Geschichten:Hartsteener Kassen - Reise nach Jergan

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Tsa 1034 BF, Burg Bärenau,Bärenau

Der große Tisch im Rittersaal war bedeckt mit Papier. Auf den Stühlen ringsherum wuselten die Angestellten des Stadtrates, als würden sie die Reise nach Jergan spielen. Roban Albertin zu Stippwitz hingegen schrieb eifrig, während ihm sein Gegenüber Beträge mit dem Zahlenschieber berechnet und zurief.

Iralda saß in dem großen Stuhl, der schmucke Ornamente sein eigen nannte, und blickte, vielleicht auch ein wenig überfordert, auf das vor ihr liegende Spektakel. Ihr Blick schweifte umher und blieb an den Holzschnitten ihrer Ahnen hängen. Sie seufzte.

Stunden vergingen, als ihr Koscher Anverwandter sich zu ihr gesellte. „Wir haben ein wenig gerechnet und beim Zahlenschupsen, so nannte es immer mein Großvater mütterlicherseits, ist uns aufgefallen, dass der Edle zu Drak der Zahlungsforderung nicht annähernd nachgekommen ist, und wohl auch nicht gewillt ist dieses zu tun. Daher waren wir gezwungen an Eure Reserven zu gehen und den Betrag auszugleichen.“

Iralda sackte ein Stück zurück und atmete tief ein. „Er ist halt ein stinkender Lurch, genauso wie sein Verwandter. Dieser Lüdegast hat keinerlei Ahnung, was es bedeutet ein ehrenhafter Hartsteener zu sein. Selbst die Krolocker konnten mir ein wenig, wenn auch nur einen Bruchteil, des Geldes überstellen und das obwohl sie der gebeuteltste Flecken in Bärenau sind. Pfff. Wir werden es ignorieren, denn er weiß wie ich, dass ich nicht in der Lage bin ihn dazu aufzufordern. Sollte jedoch der Blautann wissen wollen, wo das fehlende Gold ist, werde ich nicht scheuen seinen Namen zu nennen. Selbst wenn das keine Konsequenzen für ihn haben sollte, ich bin jung und ich vergesse nicht. Wer sagt denn, dass ich ihn nicht eines Tages entlehne und aus meiner Baronie schmeiße.“

Der Stadtvogt lächelte. „Gut gebrüllt…!“ Er kramte weiter in seinen Papieren und reichte ein Schreiben herüber, dessen Siegel er bereits gebrochen hatte. Iralda las die Zeilen ruhig durch und sah zu ihm auf. „Teilt Lomena mit, dass ich mich geehrt fühle und mich ihre Unterstützung sehr freut. Auch ich werde ihr einige Zeilen der Empfehlung zusenden, auch wenn ich bezweifle das mein Wort ein tiefes Gewicht hat.“ Iralda stockte kurz. „Und noch eine Bitte, ich weiß ihr meint es gut und wollt nur helfen, doch meine Briefe öffne ich bitte alleine. Aber seid gewiss ihr dürft sie danach lesen, wenn es die Regierungsgeschäfte betrifft.“