Geschichten:Vigos Reaktion

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Hügelwacht, 1. Namenloser Tag 1029 BF

Fast schon bezeichnend, dass die Antwort Gidianes an einem solch unheiligen Tag eingetroffen war. Das zumindest waren Ludovigs erste Gedanken. Er hatte in der Nachmittagssonne gedöst, als der verängstigte Botenreiter auf dem Hof eintraf. Den Brief überreichte er erst nach einem Zuschlag, der angesichts des Datums wohl berechtigt war. Darin stand nicht, was der Edle erhofft, aber doch, was er erwartet hatte. Viel zu diplomatisch war die Replik ausgefallen. Ein Wiedersehen würde so schnell nicht stattfinden.

Kurz darauf hatte seine Frau den Brief gelesen und überhäufte ihn nun mit Vorwürfen.

»Irgendwann wird das alles auf dich zurückschlagen. Mit dieser Gidiane ist nicht zu spaßen, auch wenn der Brief ganz gesittet scheint.«

»Du weißt, ich hatte meine Gründe. Weißbarûn war einst Zentrum des alten Kultes. Die Gelegenheit im Jahr des Feuers war einmalig. Ein Gottesgeschenk, will ich meinen.«

»Glaub was du willst, aber dir sollte klar sein, Dreistigkeit kann auch daneben gehen. Gerade wenn dein Gegner eine Kriegerin ist, die kaum vermag, ihre Barbarei zu überspielen.«

»Vertraust du mir nicht?«

»Dir doch immer, mein Liebster, aber deine Fähigkeiten in der Kunst der Intriganz scheinen mir... nunja, ich würde sagen, am Hofe des Mhaharanyats wärst du nicht so erfolgreich wie hier in der Provinz.«

Ludovig starrte Peraisha alles andere als entzückt an. Dann traf sein Blick die Berge im Westen.

»Wir werden sehen.«