Geschichten:Wirbel um Burg Hahnenfels 4

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Der Wirt des Gasthauses "Hahnenschrei" wusste nicht, ob er sich über den hohen Besuch freuen sollte. Baron Darulf von Corish und von Praill war in seine Gaststube gerauscht, hatte Wein verlangt und wütend vor sich hin geschimpft. Als wenig später dessen Neffe Olfwyll in der Gaststube erschien, wurde die Laune des Barons noch schlechter. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die beiden hohen Herren wieder etwas beruhigt hatten.

"Wirt", rief Olfwyll durch das Gasthaus, "Hol uns umgehend den Bürgermeister und seinen Stadtwächter her!"

Der Wirt verbeugte sich tief und eilte, den Befehl auszuführen.

Nur wenig später erschien Bürgermeister Gilborn Welzelin. Er verbeugte sich tief vor den beiden Adligen. Der Baron redete auf Welzelin ein, der jedoch, so schien es dem Wirt zumindest, keine zufriedenstellenden Antworten geben konnte.

Irean ibn Yantur, der Kommandant der Stadtgarde, schien es weniger eilig zu haben. Langsamen Schrittes und mit erhobenem Kopf erschien er in der Gaststube und bestellte sich zuerst einen Krug Wein, bevor er zum Tisch des Barons ging.

"Ihr wollt mich sprechen, Baron?", fragte Irean laut.

Baron Darulf von Corish und von Praill musterte den Kor-Geweihten mit finsterem Gesicht, "Ihr seid das also."

Irean deutete eine Verbeugung an, "Womit kann ich dienen?"

"Ich nehme an, ihr habt von den Vorfällen auf Burg Hahnenfels gehört?", fragte der Baron.

"Ihr erlaubt", Irean ibn Yantur setzte sich, ohne die Antwort abzuwarten. "Euer Vogt hat die Burg besetzt und Eure Familie als Geiseln genommen. Wenn Ihr das meint, dann habe ich davon gehört.“

Baron Darulf kniff die Augen zusammen, "Mir scheint, Eure Manieren sind nicht die Besten…"

Der Geweihte schaute den Baron unbeeindruckt an, "Meine Manieren tun nichts zur Sache. Ihr wollt etwas von mir, also lasst uns zur Sache kommen."

Baron Darulf senkte den Blick und seine Stimme, "Könnt ihr diesen unsäglichen Zustand beenden?"

"Ich kann", sagte der Geweihte mit fester Stimme, "aber ich verlange eine Gegenleistung."

Baron Darulf brauste auf, "Wie könnt ihr es wagen…?"

"Beruhigt euch, Baron", unterbrach ihn Irean. "Ich bin mir sicher, dass ihr um meine Herkunft wisst. Wenn ich eurer Problem lösen soll, müsst ihr mir versprechen, dass ich das Erbe meiner Familie antreten kann."

Darulf runzelte die Stirn, "Eure Familie, so eure Geschichte denn stimmt, ist mit dem alten Yantur ausgestorben. Es gibt nichts zu erben."

Irean schüttelte den Kopf, "Ich lebe, und damit auch meine Familie. Gebt mir den Namen meiner Familie und die Burg meiner Väter zurück und ich werde euer Problem lösen."

"Onkel, ihr könnt euch nicht so erpressen lassen", unterbrach Olfwyll das Gespräch. "Lasst mich zum Grafen reiten und um Truppen bitten. Er wird sicher..."

"Dummkopf", gab Darulf unwirsch zurück, "Ich werde das Gräflein um nichts bitten. Diese Blöße können wir uns nicht erlauben."

Olfwyll lief rot an.

"Nun denn, Ihr befreit mich von dem elenden Verräter, ohne dass meiner Familie ein Leid geschieht und ich gebe euch das Junkertum Gippelstein.", bot Darulf an.

Irean nickte, "Bei Kor, so soll es sein."