Geschichten:Stachelige Dornen

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5. Namenloser 1033 BF, Alt-Gareth, Herberge "Schwert und Panzer"

Dramatis Personae


Viel war nicht los auf den Straßen der Altstadt. Wie die meisten anderen zog es auch Treumunde vor bis zum 1. Praios zu warten bevor sie ihren Weg fortsetzte.

Seit Ende Rahja hatte sie sich in der Herberge Schwert und Panzer in Alt-Gareth einquartiert, so wie es ihr Gesprächspartner wünschte. Es war ein äußerst informativer Dialog und ihr Gegenüber ein redegewandter Gesprächspartner. Sie hoffte noch öfter auf ihn treffen zu können, von ihm könnte sie viel lernen.

Mit einer Arange in den Händen saß sie am Butzenglasfenster ihres Schlafgemachs und ließ ihren Gedanken freien Lauf.

Wie nannte es ihr eloquenter Gastgeber „zum Dorn am Rosenstängel werden“, das hörte sich gut an. Es minderte ihren Frust über das Ochs’sche Eingreifen und den Verlust Bärenaus zwar nicht wirklich, aber es gab eine Aussicht auf Neues.

Sie war noch so jung. Sie hatte Zeit.

Der alte Adel, in seiner Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit würde sie bald vergessen haben. Sie, die nach oben strebte, nicht als Geburtsrecht sondern durch Fähigkeiten, die vielen anderen Adligen fremd waren – Ehrgeiz, Talent, Fleiß und unbändigem Willen. Sie dachte nur an beispielsweise Drego von Luring – großer Name, große Inkompetenz – es schauderte ihr.

Treumunde schälte die Pelle der Arange ab.

Dieses neue Amt – königliche Brotmeisterin – würde ihr Türen öffnen, die ansonsten verschlossen blieben. Die hochgestellten Persönlichkeiten würden es kaum mit Interesse bewerten, doch das war ihre Stärke.

Ein herzhafter Biss ließ den Saft der Arange an ihren Mundwinkeln herunterlaufen.

„Wartet nur ab ihr von Ochs, Hartsteens, Hirschfurtens und wie auch immer ihr alten Geschlechter heißt. Meine Waffe ist die Information, ich werde wachsam sein – immer und zu jeder Zeit. Mein Auftraggeber wartet nur auf den kleinsten Ausrutscher, ein kleiner Fauxpas. Ich, die aus dem Niederadel komme und für Euch nur eine unter vielen bin, habe meine Niederlage nicht vergessen – und werde es niemals. Die Dornen werden stechen, wenn ihr nicht im Entferntesten damit rechnen werdet.“

Ihre Hände zerquetschten die Südfrucht und die Flüssigkeit lief an ihrer Hand hinunter.



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Texte der Hauptreihe:
5. Nam 1033 BF
Stachelige Dornen


Kapitel 1

Autor: Treumunde