Geschichten:Herr der Rache - In den Fängen des Bösen

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nahe Kaiserstadt Gareth, Dämonenbrache, Ingerimm 1027 BF


Baduar saß neben seiner Schwester Iralda in einer verdunkelten Höhlenecke. Sein Magen begann zu grimmen und so zog er los, um etwas Essbares und Durstlöschendes zu suchen.

Fast ein jeder der gegenwärtig Anwesenden hatte selber mit seinen Problemen zu kämpfen. Jemand der schon mal um seinen Lebensfunken rang, würde einem Anderen niemals freiwillig etwas Nahrung abgeben. So wandte sich Baduar den Toten zu, doch hier war der Abschaum um ihn herum schneller. Hatte denn hier niemand Anstand vor dem Herren Boron? Die Leichen waren komplett geplündert und besaßen nichts mehr. Weder Nahrung, noch Gold bringende Ausrüstung.

Baduar zog sich erst einmal zurück und versuchte seine Bedürfnisse zu unterdrücken. Doch es kam die Zeit, da auch er nur noch an Essen und Überleben dachte und so zog er seine Rundgänge durch die Höhle.

Schlafgeräusche drangen an sein Ohr und er näherte sich dem Schnarchen. Neben einem Söldner, einen Ritter mochte er an diesem Ort keinen nennen wollen, lag ein Brotbeutel mitsamt Trinkflasche. Ein Dieb zu sein wäre immerhin besser, als in die Hallen Borons zu fahren. Der Herr Praios würde es mit Sicherheit verstehen.

Schritt um Schritt setzte er seine Füße leise weiter vor, griff nach dem Beutel und sah auf. Sein Blick kreuzte die übelgelaunten grünen Augen des Kämpfers, der ihn offenkundig bemerkt hatte und nun voll Zorn anstarrte. Baduar zog rasch sein Schwert aus der Scheide und nach einer kurzen aber heftigen Gegenwehr metzelte der den Mann nieder.

Voller Adrenalin drehte er sich im Kreis, nur um zu sehen, ob nun er Zielscheibe der umliegenden Höhlenbewohner werden würde. Zu seiner Verwunderung schien keiner Interesse an einer Vergeltung zu haben. Auffallend unauffällig schauten sie hinweg oder „schliefen“ weiter.

Baduar versorgte zuerst seine Schwester um anschließend sein Hungergefühl einzudämmen. Er lehnte sich an die kalte und nasse Höhlenwand, seine Augenpaare folgten die vor ihm liegende Szenerie und seine Ohren schnappten Gesprächsfetzen aus der Umgebung auf.

Wieso musste ihm und seiner Schwester solch ein Unglück widerfahren? Was hatten sie Götterlästerliches getan, um so bestraft zu werden? Warum nur hatten sich die Zwölfe von ihnen abgewandt? Oder waren die Götter niemals auf ihrer Seite, zu keiner Zeit auf der Seite ihrer Familie?

Baduar musste nur in die Vergangenheit, sei des die frühe oder späte, schauen. Sein Vorfahr Emmeran von Lilienmoor wurde einst vom Inquisitor Praionor von Salmingen unter Priesterkaiser Aldec Praiofold II.. verfolgt und ermordet, als er nur das Beste für das Reich anstrebte. Sein Großvater Gerwulf lag ebenfalls nur das Wohl des Reiches am Herzen als er Answin von Rabenmund folgte. Und wie dankten die Götter es ihm? Er fristet seither sein Dasein mit seinen Verbündeten auf der Reichsfeste Rulat. Sein Onkel Tybalt ließ sein Leben auf den Schlachtfeldern der Dritten Dämonenschlacht und sein Vater starb vor kurzem in den Trümmern Gareths.

Für das Neue Reich und den Herren Praios hatten er und seine Familie viel auf sich genommen, keine Bürde und Last war zu schwer. Doch als Dankbarkeit blieben ihnen nur der Tod und die Missachtung.