Geschichten:Gerüchte und ihre Folgen

Gerüchte und ihre Folgen

Uslenried, Mitte Rahja 34 Hal

"Die Nachrichten aus den übrigen Teilen des Reiches sind schlimm; insbesondere, wenn ich an Perricum denke..." Cern von Aschenfeld, Hauptmann der Truppen Uslenrieds, schien wie so oft wenig begeistert von der Art und Weise, wie Dinge sich zu entwickeln pflegten.

"Haben wir aus Perricum jemals bessere Nachrichten erhalten?" entgegnete Wulf. " Ich kann mich nicht wirklich erinnern. Diese ewigen Grenzkonflikte mit den Ferkinas waren doch auch nichts anderes. Was sind die Nebachoten denn schon anderes? Es wird Zeit, sie wieder in die Khom zu treiben oder in den Raschtulswall..."

Cern schwieg. Immerhin waren die Perricumer in den vergangenen Jahren immer weiter in den Vordergrund getreten. Wie Wulf hieß er diese Entwicklung auch nicht gut.

"Waldstein war doch schon immer nur mehr am Rande Garetiens gelegen. Und was sind wir nun? Eine Grenze zu einem verwüsteten Landstrich. Wir sind verletztbar geworden, Cern; nicht nur von außen, sondern auch von innen. Der Nordmärker Herzog trägt die Krone, Albernia sagt sich los, in Perricum spinnen die eigenen Landsleute... Es wird Zeit, zu härteren Mitteln zu greifen. Ich sollte mit Nimmgalf und Hilbert sprechen..."

"Erst einmal muß hier wieder Ruhe einkehren. Also sollten wir Nägel mit Köpfen machen." Yalinda, die jüngste Schwester Uslenrieds, war es, die sich zu Wort meldete.

"So ist es. Wir werden Truppen brauchen. Du wirst Dich mit Jessa darum kümmern. Die Reihen der Söldner müssen wieder gefüllt werden. Ich will ein komplettes Banner bereitstehen haben, schon in zwei Wochen. Und seht zu, daß ihr keinen Abschaum in den Sold nehmt..."

Yalinda nickte grimmig.

"Cern, laß unsere Grenzen sichern. Den Pulethanern traue ich nach den Allüren des Brendiltalers gar nicht mehr über den Weg. Sorge dafür, daß niemand von ihnen einen Fuß in unsere Lande setzt." Wulf schwieg einen Moment. " Wir werden Kriegsrat halten. Eine andere Wahl haben wir nicht..."