Geschichten:Raschtulswaller Ränke - Rituale des Walls

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Rabensteine, nördlicher Raschtulswall, Baronie Wasserburg

Gorfana, Afalda, Alwena und Firnya prozessierten voran. Während hinter Ihnen eine Schar von Befreundeten und Untergebenen folgte.

Letztere trugen Fackeln, hatten eine Art Kriegsbemalung angelegt und verstreuten wahrlich stinkendes Rauchgut.  Dabei predigten sie einen furchteinflößenden Singsang.

Es waren die Bräuche des Walls. Durchaus befremdlich für Außenstehende.

Die vier Frauen, vereint im Trauer und getrennt durch die Fehde, schoben ihren Zwist beiseite und huldigten dem uralten Brauchtum.

Die Praiosscheibe war kurz davor zu versinken und färbte die Hänge des Raschtullswalls rot. Die Prozession zog in die Rabensteine, dem rituellen Bestattungsort der nördlichen Wallbewohner.

Am Rande einer tiefen Schlucht waren sie am Ziel angekommen. Durch die Gipfel tosten  immer wieder Rondras Stürme und ihr Heulen untermalte das grimmige Lied der Anwesenden.

Sie bahrten die Toten auf Steinen auf. Unter Ihnen Golan von Dunkelwall, Rasdane von Wallertrutz, Zigornia vom Kamm und Alrike Rondralieb von Sturmfels.

Für die Bewohner der Berge starb mit den Rittern die Generation, denen sie seit Jahrzehnten treu folgten. Doch ein Ende ist auch ein Anfang, Worte die Alrike von Sturmfels seit jeher ihren Knappen mit auf den Weg gab.

Die vier Frauen begannen mit der urtümlichen Zeremonie. Ein jeder der Anwesenden nahm sich einen Stein. Nach und nach warf ein jeder seinen Stein in die Schlucht. Dabei schrie die Person seine Gefühle die ihn bedrückten.

Der Wind trug das Gesprochene durch die Schlucht. Heulen und Wehklagen war allerorts zu spüren.

Zum Ende des Begräbnisses legte ein jeder einen weiteren Stein auf die Toten, auf dass ihre Seelen weiter im Wall beheimatet sein.

Nach der Beerdigung begannen die Teilnehmer   eine Art Kriegstanz. Die Trommelwibel tosten durch den Wall während sie schrieen "Das ist Tod, das ist Tod".

Afalda, Firnya und Gorfana antworten mit lautem Gebrüll und Tanz "Das ist Leben, das ist Leben."

Die Bewohner hatten gewählt und ihre neuen Anführer "belehnt". So wie sie es immer taten.