Geschichten:Kressenburger Neujahrsstechen 1041 BF - Tsaiane von Talbach gegen Irion von Altnardesfeld

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Kressenburger Neujahrsstechen 1041 BF - Tsaiane von Talbach gegen Irion von Altnardesfeld
26. Praios 1041 BF, Kressenburg, Tjost 1.Runde

Tsaiane von Talbach, Junkerin und hochrangige Offizierin im Reichsforster Grafenbann, war den weiten Weg von Gareth bis nach Kressenburg geritten, um hier im Greifenfurtschen erneut ihr Können an der Lanze unter Beweis zu stellen. Im Kaiserturnier hatte sie es immerhin in die Runde der letzten fünf geschafft, und am Ende einen durchaus beachtlichen vierten Platz belegt, womit sie selber angesichts der großen Konkurrenz kaum gerechnet hätte.

Angespornt durch den eigenen Erfolg war sie im Anschluss dem Aufruf des Barons Ardo von Keilholtz gefolgt, und hatte sich mit einer größeren Gruppe auf den Weg gemacht. Darunter befanden sich mehrere Teilnehmer des Kaiserturniers, wie unter anderem der „Große Schröter“ Thankmar von Nadoret, die Albernierin Ailsa ni Rian, die gleich zu Beginn den ungestümen Pfalzgrafen zu Sertis bezwungen hatte, der Junker von Perainsgarten aus dem Schlund, sowie das Schneehager Baronspaar Firian Böcklin von Buchsbart und Adaque von Mersingen. Auch die Blauenburger Entourage konnte der Verlockung eines weiteren Turnieres nicht widerstehen, auch wenn der Blauenburger selbst hier wohl nicht mehr antreten würde - war das Kaiserturnier und das abschließende Duell gegen Nimmgalf doch sein letztes gewesen.

Überhaupt Nimmgalf… wenn sie so nachdachte war dies das erste Mal, dass sie ohne ihren Lehnsherren auf ein Turnier ging. Er hatte sich für das Luringer Grafenturnier entschieden, was in nur kurzem zeitlichen Abstand zum Kressenburger Turnier abgehalten wurde, so dass eine Teilnahme an beiden wohl ausgeschlossen war. Nun, sie würde ihn hier würdig vertreten und die Farben Reichsforsts und Garetiens ehren.

Schon kurz nach der Ankunft hatte sie erfahren, dass hier in der Tjoste auch (ältere) Knappen zugelassen wären. „Ein Skandal!!!!“ würde Nimmgalf jetzt sicher poltern. Sie selber sah dies etwas gelassener, schließlich musste man in Greifenfurt in ständiger Aufmerksamkeit bleiben, um im Kampf gegen die Orken niemals nachlässig zu werden. Da könnte es sicher nicht schaden, wenn sich auch schon die jungen Leute früh an der Lanze übten - Ritterschlag hin oder her.

Und wie es der Zufall so wollte, hatte sie gleich in der ersten Runde auch einen Knappen als Gegner zugewiesen bekommen. Scheinbar wurden alle Teilnehmer gleich zu Beginn in eine Setzliste eingeteilt, so dass das Reizen und Trutzen in diesem Turnier entfiele. Nun gut, sie war gespannt darauf zu erfahren, wie gut es um die Knappenausbildung in Greifenfurt bestellt war.

Der Tag war schon weit fortgeschritten als Tsaiane schließlich an der Reihe war, denn trotz vieler „Freilose“ war es immer noch eine stattliche Anzahl an Tjosten, die am ersten Tage ausgetragen wurden, wobei viele der anwesenden Ritter aus dem lokalen Umfeld stammten. Ihr Gegner Irion von Altnardesfeld war der Knappe von Fürchtewol Grifwart von Eisslingern – sie selber kannte den Baron von Nebelstein nur flüchtig. Also beließ sie es bei einer kurzen Aufwartungsgeste und ritt dann an den Start.

Wie sie erwartet hatte griff der junge Mann sehr ungestüm an, und schaffte es sogar seine Lanze an ihrem Schild zu brechen. Doch wie so viele Anfänger vernachlässigte er dabei die eigene Deckung, so dass Tsaiane ihn recht mühelos gleich im ersten Anritt aus dem Sattel stoßen konnte. Dennoch hatte der Junge viel Potenzial gezeigt.

Als sich Tsaiane im Anschluss die weiteren Turnierpaarungen näher ansah, stellte sie etwas überrascht fest wer ihr nächster Gegner werden würde: niemand Geringeres als Urion von Reiffenberg, der Marschall des Groß-Garetischen Heerbannes, unter dessen Oberbefehl sie vor gut einem Götterlauf in Mendena gekämpft hatte. „Nun, das könnte ein interessantes Wiedersehen werden“, schmunzelte sie.