Geschichten:Grauen am Darpat - Überraschung am Morgen

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Dramatis Personae

Ragnids reiche Gaben

Baronie Gnitzenkuhl – auf der Burg– Ingerimm 1032 BF

Der Morgen war grau und neblig feucht. Anscheinend hatten sich die Wolken in der Nacht über den Niederungen gesammelt. Es war ungemütlich kalt und aus Erfahrung wussten die Gäste, dass die Feuchtigkeit des Nebels sich innerhalb kürzester Zeit auf alles und jeden nieder legte, der sich im Freien aufhielt. Die Sicht hinunter auf die Stadt war ihnen durch den Nebel verwehrt.

Das Frühstück wurde den Gästen wieder im Thronsaal gereicht, doch war die Tafel dieses Mal weniger gut besucht, als am Abend zuvor. Leomara hatte durch Praiowyn jedem ausrichten lassen, dass sie bereits am Hafen sei, um dem Hafenmeister unter die Arme zu greifen. Von der Baronin sah und hörte man nichts. Einzig der Vogt ließ ausrichten, dass er im Arbeitszimmer zugegen sei, wenn man ihn benötigte. Die drei Ritter und Krieger vom Zornesorden betraten gemeinsam den Saal. Wie jeder Frühaufsteher mitbekommen hatte, hatten sie – nach ihrem morgendlichen Gebet zu Ehren Rondra und ihres Schutzpatrons Sankt Hlûthar – einige Waffenübungen abgehalten. Erst als sie diese beendet hatten, hatten sie sich frisch gemacht und zum Frühstück begeben.

Auf dem Weg zur Messe sprach schließlich Alfred seinen Edelknappen an: „Nun Unswin, ich hoffe, die letzte Nacht hat für Dich eine Eingebung bereitgehalten, sodass Du mir nun eine adequate Aufgabe für Dich vorschlagen kannst, welche angemessen zur Sühne ist.“ Unswin hatte diese Frage schon den ganzen Morgen erwartet. Trotzdem war er sich sehr unsicher ob seine Antwort seinen Herrn zufriedenstellen würde. „Hoher Herr, ich muss gestehen, dass mir keine explizite Aufgabe, keine Queste in den Sinn gekommen ist um mein ungebürliches Verhalten zu büßen. Dennoch habe ich mir einige Gedanken gemacht die ich gerne äußern würde.“ Er wartete bis ihn Alfred mit einem knappen Nicken bedeutete fortzufahren. „Als erstes werde ich mich bei der nächsten angemessenen Gelegenheit bei Ihro Hochgeboren und den anderen Gästen für mein Verhalten entschuldigen. Das gebietet mir die Ehre, ohne das ich es als Sühne auffassen kann. Danach werde ich mich daran machen die Aufgabe von Ihro Gnaden Alexis in Angriff zu nehmen und versuchen mehr über die Kultur der Nebachoten zu lernen. Er trug mir dies auf, damit ich in Zukunft ein besseres Verständnis für dieses Volk aufbringe und mich bei der Beurteilung weniger von meinen persönlichen Ansichten leiten lasse.“ Eine kurze unsichere Pause später fuhr er fort. „Diese Aufgabe hätte ich für eine angemessene Sühne gehalten, steht sie doch im direkten Zusammenhang mit meinem Fehlverhalten. Nur hat Rondra mir diese Aufgabe nicht im stillen Gebet sondern durch Ihro Gnaden Alexis zukommen lassen. Deswegen bitte ich Euch, hoher Herr, zu beurteilen ob dies als Sühne genügen mag oder ob ich eine weitere Nacht im Gebet verbringen soll um zu einem besseren Ergebnis zu kommen.“

Alfred nickte dem Edelknappen zu, „Deine Vorschläge nehme ich an, Unswin. Sie sind gut und Du solltest Dir nicht den Kopf darüber zerbrechen durch wen oder was die Herrin Rondra ihre Botschaften den Sterblichen sendet. Lerne, richtig zuzuhören.“ Verschmitzt lächelte Alfred den Edelknappen an. „Und nun wollen wir speisen und ich freue mich schon heute auf die Ergebnisse Diener Studie über das Volk der Nebachoten – sie wird sicherlich einen wohlfeilen Platz in der Bibliothek zu Schwertwacht finden.“

Unswin nickte nur schweigend. Anscheinend hatte er irgendetwas übersehen oder nicht verstanden. Zumindest konnte er sich die Fröhlichkeit seines Herrn nicht erklären. Zwar hatte er seine Aufgabe gefunden, doch nicht so wie es ihm eigentlich aufgetragen worden war. Aber wahrscheinlich hatte Alfred Recht damit, die Wege der Götter würde er als einfacher Sterblicher kaum je verstehen können.

