Geschichten:Schneehager Werbung - Von Verhandlungen und neuen Bünden

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Albur hatte gespannt gewartet, bis Walderia bei ihm ankam. Er hatte die Zeit genutzt um noch mal über alles nachzudenken. Als die Baronin das erste Mal den Vorschlag unterbreitet hatte, war er zunächst strikt dagegen gewesen. Er war ein viel zu freier Geist um seine einzige Tochter eventuell gegen ihren Willen zu verheiraten. Dann aber hatte er über die Sache nachgedacht und konnte nach und nach doch einige Dinge finden die dafür sprachen. Ja er und seine Kinder gehörten zur Familie Mersingen und waren sogar, wenn auch entfernt, mit der Kaiserfamilie verwandt. Also eigentlich war eine Verbindung mit einem kleinen Baronshaus, wenn auch sehr alteingesessen, doch weit unter ihrem Stand. Aber natürlich war er sich darüber im Klaren das seine Kinder als Viertelelfen bei so einigen konservativen Familien nie einen leichten Stand haben würden. Dazu kam noch sein Ruf, der gelegentlich sogar von einem faulen Apfel am Stammbaum der Mersingens sprach, als Söldnerseele und ungehobelter Klotz. Dieser Ruf fiel natürlich auch auf seine Kinder zurück und würde es ihnen weiter erschweren einen passenden Partner zu finden. Auch die Tatsache, dass er zwar Herr einer Baronie war, aber nicht den erblichen Titel eines Barons führte, sondern nur Vogt war, machte ihm Sorgen. Es war also keineswegs sicher dass sein Ältester ihm nachfolgen würde. Ganz zu schweigen also von seinen beiden anderen Kindern. Sie würden sehen müssen wo sie blieben. Er war sehr froh gewesen als es ihm gelang, Adaque als Knappin am Eslamsgrunder Hof unterzubringen. Dachte er sich doch damals dass das zu mindestens ihrem Ruf sehr gut tun würde. Doch inzwischen gab es mehr als ein schlechtes Gerücht über die Verhältnisse dort. Er hoffte, dass es nicht so war, rechnete aber damit, dass Adaque nach ihrer Schwertleite ein klein wenig von diesen Verhältnissen verdorben war. Gemeinsam mit ihrem gütigen Wesen und den von ihrer Mutter geerbten Verhaltensweisen würde sie es schwer haben. Schon mehrmals kamen Stimmen aus Richtung des Familienrates sie mit einem Adligen aus der Rabenmark zu verheiraten, um die Position der Familie dort weiter zu festigen. Denn genauso wenig wie es in Dornensee sicher war dass das Lehen in der Familie blieb, war es mit der Rabenmark sicher. In einigen Jahren würde die Kaiserin entscheiden was aus den Marken werden würde. Er konnte sich seine kleine zarte Adaque, auch wenn sie sicher nicht mehr das kleine Mädchen von früher war, einfach nicht in der düsteren Rabenmark vorstellen. Die Heldentrutz war zwar auch keineswegs die Goldene Au, aber diese Herausforderung würde seine Tochter bestimmt meistern können. Besonders mit einem Mann aus einer Familie, die es geschafft hatte dort 1000 Jahre zu überleben, obwohl sie ständig von allen Seiten bedrängt wurde.

Er hatte diesen Gedanken gerade zu Ende gedacht, als Walderia bei ihm angekommen war. Rechnete er zunächst mit einer typischen Begrüßung, die ihm so schwer fielen und ihn mehr als einmal als Mann mit schlechten Manieren da stehen lassen ließen, überraschte Walderia ihn.

Sie reichte ihm die Hand zum Kriegergruß und auch in den folgenden Minuten bemerkte er dass die etwas in die Breite gegangene Frau in dem Kleid durchaus keines der typischen adeligen Püppchen war. Schon nach kurzer Zeit, als Albur seinen Gast in die gute Stube geleitete, verstanden die beiden sich ausgezeichnet und Albur ärgerte sich das er nicht öfter mit Weidener verkehrte.

In den nächsten Stunden saßen die beiden Adeligen alleine in der guten Stube, berieten und verhandelten über die Zukunft ihrer beiden Kinder. Die Bediensteten merkten schnell das die Gespräche sich gut entwickelten und gelegentlich konnte man sogar ein dröhnendes Lachen von ihrem Herren und ein wesentlich leiseres von seinem Gast hören. Gegen Abend schienen die beiden sich geeinigt zu haben, doch verstanden die beiden Adligen sich so gut, dass Walderia noch zwei weitere Tage als Gast auf Burg Dornensee blieb, bevor sie abreiste.



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16. Tra 1032 BF zur abendlichen Firunstunde
Von Verhandlungen und neuen Bünden
Die Spannung vor einem wichtigen Treffen


Kapitel 2

Gedanken nach der Abreise
Autor: Kalli