Geschichten:Nachrichten aus Gallstein im Travia 35 Hal

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Mitte Travia 1028BF in der Baronie Gallstein, auf Burg Mor'Tres.


"Malepartus ist eingetroffen. Die Dinge stehen schlecht in Höllenwall. Aufständische verhindern die sichere Rückkehr des Barons."

Schwer wälzte sich der Baron von Gallstein im Bett. Lavendelduft überdeckte den fauligen Geruch, der im Zimmer lag und der Cyberian in die Nase stach, als er sich so tief zu seinem Freund beugte. "Malepartus... Sattle mein Pferd... Sie werden brennen..."

"Bei den Göttern! Nicht einmal an die Grenzen würdest Du kommen, dies weißt Du auch. Yendor, Malepartus bittet um Hilfe."

Fiebrige Augen sahen zu dem Hauptmann auf, dann griff der Gallsteiner zu, hielt mit überraschend festem Griff den Kragen von Cyberian fest, zog ihn noch ein Stück näher.

"Nimm die schwere Reiterei, die ich meinem Befehl unterstellt habe. Diesen letzten Rest einer Armee, die nur noch Erinnerung zu sein scheint. Reite mit Malepartus nach Höllenwall und lasse diese Hurensöhne brennen. Einen jeden von ihnen! Keine Gnade Cyberian! Bereitet die Scheiterhaufen, denn ihr Fleisch soll brennen, wie es mein Fleisch tut. Setzt die Zeichen, die nötig sind. Feuer soll ihnen den Weg zeigen, den sie zu gehen haben. Die Ordnung muss erhalten werden, koste es so viel Blut wie auch immer. Keine Gnade!"

"Es sind Bauern."

"Nein, es sind Verräter am Reich und an den Geboten des Herrn Praios! WIR sind die Herren, von den Göttern gegeben durch unsere Geburt! Bauern haben zu dienen und dafür schützen wir sie, geben ihnen Heimat. Wir sind die Stützen des Reiches, wenn wir schwach sind, auf was soll sich dann ein Reich stützen können? Es waren immer arme Menschen, die sich gegen uns auflehnten, oder? Die armen Bauern! Die armen Not leidenden Bauern! Und wir bluteten auf den Schlachtfeldern aus, mussten zusehen, wie unser Stand immer mehr missachtet wurde. Was hat es gebracht, all die Liebenswürdigkeit zu diesem Geschmeiß? Eine schwache Königin, die ihrer schwachen Mutter zusah, die wiederum Herzöge nicht dazu bringen konnte HIlfe denen zu schicken, die sie wahrhaftig hätten brauchen können. Das Reich zerbricht, weil zu viel Güte gezeigt wurde und keine Härte! Emer! Hätte der Drache sie nicht gefressen, dann hätte sie das Reich zerstört. Das Reich steht am Rand der Vernichtung und zwar Innen wie Aussen. Jetzt noch Gnade erweisen gegen Bauern ist Unsinn. Sie sollen auf die Felder zurückkehren, dann wird Gnade zugestanden. Bleibt aber nur einer von ihnen stehen, dann werden alle aus dessem Dorf mit ihm brennen! Sorge dafür. Geh und bringe mit Malepartus wieder die Gerechtigkeit nach Höllenwall, wie Praios sie sehen will. Lasst die Feuer brennen... Brennen...brennen..."

Er glitt kraftlos zurück auf sein Krankenlager und die Augen verbargen sich wieder hinter dem Nebel aus Fieber. Sein Körper zuckte, als Schmerzen den Leib durchzogen und ein schweres Seufzen entrang sich der Kehle des Barons. Welche Kämpfe er ausführte konnte man nicht erahnen. Gegen Krankheit und schlimmsten Verrat musste seine Seele nun ringen um den Funken des Lebens zu erhalten, doch niemand konnte sagen ob der Herr von Mor´Tres sich wieder erheben würde. Der Tod schien auf der Feste Gast zu sein.