Geschichten:Trügerischer Schein - Teil 80: Die Schlacht am Darpat IV

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Baronie Wasserburg, am Ufer des Darpat, später Praios 1034 BF


Lyn gelang es derweilen einen der Schmuggler tödlich zu treffen, doch sogleich waren drei andere zur Stelle und nahmen dessen Platz ein. Der Regen vermischte sich mit dem Blut dass aus Lyns Nase lief doch bemerkte sie es ebensowenig wie den Schmerz in ihrem Schwertarm. Langerprobte Kampfreflexe ließen sie alles ausblenden was nichts mit dem Kampf zu tun hatte und so sahen sich die vier Schmuggler einer zu allem entschlossenen Kriegerin gegenüber. Wieder einmal beschränkte sich Lyn vor allem auf das Parieren um auszuloten, inwiefern sich ihre Gegner gegenseitig behindern würden und wer der gefährlichere war. Für einige Augenblicke konnte sie die vier gut unter Kontrolle halten als der grobschlächtigste unter ihnen eine Lücke in ihrer Deckung nutze und einen Treffer gegen ihr linkes Bein landete. Das mit Nieten verstärkte Leder hielt zwar das meiste davon ab, doch wusste sie in dem Moment auch, dass sie das Verhältnis von vier zu eins nicht lange durchhalten würde. Und so parierte sie den Säbel des Angreifers zu ihrer Rechten so geschickt, dass die Wucht ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Durch den schlammigen Boden brachte er seinen Kumpanen mit zu Fall, was Lyn eine kleine Verschnaufpause von dieser Seite einbrachte. Die beiden Schmuggler zu ihrer Linken nutzen dieses Manöver von ihr jedoch aus, um ohne Gegenwehr zu erwarten nach ihr schlagen zu können und so durchfuhr sie erneut ein stechender Schmerz als ein Säbelhieb ihren anderen Arm traf. Der zweite erwartete Treffer blieb glücklicherweise aus, da der Seemann in dem Kampfgetümmel ihre Seite, wenn auch nur knapp, verfehlte.

Die Vier kreisten die Baroness langsam ein und stachen und hieben immer wieder zu, so dass Lyn stets in Bewegung bleiben musste wollte, sie nicht noch mehr Treffer einstecken. Es war klar, ihre Feinde wollten sie müde machen…

Lyn war nur noch darauf aus sich zu verteidigen, da Angriffe bedeuteten die Vereidigung zu vernachlässigen und noch mehr Treffer einzustecken. Im Kampfrausch spürte sie zwar die Schmerzen in ihrem Schwertarm nicht, jedoch dass sie die Klinge nicht mit gewohnter Kraft führte. Stahl traf auf Stahl und die kampferprobte Kriegerin schaffte es, sich für ein paar Momente der vier Schmuggler zu erwehren. Doch dann traf sie ein Schwerthieb so unglücklich am linken Bein, dass sie in die Knie ging. Sie hatte ihre Klinge dabei fallen lassen und es gelang ihr nicht, sie sogleich wieder zu packen, schon war wieder einer der Angreifer zur Stelle. Kurzerhand warf sie sich mit ihrem unverletzten Bein auf den eigenen Schwertknauf, richtete dadurch das Schwert leicht auf, packte zugleich den Kerl der ihr den Todesstoß versetzen wollte an den Schultern und ließ sich mit samt ihrem Angreifer fallen. Zufrieden spürte sie wie ihre Klinge sich tief in dessen Leib bohrte. Doch dann mußte sie sogleich wieder hoch, was ihr nur bis zu den Knien gelang. Noch während sie - das Schwert ihres toten Angreifers nutzend - sich den Angriffen des nächstens Schmugglers erwehrte, traf der Schwertknauf eines weiteren sie hart an der Schläfe und sie fiel benommen zu Boden. Sie wusste nicht, ob sie den Göttern dafür danken sollte, dass sie bei Bewusstsein blieb, als sie auf die Beine gezerrt und zu den Wagen geschleift wurde.

