Geschichten:Jadekrieger - Vier für das Reich

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Reichsstadt Punin, Fürstentum Almada, Rondra 1042 BF:

Es war schon spät am Abend, die Hitze des Tages machte jedoch nur sehr widerwillig der angenehmeren Milde der Nacht Platz. Mit einem kunstvoll gearbeiteten Glas besten Yaquirtaler Wein in der Hand stand Reto Eorcaïdos von Aimar-Gor am Fenster seines Zimmers im Hotel Yaquirien. Sein Blick streifte ziellos durch die Nacht, bis das Knarren der Tür ihn wieder aus seinen Gedanken riss. Herein trat Romelio von Agur, Retos Sekretär.

"Habt Ihr Euch entschieden wen Ihr für diesen ... Auftrag der Kaiserin ins Vertrauen ziehen werdet; Herr?" Romelios schaute den Reichsvogt der Gerbaldsmark erwartungsvoll an.

"Romelio, mein guter Romelio", begann Reto, während er zu einem kleinen Schreibtisch schritt, sein Weinglas absetzte und eine kleine, filigrane Jadefigur in seine Hand nahm. "Diese Angelegenheit ist von größter Wichtigkeit – nicht nur für das Reich, sondern auch für mich."

"Also habt Ihr eine Entscheidung getroffen?", bohrte Romelio nach.

"Ja, ich werde auf Altbewährtes setzten. Unglücklicherweise konnte der junge Basin nicht hierher in die almadanische Capitale reisen. Er wäre meine erste Wahl gewesen." Reto seufzte, denn auf ein Wiedersehen mit dem Richtwalder hatte er sich schon sehr gefreut. "Die Verhandlungen des Knappenvertrages von Mantrash'Mor sollen mein Wegweiser sein. Daher habe ich Salix bereits zu Oberste Ugdalf geschickt. Seine militärische Expertise mag sehr hilfreich sein. Und ja, ich werde auch die sturen Ochsen berufen ... ."

"Die Ochsen?" Romelio wirkte verwundert. "Sind die nicht einer der Hauptkonkurrenten Eures Hauses in Perricum?"

"Das mag sein, aber wir sind nicht hier, noch wären wir soweit gekommen, wenn wir uns jetzt in kleinlichen Befindlichkeitsspielereien verlieren. Der Markgraf hat bei unserem Treffen ausdrücklich die Reichstreue meines Hauses gepriesen. Es dürfte klar sein, was er damit meinte. Andere mögen sich in provinziellen Zänkereien aufreiben, wir nicht! Wir stehen unumbrüchlich zum Reich wenn es uns braucht."

"In Sachen Reichstreue macht den Aimar-Gor wahrlich so schnell keiner was vor." Anerkennung lag in der Stimme Romelios, wohl wissend, dass Retos Familie nach dem Abfall Araniens alles verloren hatte.

"Wenn wir also diese Kleinlichkeiten für einen Moment beiseite schieben, werden wir erfolgreich dem Reich dienen und ich weiss, dass die Ochsen ebenso denken."

"So soll es also der alte Leobrecht werden", stellte Romelio fest.

"Mit seiner nüchtern-analytischen Art ist er mein perfekter Konterpart. Aber auch seine Schwägerin sollte man nicht unterschätzen."

"Die Baronin von Bärenau?" Romelio wirkte sehr verwundert.

"Eben diese. Von meiner Schwester hörte ich nur Gutes. Sie hat nun vollends die Attitüde provinziell-hartsteener Rückständigkeit abgelegt und entwickelt sich dank ihrer Studien in St. Ancilla zu Höherem. Von ihr werden wir noch viel hören, mein guter Romelio." Retos Finger spielten an der kleinen Jadefigur rum, die einen Mohakrieger darstellte. "Doch nun zurück zum Wesentlichen ... rufe Nedime und Xanjida zu mir, ich habe Instruktionen für sie."

"Sehr wohl, Herr!", antwortete Romelio pflichtbewusst.

"Möge die Mission 'Jadekrieger' beginnen!"