Etwa eine Viertel Wassermaß nach den Angehörigen des Zornesordens betrat Selinde den Saal, schaute sich kurz um, grüßte die Anwesenden freundlich in Travias und Rondras Namen und nahm dann unweit der übrigen Gäste Platz. Nachdem sie ein leichtes Frühstück zu sich genommen hatte, fragte die Baronesse in die Runde: „Weiß jemand, was aus diesem – meiner Meinung nach – völlig unsinnigen Duell geworden ist? Ich hoffe doch, man hat es zumindest bis zum Ende dieser Jagd verschoben!“

Alexis hatte gerade nach einem der saftig aussehenden Äpfel gegriffen, als die Baroness die Frage in die Runde stellte. Ein kurzes Zögern zeigte, dass er über diese Frage verwundert war, hatte er doch gerade die Baroness ähnlich draufgängerisch gesehen wie die Ritterin. Freundlich antwortete er ihr. „Es scheint schon die Runde gemacht zu haben, doch haben sich beide Kontrahenten darauf verständigt, dass das angesetzte Duell zumindest soweit verschoben ist, bis die Angelegenheit mit dem Untier geklärt ist.“ Der Geweihte winkte einen der Diener oder eine der Mägde herbei, auf das sie ihm einfaches, klares Wasser bringen möge. In die Runde fragte er dann. „Wollen wir dann nach dem Frühstück gemeinsam zum Hafen hinab? Die hohe Dame scheint schon dort zu sein.“

„Sehr vernünftig“, bemerkte die Baronesse lakonisch, als sie von der Verschiebung dieses Duells hörte, „wir haben derzeit schließlich weit Dringlicheres zu erledigen. Davon ab denke ich ebenso wie Ihr, Hochwürden, dass wir uns – sehr gerne auch gemeinsam – nun auf dem Weg zum Hafen machen sollten.“


***


Marnion hatte sich recht spät vom Lager erhoben und auf das Frühstück verzichtet um rechtzeitig im Hafen anzukommen. Dennoch nahm er sich Zeit um zu Radscha, Kor und nach kurzem Zögern auch Rondra zu beten. Radscha bat er, das Glück ihm hold sei bei seinem Trachten. Kor bat er um die Gelegenheit zum Blutopfer und Rondra bat er, Ihren Zorn zu verschieben, Sie könne ihn ein ander Mal doppelt strafen für seinen Hochmut. Nach einem kleinen Zwischenhalt in der Küche hatte er Nefalot bereit gemacht, tief durch geatmet in der feuchten kühlen Luft und sich zum Treffpunkt begeben.


***


Auf der ‚Admiral Dozman’ herrschte an diesem Morgen schon früh Betriebsamkeit. Nachdem der Kapitän am Abend zuvor noch mit den Offizieren das weitere Vorgehen besprochen hatte, machte man sich nun daran, alles für die Umsetzung des Planes vorzubereiten. Hakon von Sturmfels beobachtete die Handgriffe seiner Besatzung auf einen Stock gestützt von seiner Position neben dem Ruder. Nebel hatte sich über den Fluß gelegt und seine alte Verletzung machte ihm daher einmal mehr zu schaffen. Doch ihm blieb nicht viel Zeit über sein Schicksal zu grübeln. Die Gruppe, die Frischwasser heranschaffen sollte, kam nicht allein mit vollen Fässern zurück.

Das Monster sei erneut gesehen worden. In Sabadon habe es wieder zugeschlagen, so hieß es in dem kleinen Flusshafen. Doch wie auch die Male zuvor, genaueres war nicht in Erfahrung zu bringen. Kurz überlegte der Kapitän was zu tun sei. Das Schiff war ohnehin klar zum Auslaufen. Seiner Ansicht nach wäre es wohl das Beste, wenn sie Sabadon anlaufen würden, um dort genaueres zu erfahren. Die anderen könnten dann derweil alles wie geplant vorbereiten. Mit dem Schiff sollten sie schnell genug sein, um an diesem Tag wieder zurückzukehren. Wenn Sabadon nichts neues erbringen würde, so hätten sie auf diese Weise noch am wenigsten Zeit verloren.


