Geschichten:Heerzug wider die Finsternis - Teil 12a

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Dramatis Personae:


Wegfeld, 12. Rondra 1032 BF

Alrik Herdan betrachtete aus dem Schutz der Bäume heraus das Ende der Schlacht um Wegfeld. Leicht schüttelte er den Kopf und wandte sich Marek Tannhauser zu, die Schlachtaufstellung beider Seiten kritisierend: „Nimmgalfs Infantrie war viel zu weit hinten, und anstelle einer breiten Front hätten seine Schlachtreiter als Doppelkeil anpreschen sollen. Dann hätte er auch noch ein Ausweichmanöver gegen diesen, zugegebenermaßen wirklich fiesen, Pikenwall starten können. Die Söldner hingegen..."

Marek unterbrach ihn: „Herr, wenn ihr alles so viel besser wisst als Hirschfurten, warum bei allen Niederhöllen, sagt ihr es mir, und nicht ihm?"

Der Junker hob eine Augenbraue: „Nun, es ist ja nicht so, dass ich es diesem arroganten Pförtner nicht angeboten hätte. Schon vor dem Abmarsch aus Uslenried sprach ich bei ihm vor, erklärte verschiedenen Taktiken wie wir am schnellsten nach Leihenbutt kommen, bot meine Dienste als Stratege an und so weiter und so fort. Weißt du, was er mir geantwortet hat? ‚Jaja, meldet euch bei Wulf von Streitzig, er wird euch schon einen Platz zuweisen.' Aber Marek, ich habe nicht vor, einfacher Soldat zu sein. Denn einfache Soldaten haben die dumme Angewohnheit, in Schlachten am schnellsten zu sterben!"

Der Hauptmann der Schwarzpfeile bleckte seine Zähne zu einem wölfischen Grinsen: „Soweit verstanden. Aber wollt ihr wirklich bis zum Ende des Feldzuges nur mit mir und meinen Söldner im Wald hocken?"

Auch um die Lippen des Junkers spielte ein Lächeln, welches nichts Gutes verhieß: „Weit gefehlt, alter Freund, weit gefehlt! Eigentlich hatte ich es schon für Wegfeld geplant, aber Nimmgalf war mit seinen Truppen zu schnell hier. Daher werden wir meinen Plan jetzt eben woanders umsetzen."

„Herr?!"

„Nun, ich will dich nicht mit Einzelheiten langweilen, zumindest noch nicht, aber du wirst bald genug zu tun haben. Ich habe ein ganz besonderes Kommandounternehmen im Sinn."

Marek legte die Stirn in Falten:„So wie ihr das sagt klingt das eher nach einem Alveranskommando."

Einige der flüchtenden Söldner näherten sich dem Waldabschnitt, in dem Alrik Herdan und Marek mit seinen Schwarzpfeilen verborgen war. Marek nickte leicht. Sobald sich die Flüchtenden einige Schritt tief ins Unterholz geschlagen hatten, surrten mehrere Pfeile durchs Halbdunkel. Die Getroffenen vermochten nicht einmal mehr zu schreien, ihr letztes Röcheln war kaum lauter als das Rascheln der Blätter.

Marek wandte sich wieder dem Junker zu: „Nun, und wo solls hingehen? Nimmgalf dürfte hier noch ein wenig beschäftigt sein, wir können also einen guten Vorsprung herausarbeiten."

„Ganz recht", antwortete Alrik Herdan: „und wir eilen einstweilen nach Leihenbutt. Ins Herz der Finsternis."

„Ins Herz der Finsternis!", ein breites Grinsen lag in Mareks Zügen. Das war genau nach seinem Geschmack.


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Autor: Kilian