Geschichten:Spenden für die Ostmarken – Lagebesprechung

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Schloss Gerbaldsaue, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Rahja 1040 BF:  

Behäbig spie das schmucke Wasserschloss Gerbaldsaue die unzähligen Wagen, Fuhrwerke und Reiter aus. Der schier endlose Heerwurm der großgaretischen Mildtätigkeit und Güte schlängelte sich unaufhaltsam an der prachtvollen Baumallee auf dem Weg zum Eslamsweg entlang. An der Spitze ritten Burggraf Oldebor von Weyringhaus, Reichsvogt Reto Eorcaïdos von Aimar-Gor und Baronin Serima von Hengefeldt. Der Zug glich einem Triumphzug, als käme man aus siegreicher Schlacht und mit unermesslich viel Kriegsbeute wieder nach Hause. Doch war es eigentlich umgekehrt, nicht wenig Silber, unzählige Mengen Saatgut und Baumaterial verließen die lebenspendende Goldene Au, das Herz des Reiches, um eines seiner verdorrten Glieder wieder zu heilen. Es war herrschte eine kaum greifbare Stimmung, die auch davon abhing, wo man sich befand. Einige der Begleiter verbreiteten volksfestartige Hochstimmung, wohingegen andere der drei lieblichen Schwestern gefällige Choräle anstimmten.   Erlgard Munter ließ ihren scharfen Blick über die nicht enden wollenden Wagenkolonne schweifen. Sie wirkte zufrieden. Die Organisation eines solchen Zuges war eine wahre Meisterleistung. Doch lebte sie für so was. Ihre Welt waren nicht die schmucken Villen der Garether Patrizier, sondern es waren die Abenteuer auf dem Rücken ihres Pferdes, oder auf dem Kutschbock an der Spitze eines Wagenzuges. Die Adleraugen der leicht beleibten Frau erspähten Praiosmar von Hinn und es dauert nur wenige Augenblicke bis sie zu ih aufgeschlossen hatte.

„Hinn“, begann sie ohne viel Schnickschnack. Die Munter war eine Freundin klarer Worte. „Was sagen Eure Späher? Welche der von uns erarbeiteten möglichen Routen werden wir einschlagen?“

„Ah, Munter! Die Freude mit euch, an diesem herrlichen Tag! Ihr habt Großes vollbracht. Soviel Wagen ins rollen zu bringen ist eine Meisterleistung die eurem Ruf gebührt. Die Garether feiern ausgelassen seit der Rahja-Mond aufging. Die Festivitäten der Freude sorgen so früh am Morgen für Katerstimmung in den Straßen der Stadt. Trotzdem bin ich froh, dass die edlen Herren so weise waren auf einen Triumphzug durch die Metropole zu verzichten. Ich war gestern so frei, mit ein paar Freunden Feldforschung an den Tresen zu betreiben. Gerade im Südquartier könnten ein paar Aufwiegler schnell Stimmung machen gegen einen Spendenzug, der alles was ihr Herz begehrt gegen Osten verschenkt. Einen Zug durch die Vororte können wir aber wagen. Auf nach Zwingstein, dann biegen wir ab. In Immering und Pfundt werden wir ein paar Süßigkeiten und Blumen ans Volk verschenken. Auf der Strecke haben wir den Silk zum Schutz im Süden und genug Äcker zwischen uns und der Stadt, um Zusammenrottungen frühzeitig zu erkennen und durch die Stadtgarde auflösen zu lassen. Von Pfundt aus geht es dann nach Hallklee. Unser erstes Abendlager wird eine Wagenburg aus drei Ringen auf der Wiese hinter dem Praiostempel sein. Dort werden wir heute Abend auf letzte Späher warten und dann entscheiden ob wir zur Reichsstraße schwenken oder gemeinsam nach Wandleth abbiegen. Aus Bratzenstein erwarte ich einen Gefangenen. Es gibt Hinweise auf einen Hinterhalt an der Reichsstraße. Die Tauristar haben hoffentlich die Drodontsmulden observiert und können uns bei Bedarf morgen sicher zur Pfalz Goldenstein geleiten. Mit dem Lager bei Hallklee lassen wir uns alle Optionen offen und geben unsere Route noch nicht preis. So meine Liebe. Ich brauche jetzt was gegen meinen Kater. Noch Fragen?"

