Geschichten:Oh, mein gülden Raulsfeld - Fuchs du hast der Gans geholfen

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Kaiserlich Ochsenblut, Junkertum Raulsfeld, Dorf Raulsknochen, 15. Peraine 1034BF

Dramatis Personae

Lomena von Sturmfels-Feuerfang, Junkerin zu Raulsknochen
Praiowart von Feuerfang, Edler aus Ochsenblut
Voltan von Heiterfeld, Junker von Heiterfeld
Rimiona von Heiterfeld, Ritterin aus Ochsenblut
Alara vom Eberstamm, Burggräfin von Ochsenblut


Den ganzen Tag lang waren sie jetzt schon unterwegs, und es war nun später Abend. Burggräfin Alara hatte sich nach einem weiteren Briefwechsel bereit erklärt, die beiden zukünftigen Märkte Raulsknochen und Ährenfeld zu besuchen und sie sich einmal genauer zu beschauen.

Am Tage zuvor war sie in Raulsknochen angekommen, und man hatte bei leichtem Essen erst einmal über etwas anderes gesprochen, nämlich den Spuk auf Schloss Ochsenblut, das Befinden der Burggräfin und den gerade neu gegründeten Sturmflug-Orden, über den sich die Burggräfin sehr erfreut zeigte, weil man sie zum Ehrenmitglied machte.

Erst an diesem Tag war man früh morgens mit einem kleinen Tross erst durch Raulsknochen gestreift, natürlich nicht ohne der Halle der Sonne einen Besuch abzustatten. Dann hatte der Tross sich in Richtung Ährenfeld in Gang gesetzt und sich dieses beschaut. Hier besuchte man das Kloster des Heiligen Meisters der Ernte, nur um sich dann abends wieder in gemütlicher und ausgelassener Runde auf Burg Heiterfeld einzufinden. Die Burggräfin zeigte sich sichtlich begeistert über das heute Gesehene und legte dabei sogar ihre, Lomena verwundernde, Schüchternheit etwas ab. Und am Schluss gab sie noch freudig lachend bekannt: „Von meiner Seite steht dem Ganzen nun nichts mehr im Wege. Ich bin überzeugt, dass die abwechselnde Variante gut funktionieren kann, ich denke zwar immer noch tatsächlich, dass Ährenfeld etwas besser gelegen ist, wenn Ihr mir das erlaubt, werte Junkerin, aber so habe ich heute auch gesehen, dass es wirklich viele Pilger nach Raulsknochen zieht, um die atemberaubende Krypta zu bestaunen. So gesehen steht Raulsknochen Ährenfeld wirklich kaum nach. Über die Einzelheiten Eurer Einigung könnt Ihr mich Morgen in Kenntnis setzen. Ich gehe nun zu Bett, ich fürchte der Wein hat mir etwas zugesetzt.“ Die Anwesenden nickten und verneigten sich noch einmal zum Abschluss, dann verließ die Burggräfin das Zimmer.

Dann begann ein wahrer Kuhhandel. Zwar hatten Lomena und Voltan, dem ein wöchentlicher Markt eh etwas zu viel gewesen wäre, hätte es ihm doch zu viel seiner geliebten Freizeit gekostet, sich eigentlich schon geeinigt, doch hatten sie nicht mit ihren Begleitern gerechnet. So feilschten Praiowart und Rimiona, beide gestandene Politiker und Verwalter, um jedes noch so kleines Detail und hatten dabei sogar beinahe genauso viel Spaß wie Lomena und Voltan die sich irgendwann aus dem Gespräch zurückzogen und sich zusammen mit Voltans Gemahlin Rosalinde dem Wein und Bier widmeten.

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Und so verabschiedete man die Burggräfin am nächsten Tag mit einer Zusammenfassung der noch lang andauernden Gespräche des gestrigen Abends im Gepäck: Raulsknochen und Ährenfeld sollten beide das Marktrecht alle zwei Wochen bekommen, im wechselnden Turnus. Die Höhe der Abgaben aus den Einkünften der Märkte wären noch durch die Burggräfin zu bestimmen. Als „Vertröstung“ des Junkers von Heiterfeld wegen der Aufgabe des wöchentlichen Marktrechtes, sollte dieser trotzdem den schon vorher beschlossenen Sonderstatus für heiterfeldsche Waren in Raulsknochen bekommen – was vor allem Riminona erfreute und ihr Verdienst war.