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Eben hatte Gerion einen Gegner in Borons Reich geschickt, da bemerkte er eine Bewegung im Augenwinkel. In einer fließenden Bewegung drehte er sich und schlug eine Klinge beiseite, die ihn sonst getroffen hätte. Gerions neuer Gegner war eine Frau; und soweit er es durch den Regen erkennen konnte, war sie sehr muskulös.
Doch blieb im keine Zeit, er mußte abermals einen Angriff parieren. Sie kämpfte mit einem Dolch und einem Schwert und griff ohne Pause an und trieb Gerion langsam zurück. Schlag auf Schlag, Stich auf Stich erfolgte. Er mußte seine ganze Erfahrung im Schwertkampf aufwenden, die er in all den Jahren erlangt hatte, um ihre Angriffe abzuwehren. All seine Aufmerksamkeit galt dieser Frau - und ihren beiden Klingen, die durch den Regen zischten und klirrten als er sein Schwert dazwischen brachte oder die feindliche Waffe zur Seite schlug. Doch gelang es ihm nicht jeden Angriff abzuwehren und die Schläge die durch seine Verteidigung durchdrangen, prallten an seiner magischen Rüstung ab.
Die Schmugglerin trieb ihn Schritt für Schritt in den Fluß und Gerion befand sich bereits knöcheltief im Wasser. Nur am Rande seiner Aufmerksamkeit nahm er wahr, daß nicht weit von ihm entfernt ein Nebachote - wer es genau war, wußte er nicht - eben verletzt zu Boden ging und sich eine andere Gestalt sich vor ihm mit einer Axt aufbaute.
Gerion wich noch ein Schritt zurück, ließ seine Deckung fahren und schlug zu. Kurz blitzte Verwirrung in den Augen seiner Gegnerin auf, das sich in Überraschung wandelte. Ihre Klinge traf Gerion in die Seite, doch war die Wucht des Angriffs von einem unsichtbaren Hindernis abgebremst worden, sodaß lediglich ein Kratzer hinterlassen wurde.
Gerions Schwert allerdings traf die Schmugglerin mit voller Wucht und durchbohrte ihr Bein. Durch den plötzlichen und unerwarteten Schmerz sackte sie in die Knie, rollte sich ab und brach sie stolpernd aus der Reichweite Gerions. Doch Gerion hatte sich bereits abgewandt.


"FULMINICTUS", hörte man durch das Kampfgetümmel und die Gestalt mit der Axt, die eben den verletzten Nebachoten den Todesstoß versetzen wollte, wurde nach hinten geschleudert und blieb leblos am Boden liegen.



Dejala ärgerte sich zwar über den erhaltenen Treffer, doch lächelte sie auch boshaft wie eine Raubkatze. Sie hatte ihren Feind zwar nur angeritzt, doch dies würde dem Gift, dass damit in dessen Blut gelangt ist ausreichen. Jetzt mußte sie dem Gift nur Zeit geben, dann wäre dieser Kerl selbst für einen Pagen ein Kinderspiel. 
Humpelnd machte sie sich daher auf, zwischen ihren Kameraden zu verschwinden. Schon bald würde ihr Feind merken, was vor sich ging. „Kraven!“, rief sie dabei in die Dunkelheit hinein. „Hier ist ein Zauberbübchen, der Deine Bekanntschaft machen will!“ Dann war sie hinter dem Wagen verschwunden.

Nachdem er seinen Zauber gesprochen hatte und den Schmuggler somit in Borons Reich gebracht hatte, wandte sich Gerion sofort wieder seiner Gegnerin zu. Doch diese hatte sich zurückgezogen und rief einen gewissen Kraven zu, daß er – Gerion - ein Zauberer war, während drei andere Schmuggler ihn angriffen.

Diese hatten allerdings nicht das Können ihrer Vorgängerin und so war es ihm ein leichtes sich ihrer zu erwehren. Den ersten täuschte er mit einer Arivorer Finte, der ihm Platz für einen Sichelschwung schuf, der den zweiten den Bauch aufschlitze, was dem dritten allerdings eine Gelegenheit gab Gerion zu treffen, den dieser nicht abwehren konnte. Die Wucht des Schlages war stark genug, daß er seine magischen Schutz durchdrang. Gerion biß die Zähne zusammen um den Schmerz zu ignorieren, drehte sich aus der Bewegung weiter, schlug die Waffe seines Gegners mit einem darpatischen Haken zur Seite und schnitt ihm die Kehle auf. Als er sich dem ersten wieder zuwandte, wandte sich dieser zur Flucht.

Gerion suchte wieder nach der Frau, doch diese schien im Regen verschwunden zu sein.

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Hamas glaubte es wäre sein Ende gewesen. Er gab es nicht gerne zu, aber dieser Zauberer hatte ihn wohl das Leben gerettet. Der Schmuggler hatte sich vor ihm aufgebaut und wollte ihn eben mit einem Beil den Schädel einschlagen, als er den Garetier eine Zauberformel rufen hörte und die Gestald über ihm plötzlich von einer unsichtbaren Faust getroffen wurde und leblos zu Boden stürzte.

Der Nebachote hatte dem Magier noch dankend zugenickt, doch war er sich nicht sicher gewesen, ob er es mitbekam, denn er hatte sich weiterer Schmuggler erwehren müssen. Er wollte ihm eben zu Hilfe eilen - denn diese Schuld ließ Hamas nicht auf sich sitzen, als er mit ansah, wie dieser Garetier seine Gegner innerhalb kürzester Augenblicke mit präzisen Schlägen auschaltete - das hätte er diesem Gerion nie zugetraut. Bei Kor! War Gerion jetzt ein Magier oder ein Schwertmeister?




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Texte der Hauptreihe:
Pra 1034 BF
Die Schlacht am Darpat IV
Die Schlacht am Darpat III


Kapitel 85

Die Schlacht am Darpat V