„Ihr wollt den gesamten Zug nach Wandleth führen?“ Erlgard Munter verzog keine Miene. „Eine bemerkenswerte Option. Mir ist klar, unsere Kräfte sollte gebündelt bleiben um uns nicht unnötig zu schwächen. Doch, sollten wir tatsächlich diese Route wählen, wie gedenkt Ihr die Natter zu überqueren? Die Rabenbrücke ist immer noch zerstört.“

"Was wollen wir uns jetzt schon Gedanken über den Schlund machen, meine Liebe? Genießen wir den ersten Tag unserer Reise. Den Rest besprechen wir heute Abend, wenn wir mehr wissen."

Route Erster Tag.png

Am Abend in Hallklee. In der Mitte dreier konzentrischer Kreise einer Wagenburg, aus den unterschiedlichsten Wagen des Spendenzuges, hatte man es sich, in einem bewachten Zelt gemütlich gemacht um die weitere Reiseroute zu besprechen.

Projosmar von Hinn reckte seinen Krug in die Höhe. "Last uns Trinken! Auf einen gelungenen ersten Tag unserer gemeinsamen Reise. Ein wahrer Festzug der Freude war es mir heute mit euch. Vielen Dank an alle die beteiligt waren diesen Zug sicher durch die Vororte Gareths und bis hier her zu bringen. So weit so gut. Aber kommen wir nun zum weiteren Verlauf unserer Reise.  Die Leute werden unsere Wagen nun gezählt und auch unsere Bedeckung gesehen haben. Flinke Boten werden loseilen sobald wir Hallklee in die eine oder andere Richtung verlassen. Dann beginnt das Spiel. Wir müssen uns nun entscheiden. Gehen wir den offensichtlichen Weg über die Reichsstraße. Direkt nach Rommylis. Oder gehen wir in den Schlund und über Wandleth? Dort warten eh noch einige Spenden, die nach Rommilys müssen. Da sich der Gegener bestimmt gut auf die Reichstraße vorbereitet hat, würde ich die Strecke über Wandleth vorschlagen. Die Straße steht der Reichstraße kaum an Qualität nach. Zudem kenne ich mich dort besser aus und habe Vertraute Talente an der Strecke. Auf Pfalz Goldenstein werden wir ein vorbereitets Nachtquatier nach dem morgiegen Tag finden. Von dort können wir immer noch auf die Reichstraße abbiegen. Wir haben für die Strecke nach Goldenstein Kundschafter in die Drodontsmulden gesandt. Keres? Haben wir von dort Nachricht?"

"Nichts was uns ersthaft gefährlich werden könnte. Ein paar Schmuggler in der Ruine Schellenpfort. Wir kümmern uns darum."

Ist der Bratzensteiner schon da? Holt ihn! Ich will wissen was er aus dem Gefangenen herausbekommen hat."

Als der bullige Bratzensteiner das Zelt betrat, warf er einen zerschundenen Körper in die Mitte des Zeltes. Der gebrochenen Man versuchte, sich auf seinen, mit dreckigen Binden verbundenen Händen hoch zu zu stemmen und fing an um Gnade zu betteln. An der rechten Hand fehlten ein paar Finger.

"Rede!" 

"Ich gestehe alles. Werft mich in das tiefste Loch. Aber erspart mir weitere Tortur. Um mehr flehe ich nicht. Bitte" 

"So rede!" Der Bratzensteiner trat zu. Der Gepeinigte schrie auf.