***


In dem Fischerhafen wo sie sich mit Leomara von Isenbrunn treffen wollten, herrschte keineswegs soviel Betriebsamkeit wie man zu einer solchen Stunde erwarten würde. Diejenigen, die Erfahrung mit dem Gewerbe der Fischerei hatten sahen, dass ungewöhnlich viele Netze aufgespannt waren und einige der Kähne gar nicht erst ausgelaufen waren. Auch die Fänge des frühen Morgens erschienen spärlich. An Leuten mangelte es allerdings auf diesem kleinen Fleckchen Erde nicht. Die Puhlerinnen saßen beisammen und tratschten ganz offensichtlich über dieses und jenes, derweil sie die wenigen Arbeiten die sie zu verrichten hatten, schleifen ließen. Die Ankunft der Gruppe von Adligen ließ die armseligen Leute nur kurz verstummen. Sogleich rotteten sich jedoch neue Grüppchen zusammen, um ihren Spekulationen neue Nahrung zu geben.

Eine Person kam schließlich aus dem Gedränge gleich auf sie zu. Leomara von Isenbrunn war es, dieses Mal jedoch nicht in Kette gerüstet, sondern sie trug eine Lederhose und einen wattierten Wappenrock. „Ich hoffe euch hat Bishdariel bessere Träume als mir beschert!“

Ziemlich übermüdet lächelte ihnen Leomara verkniffen zu. Hinter ihr kamen noch zwei Männer hinzu. Der eine war ganz offensichtlich der Hafenmeister. Er nahm Haltung an, fast so, als ob er dereinst eine militärische Ausbildung genossen hatte. Er überragte die Rittfrau noch um einen Kopf und grinste die Versammelten breit an. Er offenbarte dabei ein Gebiss, das schon bessere Tage gesehen hatte. Doch er wirkte auf den ersten Blick sympathisch. Sein Haar war rotblond und stand ihm wirr von Kopf ab wie Stroh, dass man gerade im Stall aufgeschüttelt hatte. Von den Fischern unterschied ihn die Tatsache, dass er Schuhe trug, und seine Kleidung weder so unangenehm roch, noch so aussah, als ob er eben von Bord eines Kahns kam. Ansonsten wirkte er aber ähnlich grobschlächtig wie das ihn umgebende Volk. Einzig die Augen verrieten einen wachen Geist. „Arn?“ Der so angesprochene Hüne lächelte Leomara an und trat an sie heran. „Das hier ist Arn Fuxfell unser Hafenmeister, er wird all die Dinge, die wir benötigen, versuchen aufzutreiben. Wenn ihr also einen Wunsch habt, er ist euer Mann- ihm ist auch daran gelegen, dass hier wieder Ruhe einkehrt.“

„Aber Leomara, sicher wollten die Herrschaften erst einmal wissen wen du hier an deiner Seite hast. Am Ende ist gar einer dabei, der jetzt denkt du bist bereits vergeben…“

Der andere Mann, der ihr gefolgt war musterte die Ankömmlinge mit unverhohlenem Interesse. Die Rittfrau verkniff sich einen Kommentar und entgegnete stattdessen.

„Ich denke mein lieber Quanion, dass ich das nur unzureichend erklären könnte, was deine Funktion derzeit annähernd trifft. Ich denke du stellst dich besser selbst vor, derweil ich mich darum kümmere, wo verflucht noch eins, die Jungs sind, die gestern Nacht Wache am Tor gehalten haben. Die Baronin bat mich etwas zu klären.“

Sie warf dem Mann einen merkwürdigen Blick zu, den der ungerührt ja fast kalt erwiderte. Die Beiden waren fast gleich groß. Er hatte blondes kurzes Haar und einen gestutzten Kinnbart. Er trug teure Kleidung, und einen halblangen Umhang auf dessen Seite ein Wappen prangte, dass man als das der Isenbrunns identifizieren konnte. Ungerührt sprach Leomara an die Streiterschar gerichtet weiter.

