Geschichten:Wir haben Post - Höllenwalls Reaktion

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An seine Exzellenz Horbald von Schroeckh,
 
 
 
 
Zuvörderst möchte ich betonen, dass wir jegliche Maßnahme die der Sicherung der Grenzen unseres geliebten Kaiserreiches dienen über alle Maßen begrüßen. Es erfüllt uns auch mit Freude und Stolz das dem Ferkinapass nun im hohen Maße Aufmerksamkeit gezollt wird, welches in der Vergangenheit nicht immer der Fall war.

Wie wichtig uns diese Aufgabe ist, haben wir bereits im Götterlaufe 1025 BF bewiesen, als wir unterstützt von vielen namhaften Adligen des Königreiches Garetien und der Mark Greifenfurt wider den Ferkina zogen und siegreich einen ganzen Stamm niederwarfen. Ja selbst aus dem ritterlichen Herzogtum Weiden wurden wir unterstützt.

Ein wenig verwundert sind wir über den Augenblick dieses Schreiben, wo doch alle Stärke und Zweck den wir aufzubringen vermögen im Heerbann wieder dem Haffax dient. Man ist fast versucht zu meinen, ihr wolltet unsere Möglichkeiten an der Teilnahme des solchen mit all unseren Mittel beschneiden, da ihr nun vorhabt das Gros unserer Kraft in den Bau einer kaiserlichen Garnison zu stecken.
Immerhin gedenkt ihr uns einen Zeitraum von ganzen sechs Götterläufen zu gewähren, vermutlich spiegelt sich darin eure mannigfaltige Kenntnis im Bau von Siegestempel. Wobei ich bei dem nun anberaumten Unternehmen daraufhin weisen möchte, dass die Begebenheiten ein solches Vorhaben im Wall umzusetzen äußerst schwierig aufgrund der geographischen Gegebenheiten sind.
Es erweckt daher den Eindruck das die einzigen Berge die ihr je gesehen habt, vermutlich die Trümmerreste der fliegenden Festung sind, vielleicht habt ihr sogar Kenntnis über die Beschaffung der lieblichen Koschberge oder gar des Eisenwaldes, welche wiederum gleich den in ihrem Inneren wohnhaften Volke nur Zwerge sind im Vergleich zum majestätischen Wall. Was wenn ihr auch nur um ein Quäntchen Vorstellungkraft verfügen würdet wahrhaft andere Ausmaße hat, und sich entsprechend auch auf jegliche bauliche Tätigkeit auswirkt.

Gänzlich wiederum scheint euch der Aktenstaub eurer Kanzlei die Sicht auf das althergebrachte Recht genommen zu haben, denn mitnichten obliegt es den Aufgaben eines Barons eine Festung, Burg oder Garnision zu erbauen, vielmehr handelt es sich meist um ein Privileg der Krone, welches traditionell entsprechend von derselben unterstützt wenn nicht sogar vollständig getragen wird. Als Träger des weißen Steines, Verfechter und Mitgestalter der Ochsenbluter Urkunde kann ich euch versichern, entgegen eurer selbst, ziemlich versiert in diesen Belangen zu sein. Allerdings erscheint mir dieses Schreiben nicht das richtige Mittel zu sein euch dieses Wissen nahe zu bringen, an dem es euch offenkundig mangelt. Wir empfehlen euch daher die Lektüre der Lex Raulis, und anderer beispielhafter Werke. Sicherlich wäre es auch hilfreich sich der Einflüsterungen von alle dem Geziefer zu befreien, welches sich um euch herum eingenistet zu haben scheint. Denn anders kann ich mir euer unverschämtes Pamphlet nicht erklären.
Ein solches Vorhaben, dem ihr selbst das Attribut kaiserlich zugefügt habt, ist auch des Kaisers und seines Hofes, gar sicherlich vielleicht noch von einem Provinzherrn zu stemmen, aber sicherlich nicht von einem einzigen Baron. Wenn ihr die letzten Jahrzehnte nicht gleich einem Maulwurf zugebracht hättet, so wäre euch sicherlich aufgefallen, dass alle großen baulichen Unternehmungen von einer Vielzahl Adeliger unterstützt wurden. So mangelt es eurem Schreiben leider auch an der Erwähnung dieses Privilegs mit samt der darin verbundenen Unterstützung. Anbetracht dieser Forderungen eurerseits wäre die Aussetzung des Kaisertalers für die nächsten sechs mal sechs Götterläufe, die mindeste Form dergleichen, gar auch mit Überschreibung rechtlicher Privilegien oder üppiger Ländereien zu vergelten. Da ich nun weder der Graf von Caldaia, noch gar Herzog vom Wall bin, und auch sicherlich nicht in diese Ränge erhoben werde, muss ich diese Angelegenheit zurückweisen.

