit einem zufriedenen Lächeln nickte er eifrig und verschwand ebenfalls im Inneren der Burg. Die Zeit war für ihn war nahe...