Den Junker selber freute dann besonders der nächste Punkt, so hatte er sich doch mit EINER Hochzeit zwischen seiner Tochter Emerdane und Lomenas Sohn Ucurian geliebäugelt und bekam jetzt ZWEI Hochzeiten. Aber anders als gedacht, denn eine Klausel im Ehevertrag zwischen Lomena und Praiowart verhinderte die Trennung des Nachnamens Sturmfels-Feuerfang bis die alveranische Gans höchstselbst diesen Bund auflöste. Und so war eine Verbindung der Namen Sturmfels und Heiterfeld ausgeschlossen und es wollte auch, verständlicherweise, keine der beiden Parteien ihren Namen aufgeben. Und so hatte man sich entschlossen, dass Ucurian nun Voltans zweitgeborene Tochter Palinai heiraten sollte und Ajax, der Jüngste von Lomenas Kindern, mit Emerdane verlobt werden sollte. Damit war Voltan sehr zufrieden, fand er doch dass es so eh viel besser passte. Zwar hätte er gern seiner rahjageweihten Frau mehr zugesprochen, die darauf gepocht hatte, die Kinder sich ihre Liebe doch selbst erwählen zu lassen, doch hatte er sich letztendlich mehr auf die Seite seiner Schwester geschlagen, die sich für eine stärkeres Zusammenrücken der beiden Familien aussprach. Seine anderen beiden Kinder, Rahjadri und Thalion würde er mehr Freiheiten, entsprechend dem Willen seiner Frau, gönnen. Das war vielleicht nicht ganz fair, aber er war überzeugt davon, dass sich die ritterliche Emerdane und der kämpferische Ajax sowie die ruhigeren, überlegteren Ucurian und Palinai wirklich sehr gut miteinander verstehen, ja sogar lieben lernen würden. Außerdem kannten sich ihre Kinder schon recht gut untereinander. Doch da war der Handel noch nicht abgeschlossen gewesen und Praiowart und Rimiona hatten noch ein paar Dinge hinzugefügt. Wenn die Kinder in das entsprechende Alter kommen würden, würde Emerdane die bald geschaffene (große) Herrschaft Praiograd zugesprochen bekommen, die Lomena aus Verwaltungsgründen eh ausgliedern wollte und solange einem Vogt unterstellen würde. Und Ucurian würde eine noch auszugliederne (kleine) Herrschaft um das Dorf Schenkenberg zugesprochen bekommen. Alles um die beiden Familien stärker an einander zu binden. So auch der letzte Punkt, Lomena würde Palinai als weitere Pagin zu sich nehmen und sie so schon einmal an ihr neues zu Hause gewöhnen. Heiterfeld und Raulsfeld gemeinsam für ein starkes Ochsenblut.

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Auf der Heimreise von Lomena und Praiowart später am Tage sprach Praiowart Lomena an: „Das ist doch gut gelaufen. Jetzt können wir gestärkt dem Aufbau des Ordens entgegenblicken. Nur eins noch, die Isppernbergs könnten etwas verärgert reagieren, wenn sie davon erfahren, dass Heiterfeld und Raulsfeld die Vormachtsstellung hier in Ochsenblut erringen. Trotz dessen das „wir“ Yosmina jüngst zum Meister der Klingen im Orden ernannt haben.Denn so stehen sie traditionell doch eher auf Falcorias Seite.Deshalb sollten wir sie gleich von vornherein, mit der ohnehin schon lose versprochenen Verlobung einer der ihren mit Raula, beschwichtigen – und mal sehen. was ich da noch so im Petto habe, dachte Praiowart und an die Kammern, die er vor nicht ganz einem Monat unter dem Anwesen der Feuerfangs entdeckt hatte. Aber erstmal stand anderes an.