Über alle Frechheiten hinaus jedoch teilt ihr uns nun sogar schriftlich mit, dass die Kaiserin nicht in der Lage ist ihren Schwur, den sie beim Lehenseid als Lehens Geberin dem Lehensnehmer gegenüber geleistet hat, zu erfüllen. Den der Schutz seiner Untertanen obliegt dem Kaiser, dem Schutz jedweder Gefahr von inneren wie äußeren Feinden. Worin sie natürlich mit Rat und Tat nach dem althergebrachten und guten Recht zu unterstützen ist. Denn wie sprach die Kaiserin erst vor kurzem zu Pervalia, altes Recht ist gutes Recht.
Ihr hingegen betreibt mit dieser infantilen Art und Weise ein schändliches Hämmern an den Grundfesten des Reiches, in dem ihr in Wort und Schrift, gesiegelt und gezeichnet diese unsere holde Herrscherin als wortbrüchig darstellt. Bekannt ist seit den Tagen zu Perricum, dass ein Verräter sich in diesen unseren Reihen befindet, und ihr erscheint mir ein echter Haffaxianer zu sein. Zu Pervalia werde ich dem über alle Grenzen hinaus in der Kenntnis des Rechtes bewunderten Reichserzkanzler H.v.g.F. die Personalie euer Person non grata zukommen lassen, denn es scheint mir, dass sich die Inquisition selbst mit euch befassen sollte.

Gekrönt wird diese ganze Posse jedoch durch den Tatbestand, eurer erneut hier zu erwähnenden Unzulänglichkeit in den politischen wie sachlichen Dingen des Königreiches Garetiens, dem ihr gar einige Jahre als Kanzler vorstandet, da ihr ganz offensichtlich keine Ahnung von Land und Leuten habt.
Der Ferkinapass wird seit Jahrhunderten von einer Festung geschützt, die während der Zeit der klugen Kaiser als Grenzfestung erbaut wurde, und spätestens seit dem Abfall Araniens wieder Grenzfestung ist, und dieses in den Zeiten seiner allgöttlichsten Magnifizienz des seligen Kaisers Hal von Gareth bestätigt wurde, keine geringer nämlich als die Helburg.
Dies mag euch sicherlich ein wenig verwundern, da sie im gleichen Maße königlicher Kerker wie auch Stamm- und Trutzburg des gleichnamigen Junkertums und Geschlechts ist. Es existiert an ganzes Bündel an Verträgen welche die rechtliche Situation der sich seit Rohals Zeiten in unserem Eigentum befindlichen Burg zur Nutzung als Kerker, der durch die glorreiche Herrschaft der Eslamiden wieder eröffnet wurde, wie auch das Privileg als Grenzfeste regelt.
Ich kann euch versichern, dass die Burg, die noch bis vor dem Jahr des Feuers zwei Banner königliche Gardisten beherbergte, ausreichend Platz bietet um auch kaiserlichen Ansprüchen zu genügen. Eine Erneuerung der Wehranlagen auf modernsten Stand wäre wünschenswert, aber eben nur mit den bereits erwähnten notwendigen Unterstützungen zu leisten.
Diese Verträge liegen zur Einsicht auf der Helburg vor, gerne könnt ihr einen Kopisten senden sollten sie den Kanzleien durch die verheerenden Zerstörungen der Kapitale Gareths abhandengekommen sein. Desweitern gehe ich davon aus, euch demnächst als Gast dieser Burg begrüßen zu dürfen und hoffe darauf demnächst mit einem würdigeren Nachfolger die Notwendigkeiten verhandeln zu können.
 
 
 
 
Gezeichnet Malepartus von Helburg, Baron von Höllenwall, Junker zur Helburg und zu Waldwacht, Ritter zu Nym.,
am Siebentem des Rondramondes im eintausendachtunddreissigsten Götterlaufes seit dem Fall der Kapitelle Bosparan.

PS.: Natürlich leisten wir auch auf formellem Wege Einspruch, Recht muss Recht bleiben.



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Eslamsgrund.svg   Wappen Koeniglich Monvaldorn.svg   Wappen Junkertum Helburg.svg   Wappen Ritter zur Hel.svg  
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Texte der Hauptreihe:
7. Ron 1038 BF
Höllenwalls Reaktion
Edikt No. 3413-A-4-III


Kapitel 2

Autor: Malepartus