Geschichten:Geliebte Praiadne - Eslamsgrund, Efferd 1039 BF

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Geliebte Praiadne,
 
 
 
 
sicherlich wirst du dich in den letzten Wochen um unser Wohl gesorgt haben. Sei mit diesen Zeilen versichert, dass wir wohlbehalten aus dem Raschtulswall zurückgekehrt sind.

Ich habe von allen Geweihten, denen wir auf dem Weg begegneten, ehrliche Warnungen bekommen, dass unser Ritt zu nichts als unserem Tode führen würde. Edle, fahrende Händler, selbst einfache Bauern bei denen ich mich unterwegs nach den rechten Pfaden erkundigte, bedachten uns mit mitleidigen Blicken, wenn sie wohl auch auf Grund meines Ranges nicht zu sagen wagten, was sie von dem Unterfangen hielten.
Zu meiner eigenen Überraschung haben sich uns keinerlei ernsthafte Hindernisse in den Weg gestellt. Zweimal kamen wir in ein Schlagwetter, doch spürte ich es auf Stunden im Voraus und fand für uns und die Tiere rechtzeitig sichere Unterstände. Mehrfach fanden wir Spuren von Ferkinas, einmal sahen wir von einem Grat ins Tal hinab auf eines ihrer primitiven Dörfer. Ich bin mir sicher, dass auch sie uns sahen und verfolgten, doch kamen sie uns nie näher, als dass eine Talbreite zwischen uns lag. Einmal fanden wir gar den Fressplatz eines Ogers, doch war das Glück uns hold. Das Ungetüm war nicht zugegen und auch sonst blieben wir von seinesgleichen unbehelligt. Wir nahmen Pfade, Wege und Stege, die ich selbst kaum als solche erkannt hätte, würde mein Gefühl, diese geheimnisvolle Macht des Schwertes, nicht meine Schritte in eben jene Richtung gelenkt und meinen Blick für sie geöffnet haben.
Die größte Überraschung ist für mich jedoch, dass ich letztendlich fand, wonach ich gesucht hatte, was umso verwunderlicher ist, da ich zu Beginn der Reise überhaupt nicht wusste, was ich eigentlich suchte. Mir fällt es schwer das Erlebte in Gedanken zu fassen, von Worten ganz zu schweigen. Sieh mir also bitte nach, wenn ich meine Erzählung auf den Tag verschiebe, an dem wir uns wieder sehen.

Wir werden gleich morgen die Reichsstraße gen Firun nehmen. Ich hoffe auch Leobrecht auf seinem Gut bei Gareth anzutreffen, um mit ihm die Bedeutung dessen was ich erlebt habe zu ergründen. Wenn Aves uns hold ist, gedenke ich noch vor dem Ende der Rübenernte zurück in Kressenburg zu sein.
 
 
 
 
Dein Ardo