Geschichten:Im Osten was Neues - Im Zeichen des Rubins

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Grafschaft Waldstein, irgendwo im Eupelmunder Moor, Peraine 1035 BF:

Darion von Düllerwüben musterte die Moos überwucherten und halb im Moor versunkenen Überreste der Burg Zweiflüssen. Früher einmal musste diese Feste eine stattliche Wehranlage gewesen sein, wo Höflinge und Rittersleut ein und ausgingen. Doch davon war nichts mehr zu sehen, höchstens zu erahnen, denn wenig hatte Satinav von der Burg übriggelassen. Einzig die düsteren Mauern des Bergfriedes waren noch zu erkennen. Wehmut kam in dem Landvogt vom Lepperturm auf, erinnerte ihn doch die verlassene Burg an die Stammburg seiner Familie in Ulmenhain, die der Reichsforst unwiederbringlich überwuchert hatte. Unwiederbringlich? Nein, er würde Burg Düllerstein finden und wieder dem Forst entreißen, das hatte er sich bei seinen Ahnen geschworen.

Ein leises Knacken von Ästen riss Darion aus seinen Gedanken und erinnerte ihn wiederum daran warum er eigentlich hier war, er hatte einen Auftrag auszuführen. Er fühlte, dass er nicht allein war und er sollte Recht bekommen. Wie aus dem nichts, sprang auf einmal eine Gestalt aus ihrer Deckung. Die Sie hatte schulterlanges, strähniges Haar von nachtschwarzer Farbe und ihre Augen waren von stechendem hellem Grün, das fast schon gelblich erschien. Die schäbigen Gewänder die an dem hageren Körper herabhingen ließen die Frau wie eine heruntergekommene garether Straßenhure aus dem Südquatier aussehen. Einzig die vielen Amulette um den Hals passten nicht ins Bild, also musste sie es sein.

„Du bist also gekommen!“, stelle Darion mit fester Stimme fest. „Das Angebot deines Herren klang verlockend.“ Die Frau umkreiste drohend den Ritter wie eine Raubkatze die gerade zum Sprung ansetzen würde. Darion blickte etwas verunsichert auf den ledernen Handschuh an der Hand der seit vielen Götterläufen gesuchten Schurkin, an welchem fünf lange und überaus scharfe Messer befestigt waren, ähnlich der Klaue eines wilden Tieres.

Der Landvogt aus Tannwirk warf der selbsternannten Prophetin des Rubins ein Säckchen mit einer nicht unbeachtlichen Menge Goldmünzen zu. „Mein Herr wünscht, dass du deine `Aktivitäten´ auf Leihenbutt und Zweiflingen ausdehnst. Das wird dir doch wohl nicht schwerfallen oder?“

Die als Borbardianerin gesuchte Hexe griff gierig nach dem Säckchen mit den Münzen. „Dein Herr kann mir keine Befehle erteilen!“ Mit einem Satz war das ehemalige Mitglied der Rubinbrüder wieder im Dickicht verschwunden. Darion schlug das Herz bis zum Hals. Hoffentlich wusste sein Herr mit wem er sich da einließ.


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13. Per 1035 BF
Im Zeichen des Rubins


Kapitel 1

Ein neuer Feind
Autor: Bega