Geschichten:Schatten des Marschalls - Falle im Friedenstempel?

Auf der Straße von nach Hartsteen

Selten habe ich Veranlassung gehabt, an meinem Herrn zu zweifeln. Wie auch. Dere hat nie zuvor ein Genie seiner Ausprägung gesehen. Wo andere die Lanze ins Korn warfen, sieht er sich einfach nur persönlich herausgefordert. Seine Pläne sind nicht nur verschachtelt. Mitunter reichen sie in Tiefen, die, einem Labyrinth nicht unähnlich, mehr Wendungen aufweisen als der Igel Stacheln hat. Und doch scheinen seine Winkelzüge ihm selbst so klar und gradlinig. Wie oft war ich verwirrt über einen seiner Schachzüge, nur um im Nachhinein festzustellen, dass sich das Netz, das er aufgespannt hatte, zur rechten Zeit zuzog und fing, was auch immer er zu fangen beabsichtigte. Nun also gilt es, einen Brief zu versorgen. Einen Brief meines Herrn. Oder doch nicht nur einen. Eine Reihe von Abschriften desselben Inhaltes. Er hat sie mich lesen lassen, bevor er mich mit ihnen losschickte. ‚Ab nach Gareth‘ hat er gesagt. Und ich gehorche, wie ich immer gehorche. Ich werde zu den Beilunker Reitern gehen und meinen Auftrag erfüllen, egal was daraus wird. Und ich werde nicht weiter darüber nachdenken, warum er sich selbst Steine in den Weg legt. Warum er seinen eigenen Auftrag auf diese Weise zu verhindern sucht. Was werden die benamten Helden wohl denken, wenn sie seinen Brief erhalten? Eine Finte, die der Hand eines Torxes würdig ist? Eine Falle? Mein Herr hat mich beauftragt und ich werde seinen Auftrag ausführen. Wortwörtlich. Und dann werde ich gehen und ihm das Feld bereiten. Wie er mir aufgetragen hat. Auch wenn ich mich fürchte, dorthin zu gehen. Ich folge seinem Plan und der wird gut sein.