„Ich denke ihr wisst sicher, was ihr für euer Unterfangen benötigt, der Kapitän von Sturmfels kommt auch gerade mit seinem ersten Offizier. Ich beeile mich, und hoffe alsbald wieder zu euch zu stoßen. Mein Knappe bleibt hier, solltet ihr noch etwas von der Burg benötigen, könnt ihr ihn schicken.“ Mit energischen Schritten entfernte sich die Ritterin. Der Edelknappe der Zornesritter, der die gebührenden zwei Schritt hinter seinen höherrangigen Ordensbrüdern stand, blickte Leomara für einen Moment hinterher, bevor er seine Aufmerksamkeit der ihm unbekannten Personen zuwandte.

„So, nachdem Leomara scheinbar heute wichtige Dinge zu erledigen hat, möchte ich nicht versäumen mich den Herrschaften vorzustellen. Quanion von Isenbrunn ist mein Name.“

Er verneigte sich, wobei sein Augenmerk scheinbar länger als bei den anderen, wohlwollend auf der Person Selindes ruhte. Als er jedoch Marnion von Kelsenstein gewahr wurde, hielt er kurz dessen Blick stand, bevor er wieder weiter sprach. „Die Verwaltung von Gut Kaltengrundt liegen vor allem in meinen Händen. Roderick von Isenbrunn ist meist in seiner Funktion als Vogt derart eingespannt, dass ich mich voll um unser elterliches Gut kümmere.“ Neugierig, wem er hier gegenüber stand, blickte er in die Runde.

Selinde musterte Quanion kurz und irgendwie gefiel ihr der Mann. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen stellte sie sich kurz vor: „Selinde von Löwenhaupt-Hauberach. Ich komme aus der nord-perricumer Baronie Vellberg, welche von meinem Vater regiert wird. Selbst an den Saum der Trollzacken ist die Nachricht über dieses Ungetüm vorgedrungen, was mich dazu bewog, mich dieser edlen Schar anzuschließen. Ich freue mich, Eure Bekanntschaft zu machen.“

Die Auskunft wurde mit einem interessierten Lächeln von Seiten des Erstgeborenen Isenbrunners aufgenommen. „Das Vergnügen liegt dabei zweifelsohne ganz auf meiner Seite. Es scheint, dieses Untier bringt endlich auch etwas Gutes in unsere Baronie.“ Er sah ihr einen Moment zu lange in die Augen, um die Vorstellung des nächsten von Anfang an zu hören.

Nachdem die Zornesritter sich kurz vorgestellt hatten, hatte sich der Kelsensteiner vorgestellt. Ihm war die Ablenkung seines Gegenübers nicht entgangen und er fing ungerührt von vorne an. "Ich bin Marnion ai Kel´zen Djer a Kel´zen Tell. Merkt Euch diesen Namen wenn Ihr könnt, wir hatten ja bereits das Vergnügen.” Damit drehte er sich ohne eines weiteren Blickes um und ging zu Nefalot zurück. Eins war ihm klar, mit diesem Kerl würde er nie gemeinsam wider einem Ungetüm streiten. Es wurde Zeit sich nach Alternativen umzuschauen. Immerhin war dieser Quanion nicht ihr Mann. Er bedauerte Leomara ob dieses mißratenen Bruders.

„Die Zwölfe zum Gruß“, mit diesem Gruß auf den Lippen traten die beiden Offiziere zu den übrigen. „Hakon von Sturmfels und dies ist mein erster Offizier, Hilberian von Sandfelden.“ Was dieser mit einem Nicken quittierte. „Ich nehme an Ihr habt schon über den Grund gesprochen, warum die Fischer heute lieber debattieren, als auf dem Darpat zu fischen.“

Hakon konnte sich zumindest nicht vorstellen, dass sie darüber nicht schon lange gesprochen hatten. Wenn nicht beim Frühstück, so doch sicher bei dem Weg hinab in den Ort. „Das ‚Untier’ ist wohl in Sabadon gesichtet worden. Ich würde daher vorschlagen, dass ich mit der Galeere dorthin eile und schaue, was es herauszufinden gibt. Derweil Ihr Euch wie geplant auf die Lauer legt. In Anbetracht der Entfernung würde ich dann am Abend wie geplant zu Euch stoßen.“

