Geschichten:Im Wald von Kroandal - Kleine Quasselstrippe

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Rondra 1042 BF, Madaburg, Kaiserstadt Gareth

Lechmin von Ochs las in den Berichten ihres Großonkels. Sehr spannende Geschichten wie sie fand - nur manchmal schwer zu verstehen, fehlte der Elevin noch der entsprechende Wortschatz. Weit her umgekommen war er.

Hinzu dufte sie sich noch an den Büchern in der umfangreichen Bibliothek der Madaburg bedienen. Sie entschied sich für ein Werk der Autorin Dythlind Sensendengler – das phantastische Werk „Auf der Suche nach der Elfenstadt“.

„Und konntest Du dich schon ein wenig einleben?“ Lechmin versunken in den Büchern, hatte ihre zweite Lehrmeisterin nicht kommen hören.

„Äh was war die Frage?“ sie hielt ihren Finger auf der Buchstelle, bei der sie gerade angekommen war.

„Ob es Dir hier gefällt.“ Madalena setzte sich neben ihre Schülerin und lugte in den Roman.

„Ja – sicher – ihr habt ganz schön viele Bücher.“ Frohlockte das junge Mädchen.

„Du bist noch so blutjung, du sollst Dich erst in der Breite aufstellen und deinen Geist in allen Belangen schulen – so ist der Wunsch Deines Onkels.“

„Und wann erlerne ich das Zaubern?“ Keine Woche vor Ort und schon wurde sie hibbelig.

„Erst die Profane Ausbildung, dann die Zauberei. Die meisten anderen Eleven werden erst mit neun Jahren in der Magie geschult. Somit haben wir noch ein wenig Zeit. Hesindian möchte, dass wir dich zuerst in Völkerkunde und Sagenkunde, sowie in Geographie und Geschichtswissen schulen. Er möchte eine breite Wissensbasis schaffen - eine Tatsache die ich unterstütze.“

„Ich habe sein Werk bei den Ferkinas gelesen - mystisch und spannend. Meine Oma wohnt oben im Raschtulswall, besucht habe ich sie aber noch nicht.“

„Sei dir gewiss, du wirst von uns ausgebildet und wirst daher noch viel auf Reisen kommen.“ Lechmin erfreute das Versprechen ihrer Lehrmeisterin. „Und ist das Buch, welches Du Dir aus der Bibliothek erwählt hast, nach Deinem Geschmack?“

„Es handelt von einer Abenteurergruppe, die hoch im Norden auf die Suche nach einer Elfenstadt geht. Sie folgen einer Fährte und treffen auf Feenwesen und Elfen. Bisher sehr aufregend.“

Madalena mochte ihre junge Elevin, der Wissensdurst pulsierte in ihr.

„Weißt Du Madalena, bei mir zu Hause gibt es auch Feenwesen und Elfen.“

„Ja Waldelfen, soweit ich weiß.“

Mandrion ist ein Halbelf. Er führt die Bogenschützen meiner Mutter an. Neniel ist eine Elfe aus den Wäldern von Kroandal. Mama sagt die Elfen leben dort schon seit Ewigkeiten, schon bevor wir Menschen uns ansiedelten.“

„Und hattest Du schon näheren Kontakt mit den Elfen des Waldes?“ fragte Madalena neugierig.

„Nein, leider. Mandrion hat erzählt das der jeweilige Baron von Bärenau auch eine Art Lehnseid bei den Elfen ablegt. Mama hat das auch gemacht, leider war ich da noch ein Säugling und habe es nicht mitbekommen.“

„Interessant vielleicht magst Du mir mehr über die alten Gebräuche im westlichen Hartsteen erzählen.“

„Weißt Du, im Kroandalwald soll es einen verschollenen Hesindetempel geben. Noch aus Zeiten der Magierkriege.“

„Ich habe davon in den Schriften des Eremias von Punin gelesen. Der Chronist hat jedoch einen zweifelhaften Ruf, ist er für viele verbreitete Fehlinformationen über diese Zeit verantwortlich ist.“ Die Draconiterin schenkte den Erwähnungen keinen Glauben.

„Mandrion hat mir gesagt, dass es ihn wirklich gibt. Ich glaube ihm, er kommt schließlich von da.“ Einmal von Hesindes Gaben geleitet, fanden die Ausführungen kein Ende. Voller Elan berichtete die junge Baroness von ihrer Heimat – sie ähnelte dabei sehr ihrem Onkel – ein liebenswürdiger Naseweis. Madalena schien ihre Ansicht, dass es den Tempel gar nicht gab, zu überdenken - zu glaubhaft waren die Geschichten.

„Und – eigentlich darf ich das gar nicht erzählen…“ Lechmins Wortschwall stoppte.

„Es bleibt unter uns…“ ermutigte Madalena ihre Schülerin ihr Wissen preis zu geben.

„Ende des letzten Götterlaufes bin ich Mama heimlich gefolgt. Sie hat sich mit einem prächtigen Reh getroffen. Die konnte sogar sprechen.“ Madalena ließ sich die Szenerie haarklein erzählen und war mehr als verwundert. „Das hört sich nach der Königin der Rehe an. Es scheint mir, als hat das Land - die in allem wohnende mystische Urkraft – deine Mutter als Herrscherin der Bärenau akzeptiert oder viel mehr, vielleicht sogar auserwählt.“