Geschichten:Mersinger Familienrat 1033 BF - Düstere Gedanken

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Es war Abend geworden auf Burg Weidleth. Die Beratungen der altehrwürdigen Familie waren zu ende. Doch ehrwürdig verhalten hatten sich die wenigsten. Eminoela stand schweigend auf einem der Wehrgänge und blickte über das Land, wie sie es immer tat nach ereignisreichen Tagen. Ob die Menschen dort unten wissen, wie brüchig die Mauern sind die sie schützen sollen?

Gerade von den Mersingern wird doch erwartet dass sie eine Konstante im Leben des Reiches Rauls des Großen darstellen – in diesem Licht sah zumindest Eminoela ihre Familie. Sie war zufrieden über den Beschluss den Gnisterholmer ans Haus zu binden, auch wenn der Weg zu dieser Entscheidung nicht in ihrem Sinne war. Es war nur wichtig sich nicht auf die Ebene der Hartsteener Grafen herabzulassen, sondern ein Zeichen der Vergebung zu setzen. Das diese Vergebung ein reines Lippenbekenntnis darstellte, war auch der Seelsorgerin bewusst. Vielleicht war der Gnisterholmer ihr auch deswegen so kreidebleich über den Weg gelaufen.

Eminoela zog die frische nordmärkische Brise genüsslich ein, welche sich doch eklatant von der Rabenmärkischen zu unterscheiden wusste. Die Luft hier würde der Heilung einiger Langzeitpatienten sicher gut tun! Die Luft wirkt beruhigend auf die Seele … na ja, auf die meisten Gemüter.

Andere führt sie aber zur Trunksucht und mit Bangen blickt sie in die Zukunft in welcher Yolande nicht mehr da sein wird. Sie ist streng, aber Verkörpert die Ideale der Mersinger genauso wie der Markgraf es selbst tun würde. Wer sollte ihr den einst Nachfolgen?

Keiner der Anwesenden hatte sich hervorgetan mit Weitblick. Geprägt waren die Gespräche von Missgunst, Hader und Trunksucht. Wehe dem Haus, das sich in Eitelkeiten verliert, es wird fallen – früher oder später.



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10. Tra 1033 BF
Düstere Gedanken
Heiliger Eid


Kapitel 8