Geschichten:Offener Brief aus Syrrhenholt

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Offener Brief an seine Gnaden Praiodan von Luring


An Dero Gnaden, Praiodan von Luring, erster königlicher Rat Garetiens.

Euer Gnaden,


Weiland vernahm ich den allgemeinen Disput, ausgelöst durch den Aufruf seiner hochwohlgeborenen Herrschaft Parinor von Borstenfeld an alle Edlen des Königreiches, zu Errichten einen Tempel, als Gedenkstätte des Sieges an der Trollpforte und als sichtbares Zeichen unserer Huldigung des alveranischen Pantheons, ohne dessen Beistand nunmehr die zwölfgöttlichen Lande der niederhöllischen Verdammnis anheimgefallen wären.

Fürwahr, unser aller Dank den Zwölfen, Praios voran, darf keine Grenzen kennen.

Die Errichtung eines Tempels zu Ehren der Zwölfeinigkeit scheint mir mehr als nur Notwendigkeit, sie ist Verpflichtung allen, die da glauben an die Wahrhaftigkeit Alverans.

Nun deucht mich der Ruf nach einem Siegestempels in diesen Zeiten jedoch mehr als fraglich, ob der Umstände, daß das heilige Raulsche Reich noch immer durch finstere Schurken bedroht wird. Von einer Befriedung ist wohl noch lange nicht zu sprechen.

Auch meine ich vernommen zu haben, daß bereits ein Fanal des Sieges wider die Finsternis im Bau befindlich ist und an eben jener schicksalhaften Trollpforte in der Baronie Gallys errichtet werden soll.

So erscheint es mir heuer mehr als nötig, im Gedenk an das Wappentier unseres Souveräns, primär die wirtschaftliche Kapazität des Reiches zu forcieren, und damit die notwendige militärische Stärke zu erlangen, die verlorenen Gebiete heim ins Reich und damit zurück in die zwölfgöttliche Ordnung holen zu können.

Für dieses Ziel arbeiten bereits seit geraumer Zeit einflußreiche Edle des Reiches, indem sie ihre Mittel für das hehre Projekt des Kaiser-Hal-Kanals bereitstellen. Die Vorzüge jener Wasserstraße muß ich Euer Gnaden nicht vor Augen führen, alleine die Möglichkeit der Truppenversorgung im Darpatischen kann so effektiver und sicherer erfolgen, zumal Perricum, als einziger Hafen des Reiches nach Osten, durch die unheilige Dämonenbrut bedroht ist.

Eine schnelle, effiziente und sichere Versorgung unserer kämpfenden Truppen ist der halbe Weg zum endgültigen Sieg.

Somit appelliere ich, mit Verlaub, an Euer Gnaden, eine unnötiges und schädliches Aufsplitten des garetischen Adels und seiner Macht zu unterbinden.

Eine weitere Belastung, wie sie aus dem Bau eines Siegestempels entstünde, bedroht die zarte Pflanze des Wiederaufbaus und gefährdet die Fertigstellung des so nötigen Kanals.

Bedenkt dies und lasset ein weisen Ratschluß vernehmen.

Gegeben zu Syrrenholt, im Jahre der Zwölfe 31 Hal


Erlan von Zankenblatt, Baron zu Syrrenholt