Geschichten:Rachedurst Teil 9

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Abseits der Strasse nach Perricum


Haromir hatte sich vom Kampfgeschehen zurück gezogen und seine Armbrust nachgeladen. Er legte die Waffe an und suchte nach einem passenden Ziel. Er fand einen hünenhaften Reiter mit langem Schnauzbart. Dieser Wilde wütete wie ein losgelassener Dämon unter der Recken des Grafen.

Der Waldläufer zielte genau und schickte dann einen Bolzen auf die Reise.

Das Geschoss traf sein Ziel und bohrte sich in Shafars linken Arm. Er zuckte zusammen und wehrte mit letzter Kraft einen Schwertstreich des Junkers von Firunshöh ab. Dann manövrierte er sein Ross ein Stück nach links und zerrte kräftig Bolzen in seinem Oberarm, um das Geschoss zu entfernen. Aufschreiend glitt der Krummsäbel aus seiner Hand und Blut spritzte aus der nun großen Wunde. Fleisch und Muskeln hingen an der mit Widerhaken bewehrten Bolzenspitze.

Haromir kicherte belustigt. Diese Nebachoten waren doch allesamt Narren.

Radulf von Firunshöh nutzte die Gelegenheit und lenkte sein Ross an den Feind heran. Mit einem wütenden Aufschrei trieb er die Spitze seines Schwertes durch den Rücken Shafars, bis die Spitze an seinem Bauch wieder austrat. Der Leib des Getroffenen zuckte und erschlaffte dann. Leblos stürzte Shafar vom Pferd, während sein Bein sich in einem Steigbügel verhedderte.

Nur noch zwei der nebachotischen Kämpfer waren zu Pferd und sie schienen ihr Heil nun in der Flucht suchen zu wollen. Einer der beiden Südländer trennte dem Knappen Alrik mit einem mächtigen Hieb den Kopf ab und wollte dann seinem Kameraden den Hügel hinauf folgen, doch die Reiteraxt von Ritter Taramon von Zoltheim grub sich tief in die Seite des Nebachoten.

Bernhelm war zufrieden. Etwas mehr als die Hälfte seiner Kämpen war noch hoch zu Ross. Das würde ausreichen müssen. „Gut geschossen, Haromir,“ rief er dem Waldläufer überschwänglich zu. Dieser grüßte sadistisch grinsend mit seiner Armbrust und machte sich daran diese erneut zu laden.

Radulf von Firunshöh ritt an die Seite seines Grafen und klappte das Visier seines Eisenhelmes nach oben. Der blau-gelbe Wappenrock des Junkers war zerrissen und blutbesudelt.

Das Gefecht war zu Ende. Ein weiterer südländischer Krieger hatte sich nach hartem Kampf schwer verletzt ergeben, woraufhin ihm einer der gräflichen Ritter sofort Pardon gewährt hatte. Bernhelm sah stolz auf seine Ritter. Sie hatten in einem harten Gefecht die Nebachoten bezwungen, doch der Blutzoll war hoch gewesen. „Einige dieser Hunde waren zäher, als wir geglaubt hatten. Dennoch war Rondra mit uns. Und wenn ich eines gelernt habe in den Schlachten vergangener Taten, Radulf, dann, dass die Herrin des Krieges niemals den Zauderhaften beisteht. Los, meine Getreuen! Zum Tross! Die Götter sind mit uns!“

Die Ritter reckten triumphierend ihre Schwerter und Äxte zum Himmel und trieben dann ihre Pferde an, den Hügel hinauf.