Geschichten:Mohnschau

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dorf Alfenmohn in der alten Meierei an einem sonnigen Praiostag.

Orimanda nahm ihrer Magd das Tablett ab: „Danke Irna, ich bringe es selber vorbei.“
Sie schritt mit der Kanne heißem Kräutertee, den beiden Tassen und ein bissel Mohngebäck vorsichtig die Treppe hinauf. Die alte Meierei war ein wenig eng in den Fluren, doch sie kam gut zurecht, trittsicher nahm sie die alten Holzstufen.
Die Tür zum Gemach stand einen Spalt auf, was ihr die Sache ungemein erleichterte, schob vorsichtig die Tür auf und betrat das Zimmer. Ihr Gast schlief noch, im ganzen Zimmer roch es stark nach Kräutern die Bündelweise an die Decke gehängt hingen. Der Verband zeigte eine leichte Durchnässung, so ganz war die Wunde also noch nicht verheilt. Bewunderung lag in ihrem Blick, spätestens seit der Schlacht gegen Haffax letzte Horde um Gareth hatte ihr Besuch in ihren Augen alle bisherigen Zweifel weggewischt. Sie war nicht nur eine Kluge, sondern auch eine sehr tapfere Frau. Vorsichtig stelle sie das Tablett auf der Truhe neben dem Bett ab, und schenkte ein. Die Geräusche weckten die Kranke.
„Oh, habe ich schon wieder verschlafen?“
„Keineswegs, es ist nur an der Zeit laut unserem Medikus, dass ihr wieder von dem heilsamen Kräutersud trinkt. Ihr wisst er stärkt euch und sorgt für eine bessere Genesung.“
„Ich danke euch, für alles. Insbesondere das ihr mich hier untergebracht habt.“
„Dafür müsst ihr euch nicht bedanken, Hochgeboren. Ganz sicher nicht.“
Sie fühlte die Stirn und war beruhigt, die Temperatur hatte sich wohl ein wenig gesenkt. Jedoch würden erneut ein paar kalte Wickel nicht schaden.
„Gibt es Neuigkeiten von meinem Sohn?
„Nun, die letzte Kunde aus der Villa Geldana nach ist er putzmunter und hält alle auf Trapp. Jedoch hat euer Vater schon ein paar Mal nach euch gefragt. Ich weiß nicht wie lange ich ihn noch hinhalten kann. Wäre es denn so schlimm, eure Taten sind doch alles andere als eine Schande.“
„Da habt ihr recht, doch wenn es mein Vater weiß, weiß es bald die gesamte Familie, und dann sickert es auf den einen oder anderen Weg bis nach… ach ihr wisst schon. Und diesen Ärger würde ich gerne vermeiden. Ich habe nicht gekämpft für Ruhm oder Ansehen, sondern für meine Heimat.“
Orimanda nickte stumm, und holte aus einer Tasche mehrere Papiere: „Nun, es geht euch zunehmend besser, und ich habe die Zwischenzeit genutzt bezüglich eurer Ideen und ein paar Zeichnungen entworfen. Einfach nur ein paar grobe Entwürfe, an denen wir noch feilen können.“
Neugierig wollte sich ihr verwundeter Gast erheben, doch sanft drückt Orimandia sie wieder zurück in die Kissen: „Nein, ihr könnt sie auch im liegen betrachten.“
Begeistert wurden die Pläne studiert und sofort wurden weitere Planungen und Änderungen vorgenommen. Obwohl Orimanda den Plänen zu Beginn ein wenig skeptisch gegenübergestanden hatte, begann sie sich zunehmend für das Projekt zu begeistern. Das war immerhin einmal was anderes wie immer nur Kampf und Krieg.
„Habt ihr denn schon einen Namen gefunden?“
„Ja, ich möchte es Mohnschau nennen.“
„Wahrlich, ein passender und wunderbarer Name!“



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Kaisermark Gareth.svg   Wappen Kaiserlich Raulsmark.svg   Wappen blanko.svg   Wappen Junkertum Alfenmohn.svg  
 Dorf.svg
 
Texte der Hauptreihe:
30. Pra 1040 BF zur mittäglichen Traviastunde
Mohnschau


Kapitel 1

Mohnwache
Autor: Malepartus