Der Isenbrunner, der scheinbar über die Pläne der Adligen informiert war, nickte dem Kapitän zu. „Ich wollte gerade dazu kommen, den versammelten Herrschaften zu berichten. Leider weiß man wie immer nichts Genaues, doch es sollen auch Leute verschwunden sein, so munkelt man jedenfalls. Ich denke, dass diese Spur diejenige ist, die am Erfolg versprechendsten ist, und der auf jeden Fall sorgfältig und ohne Hast nachgegangen werden sollte. Ich habe zwar noch nie ein derartiges Monster gejagt, aber ich gehe eher davon aus, dass in der heutigen Nacht noch nichts passiert. Erst, wenn sich das Vieh wieder sicher ist, wird es seine alten Wege an unserer Stadt vorbei wieder aufnehmen, und vielleicht die Köder in der Falle annehmen. Will noch jemand den Kapitän begleiten? Ich bin mir sicher wir kommen auch mit weniger Händen beim Bau der Fallen aus. Wenngleich ich zugeben muss, dass ich mir bislang noch wenig darunter vorzustellen vermag, solange man nicht genau weiß, wie groß das Tier ist, und wie es sich fortbewegt. Aber das soll nicht meine Sorge sein, ich vertrete nur meine Schwester, die sich noch um einen kleinen nächtlichen Zwischenfall kümmern muss.“ Er warf dem nebachotischen Junker einen kurzen Blick zu ehe er weiter fortfuhr.

„Vielleicht könnt ihr mir die gestern erörterten Fangmethoden erklären Hochgeboren. Ich kann doch hoffen, dass ihr euer Schwert hier einsetzen wollt?“ Er lächelte Selinde fast schüchtern an und die hellblauen Augen schienen mehr zu fragen als das was er gesagt hatte.

Die Baronesse setzte ein feines Lächeln auf, als sie Quanion gegenüber zu einer Antwort ansetzte. „Nun, zu den Methoden gibt es eigentlich nichts zu dem hinzuzufügen, das Ihr bereits ausführtet: Wir teilen uns in zwei Gruppen auf – eine auf dem Schiff, eine an Land – legen uns auf die Lauer und versuchen, das Vieh mittels eines Köders anzulocken, um ihm dann den Garaus zu machen. Also eigentlich ziemlich einfach!“ Beim letzten Satz wandelte sich Selindes Lächeln zu einem breiten Grinsen. „Aber um auf Eure eigentliche Frage zurückzukommen“, das Grinsen der Vellbergerin verwandelte sich wieder in ein Lächeln, während ihre Stimme etwas sanfter wurde, „Es wäre mir durchaus eine Freude, an eurer Seite die weitere Jagd zu bestreiten.“ Mit einem Anflug des Bedauerns in der Stimme fuhr sie fort: „Allerdings hängt dies auch davon ab, wo Eure Schwester ihren Platz bei der Hatz einzunehmen gedenkt, da ich ihr bereits gestern zugesagt hatte, sie bei der weiteren Jagd zu begleiten.“ Dieser Quanion gefiel ihr immer mehr ...

„Kapitän?“ Nachdem sich der Isenbrunner der Baroness zugewandt hatte, sprach der Zornesritter den Sturmfelser an. „Einen schönen guten Morgen auch Euch. Bruder Alfred würde sich Euch anschließen, so Ihr wieder ein Plätzchen frei habt.“ Es schein so, als hätten die Zornesritter ihr weiteres Vorgehen bereits am Vorfeld besprochen und ihre Weiterreise gen Perricum zunächst verschoben. Während Alfred sich mit auf das Schiff begeben würde, würden der Rondrageweihte und der Edelknappe an Land zurückbleiben.

Der Kapitän nickte dem Zornesritter kurz zu. „Wie auch gestern schon, ist er herzlich willkommen uns zu begleiten. Mir scheint es nur wichtig, dass wir nicht alle einer Spur folgen. Aber die Gefahr besteht offenbar ja nicht.“ Nun wandte er sich wieder den anderen zu. „Wir sollten keine Zeit verschwenden. Wer wird hier bleiben und wer will mit gen Sabadon?“ „Ich werde Euch begleiten“, sagte der Leutnant der Zornesritter. „Seine Gnaden und der Edelknappe werden bleiben.“ Beschwingten Schrittes ging Alfred Beradje an Bord nachdem er sich von Alexis und Unswin verabschiedet hatte. Er liebte es wieder einmal an Bord eines Schiffes zu sein.



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Texte der Hauptreihe:
30. Ing 1032 BF
Überraschung am Morgen
Schellenklang in der Nacht


Kapitel 21

Auf zur Jagd
Autor: Alex N., Christian K., Rafael K., David L., Nicole R., Marcus F., Robert O.