Geschichten:Rachedurst Teil 13

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Auf der ausgebauten Strasse in Richtung Perricum


Rondrigo von Ahrenstedt in einiger Entfernung zwei langsam fahrende Wagen auf der Strasse erblickte. Es war noch recht warm in perricumschen Gefilden und er war dankbar, dass er seine Erkältung endlich los geworden war. In Greifenfurt war er dick eingemummt aufgebrochen und hatte dem Baron von Gallstein, Yendor von Limpurg sowie seiner lieblichen Tochter einen Besuch abgestattet, um dort über seine neuesten Erkenntnisse zum Breitenhof Attentat zu berichten.

Yendor von Limpurg hatte die Neuigkeiten sehr interessiert aufgenommen. Offenbar bestand eine Verbindung zwischen dem Bruder des Junkers von Firunshöh und der unseligen Geschichte. Es wollte nur Rondrigo nicht in den Kopf, warum dieser Vicarius von Firunshöh so einen Unfug hätte anleiern sollen. Es schien offensichtlich, wer dahinter steckte, aber die ganze Sache ließ Rondrigo keine Ruhe. Es fügte sich alles zu glatt ineinander.

Er verdrängte die Gedanken und ritt näher an die Wagen heran. Sein Weg führte ihn zu seinem Freund und Bundesbruder Eslam von Brendiltal, da er dessen Erstgeborenen mit nach Greifenfurt holen sollte, um ihn dort die ritterlichen Tugenden auf raul’sche Art zu lehren. Ra’oul war einer der wenigen Nebachoten, die sich nicht nur für die heißblütige Kultur der Perricumer interessierte, sondern der auch auf Wunsch seines Vaters etwas über die Eigenheiten der anderen Provinzen lernen sollte. Es konnte nicht schaden, wenn man sich bei garetischen Diplomatie mit den Garetiern ein wenig auskannte...

Auf der Plane eines der Wagen prangte das Wappen der Baronie von Brendiltal, der steigende, schwarze Hengst auf goldenem Grund. Rondrigo ritt näher heran und entdeckte einige Reiter, die müde in den Sätteln hingen, sowie schlicht gekleidete Männer und Frauen.

Er grüßte die Reisenden und stieg, bei ihnen angekommen ab.

„Praios zum Gruße! Ich bin Rondrigo von Ahrenstedt und auf der Reise zu eurem Marben!“

Ein Krieger lenkte sein Pferd misstrauisch heran und zog seinen Säbel. Ein schwerer blut durchtränkter Verband zierte den kantigen Kopf des Mannes. Nun erst bemerkte Rondrigo, dass etliche der Leute verletzt waren. Auch eine südländische gut aussehende Frau mit dunklem Haar, die gerade von einem der Wagen stieg und auf Rondrigo zu kam, hatte einige Kratzer im Gesicht.

„Was ist mit euch geschehen?“ fragte er ungläubig.

Djamilla erblickte die goldene Schärpe auf Rondrigos Panzer und Erleichterung machte sich auf ihren Zügen breit. Sie wies den Krieger an, den Säbel weg zu stecken, was dieser auch tat, wenn auch mit mürrischem Ausdruck auf seinen Zügen. Dann begann Djamilla zu erzählen, während Rondrigos Blick sich auf den Gefangenen heftete, der an einen der Wagen angebunden war und wie ein Häufchen Elend wirkte.