"Ja, ja doch! Last mich alles erklären. Ich bin ein Taugenichts. Hat nur zum Strauchdieb gereicht, meiner Mutter zur Schande. Mein Stiefvater war ein Schmuggler und so wurde ich auch einer. Dann kamen Boten und warben uns an. Sollten Leute nach Gareth schmuggeln. Sogar bis in die Dämonenklam. Wussten alle nicht recht was kommen würde. Wir haben niemals so viel Geld bekommen. Nach dem Chaos das nach Haffax verschwinden herrschte haben wir uns unter dem Befehlen einer Gruppe Jerganer Templern abgesetzt. Wir haben sie erst in der Ruine von Burg Schellenpfort versteckt. Doch dann wurden es zu viele. Sind dann in die Wälder des Erlenholzes rüber. Der Winter war hart. Die Templer gaben uns den Rest. Sie haben unsere Anführer regelrecht geschlachtet und die Führung übernommen. Ständig kamen Boten und berichteten vom großen Spendenzug. Und lauter Schätze die sich bei Gareth sammeln würden. Das versprach Beute. Wir hatten uns tief im Erlenholz versteckt und von den angrenzenden Dörfern gelebt. Scheinbar zu gut. Wir hätten uns wie die anderen, nach Norden absetzten sollen. Aber unsere neue Anführerin hatte uns befolen einen neuen Unterschlupf an der Straße nach Wandleth zu suchen und dort für reichlich Überfälle zu sorgen. ....Was? Wer unsere Anführerin war? Ein brutales Weib. Die Blutsäuferin wurde sie gennant! Sie sammelte die Besten von uns und wolt  sich mit anderen an einem verlassenen Herrenhaus in Helmenstein treffen. Wir solten unter ihrem Adjudanten Grimmwolf weiter für Unruhe an der Straße sorgen. Als wir erfuhren das der Spendenzug nach Wandleth fährt, sollten ich hin reiten. Aber die Bratzensteiner haben uns aufgespürt und erwischt. Mehr weiss ich nicht. Gnade! "

"Das reicht. Übergebt ihn dem Praiostempel von Hallklee. Sollen die sich um ihn kümmern. Ich danke euch"

Der Gemarterte begann Anstalten zu machen den nächst stehenden die Stiefel zu küssen. "Oh danke euch. Ich danke euch!"

"Idiot! Mein Dank galt nicht euch, sondern dem Bratzensteiner. Raus mit ihm!"

Der Gefangene wurde aus dem Zelt geschleift. Hinn reicht dem Bratzensteiner einen gefüllten Krug und stößt an.

"Was machen wir nun?" Hinn schaute in die Runde. "Der Herr von Sturmwacht bereitet bereits die Nardriansfurt für eine sichere Querung vor."

"Oder was meint ihr? Einwände Munter?"

Erlgard Munter hob ihren Blick von der Karte auf dem Tisch: "Die Furt vom heiligen Nadrian? Ich hörte davon......

Von Hinns Blick verharte auf Helmbrecht von Steinfelde. "Ich sprach kürzlich beim Barbier mit eurem Vater. Der Wegevogt ist bereits vorgeritten um die Hartsteener Straßen zu sichern. Ihr kennt euch doch dort oben auch aus. Ich möchte euch bitten eurem Vater nachzureiten, um ihn beizustehen. Wenn ihr eh schon in der Gegend seid, könntet ihr ein paar Leute auftreiben, die sich dieses Herrenhaus einmal anschauen. Ich denke ihr seid der richtig Mann für so eine Aufgabe. Ihr habt doch gute Kontakte zum Schallenberger. Der hat doch gute Leute. Den sollten wir ins Boot holen. Wenn die Bande Wind davon bekommt, das wir nach Wandleth abbiegen, werden sie aus ihren Löchern kommen um uns nachzustellen. Dann müsst ihr sie packen. Ich vertraue da auf euch."

"Wir sehen uns dann an der Natter! Gute Jagd!"



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Texte der Hauptreihe:
K41. Geißel
K50. Im Loch
K64. 2 Selos
Autor: Bega & Amselhag