Geschichten:Glaubenskrise(n) - Das Summen am Darpat

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Burg Finsterbinge, 01. Rondra 1043 BF

"Hör unsere Worte, und bezeuge unsren Eid. Acht Banner richten sich gen Alveran, myriadisches Summen ertönt, unser Dienst beginnt und soll nicht enden vor unsrem Tod. Ein jeder von uns will nicht weichen von des anderen Seite, will kein Land nehmen und besitzen bis der Unbesiegbare siegreich war. Wir wollen keine Kronen tragen und nur Ruhm begehren, Ruhm in deinem Namen. Wir wollen auf unseren Posten leben und sterben, Seite an Seite. Wir sind die Lanze im Chaos, die Ordnung im Getümmel. Wir sind die Wächter am Darpat. Wir sind der Schild, der Perricum eint und schützt. Wir widmen unser Leben und und unsere Ehre den hundertflügeligen Reshminianern, in diesem Tag und an allen Tagen die da kommen."

Mittlerweile waren es über die Hälfte die von den Messen wussten und diese im Gewölbe besuchten, nur einige hier auf Finsterbinge und die Wächter an der Reshmina-Brücke wussten nichts davon. Letztere hatte die Bundesherrin, oder Schwarmherrin, wie man sie mittlerweile auch nannte, absichtlich für den Dienst dort hin abgeordert, waren sie doch treue Anhänger einer alten Ordnung und hatten bereits Fragen gestellt. Erstere, waren noch recht frisch dabei und konnten ihre Gemeinschaft noch nicht spüren. Eine Gemeinschaft die vorallem die Bundesherrin Malina von Niederriet über ereignisreiche, schwierige und finstere Zeiten geholfen hatte. Der schleifende und mühselige Wiederaufbau von Finsterbinge und dem Orden, der seit Haffax unruhig schäumende, abendrote Darpat, dem man sich als Reshminianer besonders verbunden fühlte, aus der Tradition heraus, der Abgang ihres formellen Bundesherren die schier unmöglich scheinende Aufgabe Perricum geschwisterlich zu einen - trotz nun stehender Brücke - und natürlich ganz besonders die Entführung, den politischen Missbrauch und den letztlichen Tod ihres geliebten Sohnes vor über einem Jahr. Beinahe hätte die erste unter den Getreuen sich den Fluten des Darpat übergeben, doch die ihren hatten sie aufgefangen und sie hatte sich der Gemeinschaft hingegeben und sie war darin aufgegangen. Malina von Niederriet existierte nur noch formell, sie war nun die Schwarmherrin und viele waren seitdem dem Summen gefolgt. Denn alle hatten sich hier allein gefühlt, vom idealistischen oder abgeschobenen Adelsmann bis zur eingegliederten Straftäterin, sie alle hatten nun eine Aufgabe und die wurde nicht etwa von außen diktiert, sondern brach sich laut sirrend einen Weg von Innen heraus.

Gemeinsam standen sie dort im Gewölbe in mitten eines sich verändernden Perricums, ihren Schwur tuend, bereit für Wacht und kommende Kämpfe und Krisen, zusammen würde man sie bewältigen, als einzelne Glieder in einander greifen und als Kette allem was da kommen möge zu trotzen. So wie die Kette die sie im Namen der Markgrafschaft über den einenden Darpat spannen konnten, wenn erneut Feinde ihn zu durchqueren gedachten.

Neben der intonierenden Bundesherrin stand Alderan von Zillingen, er sollte gleich als 2. Adjutant der Reshminianer und neues Mitglied in ihre Gemeinschaft aufgenommen werden, seine Visionen im Noioniten-Kloster Arkheim hatten hierher geführt und nun wusste er auch wieso. Seine Vergangenheit quälte ihn nicht länger, er hatte eine Zukunft.