Geschichten:Oh, mein gülden Raulsfeld - Gedankenspiele

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Kaiserlich Ochsenblut, Junkertum Raulsfeld, Ende Praios 1034BF


Teils 1 - Lomena:

„Welch eine Reise.“, dachte sie sich. Sie fühlte sich langsam in diesem „Geschäft“ zu Hause. Die Hochzeit und das Turnier in Bärenau hatten viele neue Erfahrungen, Freunde und Einblicke gebracht.

Viel war geschehen. Allen voran natürlich die große Hochzeit von Wolfaran II. und Iralda von Ochs, das Geschenk für Iralda und die angeschlossene Ausbrennung Iraldas Madafrevel und ihr Ritterschlag, eine Zuwendung zu Praios und Rondra. Alles groß inszeniert.

Dann das Turnier, bei dem sie zwar in früh ausgeschieden war, aber sich gut verkauft hatte, vorallem weil es ihr erstes wirklich großes Turnier und ihr allererstes seid sie das „Amt“ der Junkerin inne hatte.

Und dann dieser „Vorfall“ um den großen Nimmgalf von Hirschfurten, sie wusste nicht was sie davon halten sollte, hatte sie doch immer nur Gutes von diesem ehrbaren Baron gehört. Aber das zu beurteilen lag nicht an ihr.

Sie selber hatte sich auf dem großen Adelsparkett ganz gut gemacht und, so fand sie selber, einen guten Eindruck hinterlassen. Praiowart würde stolz auf sie sein, trotz seiner Bedenken vor ihrer Abreise.

Immerhin hatte sie Ucurian eine vielversprechende Knappenposition bei ihrer Schwertschwester und Familienoberhaupt Korhilda, der Baronin von Sturmfels , ergattern können und gleichzeitig auch noch einen Platz als Pagen für Ajax bei Balrik von Keres. Was sie vorher so garnicht geplant hatte. Zudem sollte nun auch ein Page nach Raulsgard kommen, ihr Neffe Falkwin, Aslans Sohn. Das hatte sie mit seiner Mutter Selissa so abgesprochen. Und zu alledem hatte sie noch viele Kontakte geschlossen und vertieft. Etwa zu Ajax‘ neuem Herren Balrik von Keres, Rowena von Fuchswalden, dem Brautpaar Iralda und Wolfaran, Selissa und ihrem Bruder Anshelm von Mistelstein und natürlich Korhilda und ihrem Gatten. Alles in allem sehr erfolgreich.
Das einizige wovon sie sich mehr erhofft hatte war das Gespräch mit Rowena bezüglich der seltsamen Überfälle in der Kaisermark. Aber zumindest wollte die Bärenauerin sie auf dem laufenden halten.
Nun freute sie sich aber auf zu Hause und auf ihre Familie, die bald kleiner werden würde, zumindest auf Zeit. Um so mehr freute sie sich auf sie.
In der Ferne sah sie schon Praiowart mit auf seinem Pferd sitzen und zur vor Raulsknochen auf sie warten. Als er sie sah winkte er ihr zu. Was er in den letzten Wochen wohl erlebt hatte?


Teil 2 - Praiowart:

Er winkte ihr zu als er sie erblickte und sie grüßte ihn aus der Ferne zurück.

Was sie ihm wohl zu berichten hatte. Seinen Ärger, den er noch zu ihrer Abreise hatte, war schon längst verflogen.
Hatte er doch die Wogen wieder halbwegs glätten können. Denn auf das erste Treffen in Raulsknochen war noch ein Zweites in Heiterfeld gefolgt, auf der Burg des Junkers. Dieses war noch geselliger gewesen als das erste und man hatte die dort vertieften Beziehungen mit ordentlich Wein und Bier begossen. Daran erinnerte sich Praiowart gern.

Da war das Besänftigen der Isppernbergs und Treuenbrücks schon schwieriger gewesen. Aber seine Taktik war auch dort, so gut wie es die Voraussetzungen zuließen, aufgegangen.
Zuletzt hatte er noch einen Trumpf gespielt auf den ihn seine Tochter Raula erst gebracht hatte. Nämlich Raula selbst. So hatte er den Isppernbergs eine Vermählung mit dieser in Aussicht gestellt und somit wieder an die alten Traditionen angeknüpft. Das diese Idee, durchdacht wie sie war, von Raula selbst kam, bewies ihm, dass sie selbst in ihren jungen Jahren schon ganz Politikerin war und das sie viel bei ihm gelernt hatte, sie würde eine gute Praiosgeweihte abgeben und sich sicher auf dem politischen Parkett bewegen können. Fast bedauerte er das ihr großer Bruder Ucurian das Junkertum übernehmen würde und nicht sie.
Diese Aussicht hatte die Isppernbergs völlig zur Ruhe gebracht, zumindest oberflächlich. Denn natürlich würden sie dadurch Falcoria nicht völlig abschwören.
Achja, Falcoria. Diese hatte seine Bemühungen natürlich nach und nach mitbekommen, wie er „zufällig mitbekam“, aber sie hatte vorerst keine Gegenschritte unternommen, dafür war sie auch zu besonnen um einen Schnellschuß zu wagen. Aber er war sich sicher dass sie etwas plante. Auch wenn er hoffte, dass sie ihre Lektion gelernt hatte.

Und auch sonst war Pariowart nich untätig gewesen. Er hatte die ganze Verwaltungsarbeit nach bestem Gewissen erledigt, wahrscheinlich sogar besser als Lomena es gemacht hätte, sie war immer etwas schludrig dabei.

Und er hatte noch einige Gespräche mit Raulafan geführt, ihm Gelder für ein paar Reperaturen am Ordenshaus der Ucuriaten zugesichert, mit ihm über das baldige Noviziat seiner Tochter und seine Vorstellungen dazu geplaudert und allgemeine Gespräche und Diskussionen mit ihm geführt.
Auch zu dem Thema, die Räuberüberfälle in der Kaisermark (siehe Geschichten: „Goldene Zeiten“) auf das Lomena ihn angesetzt hatte und wozu sie auch Raulafan in Kenntnis gesetzt hatte. Doch hatten beide nichts Genaueres herausfinden können. Nur das diese extrem brutalen Räuber oder auch Schwarzländer, wie einige sagten, so schnell wieder weg waren wie sie gekommen waren und dass sie wohl durchaus passable Kämpfer und Reiter waren.
Bei den in Raulsknochen stationierten Lanzern, die hier den Schutz vorallem des Tempels gewährleisten sollten, stießen beide auf eine Mauer des Schweigens. Nur soviel: Man würde Untersuchungen anstellen wie es zu den Überfällen auf Schutzgebiet der Lanze kommen konnte. Vielleicht hatte Lomena hier mehr erreicht, sie hatte vorgehabt mit ihrer bärenauer Freundin, dieser Fuchswalden, eine Hauptfrau der Lanze, über das Thema zu reden.

Just in dem Moment als er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, holte ihn eine plötzliche feste Umarmung und ein Kuss auf die Wange aus diesen heraus.

Er hatte garnicht bemerkt dass Lomena schon soweit heran war.