Geschichten:Sonderbare Zeiten

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Der Baron schaute ein weiteres mal auf die aktuelle Ausgabe des Aventurischen Botens, die er in seiner Hand hielt. Sichtbar zeichnete sich die Verwunderung über das soeben Gelesene in seinem Gesicht ab. Nach einer Weile stillen und aufmerksamen Lesens hob er ein weiteres mal seinen Kopf und ließ seinen Blick aus einem der Fenster der Bibliothek weit hinaus über seine Stadt Syrrenholt schweifen. Dieses beschauliche Städtchen, aus dessen vielzähligen Schornsteine lange Rachsäulen stiegen und damit ein heimeliges Erscheinungsbild bot, lag - obschon in emsigen Treiben und überfüllt mit Flüchtlingen aus Gareth und Umgebung – in friedlicher Stille unter der hochherrschaftlichen Burg Zankenblatt.

„Es sind sonderbare Zeiten, die wir erleben...“ sprach der Baron mehr zu sich selbst, als an seinen Leibdiener Travian, der soeben einen Kelch roten Weines kredenzte.

Unbeirrt fuhr der Baron fort: „Sicherlich ist den Herren Scriptoren ob dieser verworrenen Lage ein Lapsus unterlaufen, denn, mein lieber Travian, sage er selbst: Ward unser geliebtes Syrrenholt von daimonischen Paktieren besetzt, welch selbige gar garstiges Wolfsgesindel befehligten?“

Der Angesprochene wusste nicht so recht, wie er die Frage zu verstehen hatte. Da er selbst nicht der Lektüre frönen konnte ahnte er auch nichts von jener sonderbaren Meldung, die just auf der letzten Seite des Aventurischen Botens zu lesen war.

„Was mag es wohl mit diesem sonderbaren Bericht auf sich haben?“ der Baron geriet wieder ins Grübeln und beachtete die Verbeugung seines Mundschenkes nicht, der sich nunmehr zurückzog und die Bibliothek verließ.

„Sicherlich könnte es sich einfach um eine Namensverwechslung handeln – eine Sekte mit wölfischem Gefolge könnte man sich gut im südlichen Teil der Grafschaft, so zum Beispiel Samlor, vorstellen. Von dort hört und sieht man seit einiger Zeit keinerlei Neuigkeiten.“

Der Baron machte einige gedankenverlorene Schritte im Zimmer umher. „Doch andererseits traue ich den neuen nordmärkischen Herren der Reichskanzlei auch eine phexgefällige Auslegung ihrer ach so reichen Unterstützung zu. Denn von der besagten Entsatzkompanie fehlt augenscheinlich auch jede Spur und nur die Götter wissen, was dahinter stecken mag....“ Baron Erlan von Zankenblatt blickte erneut hinaus und ließ seinen Blick über sein Lehen schweifen, das sich solch harter Zeiten zu widersetzen hatte.

„Man darf demnach den Meldungen des bislang als vertrauenswürdig geltenden Aventurischen Botens nicht blind Glauben schenken. Doch ein Zeichen der Hoffnung für alle Verzagten setzt dieses Ondit allemal...“



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Texte der Hauptreihe:
Tra 1028 BF
Sonderbare Zeiten


Kapitel 1

Autor: Syrrenholt