Geschichten:Spuk - Ich sehe was, was Du nicht siehst

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Finsterwald in Hexenhain, Praios 1035 BF

Trudiane hatte sich mit der Situation abgefunden. Sie arbeitete als Magd auf dem Hof und ihre Tochter entwickelte sich prächtig. Die kleine Ariadna fing langsam an zu laufen. Es war eine Freude ihrer Tochter zuzusehen, wenn die Kleine an warmen Sommertagen über die Wiese tappte, umfiel sich aufrappelte und weiter tapste.

Die Situation mit dem Junker Rodrik war zerfahren. Anfang des Jahres noch hatte Trudiane hoch in seiner Gunst gestanden, derzeit aber hatte der Junker nur Augen für Herdlind. Der Drache aus der Wildermark stand derzeit hoch in Gunst des Junkers und versuchte nun erneut Trudiane vom Hof zu drängen. Rodrik hatte dem nicht stattgegeben. Zumindest bisher noch nicht. Sie war sich aber sicher, dass es mehr an Ihrer Tochter lag, als an ihr, dass beide noch nicht fortgejagt wurden.

Des Wetters wegen, war niemand auf dem Hof. Trudiane hatte sich beeilt ihre Arbeiten fertig zu machen und freute sich nun mit der Kleinen spielen zu können. Die beiden saßen auf einer Bank im Hof. Die Sonne wärmte den gepflasterten Innenhof. Grasbüschel die zwischen den Steinen hervorschauten, reckten und streckten sich zum Himmel. Trudiane fragte das kleine Mädchen nach irgendwas im Hof und Ariadna zeigte drauf. Es war erstaunlich, denn ihre Tochter konnte schon alles erkennen. Sie antwortete mit einem zielstrebigen: „DA!“, und ließ sich auch von Rückfragen nicht verunsichern. Auch wenn Mama Ihr nur die Farbe verriet, wusste Ariadna immer sofort was gemeint war. „Wo ist der Eimer?“ „DA!“ „Wo ist das Huhn?“ „DA!“ „Wo ist der Hahn?“ „DA!“ Ariadna lag immer richtig. Die beiden spielten noch einige Zeit weiter, bis Trudiane dann schließlich weiter arbeiten musste. Am Abend sprach sie dann vor dem Schlafengehen noch einmal kurz mit Ihrer Tochter:“Was haben wir heute im Hof angeguckt?“. Ariadna lächelte und versuchte es aufzuzählen, aber das Sprechen viel ihr noch schwer. Was sie immer wieder sagte war: Eimer.

Kurz drauf schlief das aufgeweckte Kleinkind bereits tief und fest. Trudiane stahl sich aus dem Zimmer um in der Küche ab zu trocken. Nach einer halben Stunde kam sie zurück um sich schlafen zu legen. Ganz leise öffnete sie die Tür- Die Kleine sollte nicht wachwerden- machte zwei Schritte in die kleine Kammer und verschloss die Tür wieder hinter sich. Sie drehte sich um und plötzlich gab es einen lauten Knall. Trudi fluchte leise. Was war das? Ariadna war nicht wachgeworden. Das war gut. Aber was lag da auf dem Boden. Sie erschrak. Es war er Eimer!. Wie war er nur hierher gekommen? Hatte sich jemand einen Scherz erlaubt? Es war niemand in der Halle gewesen, als sie spülen war. Grübelnd ging Trudiane schlafen.


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Texte der Hauptreihe:
10. Pra 1035 BF
Ich sehe was, was Du nicht siehst


Kapitel 1

Autor: Sven C.