Geschichten:Hartsteener Herbst - Sieben Klingen

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In einem Patrizierhaus der Stadt Hartsteen, Anfang Boron 1030 BF

(Die Bühne liegt weitgehend im Dunkeln. Einzig und allein ein Talglicht auf einem Tisch in der Mitte spendet Licht und beleuchtet maßgeblich die runde Tischplatte aus festem Holz. Die in einem Halbkreis hinter dem Tisch stehenden Personen sind nicht zu erkennen. Einzig ihren Stimmen zufolge lässt sich schließen, dass es sich sowohl um Männer als auch um mindestens zwei Frauen handeln muss. Nach und nach treten die Personen vor, legen dabei jeweils eine Waffe auf den Tisch und sprechen.)


(Die erste Waffe ist ein kunstvoll verzierter Dolch mit dünner Klinge von anderthalb Spann Länge.)

ERSTER VERSCHWÖRER: „Die Zustände werden immer unhaltbarer. Die de facto Entmachtung des Stadtrates durch die neuen Gesetze darf nicht hingenommen werden. Ein jeder, der durch sein Schweigen ein solches Vorgehen unterstützt, versündigt sich an unseren hergebrachten Rechten, Bräuchen und Privilegien.“


(Die zweite Waffe, ein Jagdmesser elfischer Herkunft, mit feinen Verziehrungen am Griff)

ZWEITER VERSCHWÖRER: „Zumal es feststeht, dass das Siegel unter jenen Gesetze seinen Weg darunter nur durch ein schändliches Verbrechen genommen hat. In den Augen des Herren Praios ist unrechtmäßiges Recht doch wahrlich nicht wahrhaft rechtens.“


(Es folgt ein schwerer Dolch, mit einem Almadin am Knauf)

DRITTER VERSCHWÖRER: „Und niemand hier glaubt doch wohl ernsthaft, dass der Ork, den Frankward als Mörder Adhemars präsentiert hat, tatsächlich jener Missetäter war. Vielleicht wollte er gar von seiner eigenen Schuld in dieser Angelegenheit ablenken.“


(Als vierte Waffe wird ein schwerer Anderthalbhänder auf dem Tisch platziert.)

VIERTER VERSCHWÖRER: „Und leider scheint es gänzlich unmöglich, auf Hilfe durch die Kaiserin zu hoffen. Ihrer Kaiserlichen Hoheit Kräfte müssen sich auf wichtigere Aufgaben konzentrieren. Wir werden schon selbst handeln müssen. Dennoch habe ich Nachricht an den Hof gesandt.“


(Ein Säbel wird mit trotzigem Klappern auf den Tisch geworfen.)

FÜNFTER VERSCHWÖRER: „Und falls wir im Unrecht sind, mag der Herr Praios uns richten. Doch zweifel ich daran, dass das Auge des Herrn zur Zeit allzu wohlgefällig auf dem schändlichen Treiben des Hirschenroders liegt.“


(Als sechstes nun ein dünnes kleines Stilett, wie es die reichen Leut’ im Hemdsärmel tragen, um sich gegen Diebesvolk zur Wehr zu setzen.)

SECHSTER VERSCHWÖRER: „Er hat sich nachweislich mehrmals an der Stadtkasse gütlich getan, zum eigenen Vorteil oder um seine in der Grafschaft versteckten Handlanger auszuzahlen, die ihn bei seinem perfiden Treiben unterstützen.“


(Die letzte Waffe ist ein Schwert. Einfach. Militärisch. Gut)

SIEBTER VERSCHWÖRER: „Nächste Woche zieht Geismar seine Truppen aus der Stadt ab, um die Abgaben der Ernte dieses Jahres einzutreiben. Dann mag der Streich gelingen.“


ALLE: „Für Praios und das Reich.“


(Der erste Sprecher löscht das Talglicht. Dunkel. Alle ab.)